Ich bin der Meinung, dass jeder auf der Welt nur an sich selbst denken sollte und wir uns auch einfach viel mehr auf Profitmaximierung konzentrieren sollten. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind moderne Sklaven, und wer keinen Bock auf die Konditionen hat, soll sich halt verp***sen. Ich meine: Du wirst ja nie mal in einer Situation sein, in der du auf die Freundlichkeit anderer oder auf wohlwollende gesetzliche Regelungen angewiesen sein wirst. Tarifverträge sind ja auch nur was für Stahlarbeiter und Leute, die um Öffentlichen Dienst ne ruhige Kugel schieben wollen.
Oh, die Ironie war hoffentlich erkennbar?
Ich bin sehr dankbar, dass es Leute wie dich gibt. So sieht man wenigstens, bei welchen Unternehmen oder in welchen Branchen ich niemals anheuern würde. Wer mit solchen Angestellten, wie du sie beschreibst, nicht fertig wird, sollte den Fehler mal bei sich selbst suchen. Sobald ein Generalverdacht besteht, ist es eigentlich schon zu spät. Deine Angestellten tun mir einfach nur leid. Performt mal schön, während das Leben an euch vorbeizieht.
Ich bin kein Chef, habe auch keine Angestellten, sondern bin selbst einer. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen von meinem Arbeitgeber etwas zu verlangen was vertraglich überhaupt nicht vereinbart ist und von dem ich bei vertragsabschluss wusste, dass es in der Firma nicht praktiziert wird, z.b. home office. Ich war geschäftsfähig, nüchtern und habe den Arbeitsvertrag ohne Luca Brasi im nacken unterschrieben. An Verträge hat man sich zu halten (Ausbeuterverträge, ungültige Verträge usw. jetzt mal außen vor).
Das finde ich auch normal. Bzw. finde ich es überhaupt nicht verwerflich, wenn der Arbeitgeber etwas nicht gewährt was von vornherein nicht ausgemacht war. Dass es absolut selbstverständlich sein sollte bei Krankheit des Kindes mal Zuhause zu bleiben oder sonst irgendwas zu organisieren ist klar. Etwas anderes gilt, wenn ich plötzlich ein vollkommen anderes Arbeitsverhältnis verlange als ursprünglich ausgemacht, nämlich, "ich komme nur noch Mo bis Do, Freitag mach ich Home office, da können Sie mir ne Mail schreiben". Ich finde es eher egoistisch, wenn ein Mann oder eine Frau zum Chef kommt und ihm sagt, dass er jetzt home office machen will, weil ein Kind da ist und das bitte bei gleichbleibendem Gehalt. "Kollege xy kann ihnen bei fragen ja auch aushelfen". Ist das gegenüber dem kinderlosen Kollegen etwa nicht rücksichtslos?
Der Arbeitgeber ist für solche Privatsachen nicht zuständig, auch wenn die Privatsache ein Kind ist. Für die sehr wichtigen sozialen Aspekte in derartiger Hinsicht ist der Staat in der Verantwortung. Er muss dafür sorgen, dass die Eltern in der ersten Zeit die Kinder erziehen können und gleichzeitig noch Geld da ist um zu leben. Der Arbeitgeber muss m.E. ALLE gleich behandeln, die den gleichen Vertrag haben bzw. er darf das eine lebensmodell nicht als höherwertiger als das andere ansehen.
Was ich privat mache oder nicht geht den Chef nix an. Da sind wir uns hoffentlich einig. D.h. mein Privatleben hat vor dem Arbeitgeber gefälligst den selben Stellenwert zu haben wie das Privatleben aller anderen Kollegen auch. Privatleben = Privatleben. Meinen Wunsch in der Freizeit Briefmarken zu sammeln oder jede Folge GZSZ zu sehen darf nicht schlechter gestellt sein als die Freizeitbeschäftigung Kind.
Bitte versteh mich nicht falsch. Selbstverständlich hat gesamtgesellschaftlich das Kind einen nicht vergleichbaren Stellenwert mit den von mir etwas zugespitzt formulierten hobbies. Aber eben nicht aus sicht des Arbeitgebers (in der regel einer privaten! juristischen person), der mit beiden Angestellten einen gleichwertigen Vertrag geschlossen hat. Etwas anderes gilt natürlich, wenn im Vertrag stehen würde, dass Eltern besser gestellt sind als kinderlose o.ä (vorausgesetzt das geht) und ein eher familienfreundliches unternehmen vorliegt. Dann weiß jeder worauf er sich einlässt und darf auch fordern. Ich bin letztlich nur ein Gegner von nachträglichen Forderungen, die im Vorfeld nicht ausgemacht waren und der Arbeitgeber als "der Feind" dargestellt wird. Das gilt für Arbeitgeber was Überstunden angeht und gleichermaßen für Arbeitnehmer was Freizeit angeht.
Mit 25 groß Karriere machen wollen, bei den größten karrieristen, Kapitalisten als Consultant anfangen und dann mit 30 jammern, dass die so böse sind, weil die einen nicht um 14 Uhr gehen lassen wollen geht einfach nicht. Mit 25 hat die Person das zu 100 Prozent gewusst, dass es so enden würde und hat dennoch unterschrieben und sich trotzdem mit 30 beschwert. Das kritisiere ich.
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