Wenn Du das professionell angehst, ist das Problem kleiner, als es scheint. Du bist der fachliche Vorgesetzte und darfst Anweisungen geben und Deine Mitarbeiter disziplinarisch steuern. Das heisst nicht, dass es zwangsläufig bestimmte Vorgaben für das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer persönlichen, freundschaftlichen Beziehung gibt.
Du könntest gleich zu Beginn ein persönliches Gespräch unter vier Augen führen, um kurz über die lange Zeit zu sprechen, in der Ihr euch nicht gesehen habt. Du willst ja ohnehin wissen, was Dein neuer Mitarbeiter kann und welche Erfahrungen er gesammelt hat. In diesem Gespräch kannst Du auch vereinbaren, dass Du Eure private Bekanntschaft von der Arbeitsbeziehung trennen wirst, weil es für beide (!) besser ist.
Das größere Problem von Euch beiden hast nämlich unter Umständen nicht Du, sondern er. Einen Freund zu führen kann einfacher sein, als sich von ihm führen zu lassen. Wenn es mal Auseinandersetzungen zwischen Euch geben sollte, liegen Deine Worte schwerer in seinem Magen als seine in Deinem, denn Du bist der Vorgesetzte. In dieser Hinsicht solltest Du auch nach ein paar Wochen ein Folgegespräch führen, um zu fragen, wie die Einarbeitung im Team läuft und ob er mit der Zusammenarbeit zurecht kommt. Natürlich wirst auch Du ihn wissen lassen, wie Du die Zusammenarbeit findest.
Außerdem wäre es gut, wenn auch die übrigen Mitarbeiter in Deinem Team sicher sein können, dass Du die persönliche Beziehung nicht in Deinen Führungsstil einfließen lässt. An Deiner Stelle würde ich dafür von vornherein offen und ehrlich kommunizieren, dass da jemand Neues ins Team kommt, den Du von früher kennst, und dass diese private Bekanntschaft nichts mit der Zusammenarbeit im Team zu tun haben wird. Natürlich musst Du dich an diese Zusage auch konsequent halten.
Viel Erfolg
D.Ek.
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