Ich habe gerade den Post gelesen und denke mir wie viel sich aktuell ändert und auch noch ändern wird. Das Unternehmen ist sehr passiv in seiner Rekrutierung von neuen Mitarbeitern - Schaltung einer Stellenanzeige, bei Eingang wird ein Bewerbungsgespräch geführt und nun abgeglichen zwischen Anforderungsprofil und Profil des Stellenbewerbers. Der Bewerber hingegen bewirbt sich bei zahlreichen Unternehmen, entwirft für jedes eine individuelle Bewerbung, macht vorher Praktika, lernt Fachtexte und Personalerfragen und geht ab und an durch ein Assesment Center, oder mehr oder weniger strukturiertes Interview. Das eine Arbeitsprobe nur schwer hereingenommen werden kann, gerade in Bürojobs ist verständlich, aber es zeigt sich doch auch warum immer mehr Unternehmen (Deutsche Bahn ist ja ein sehr bekanntes Beispiel) auf ein Anschreiben verzichten. Viele klassische Instrumente sind nur wenig valide, um Aussagen über das Profil des Bewerbers zu treffen. Nun gibt es jedoch die Lage, dass in manchen Branchen (Sehr einfache und hochspezialisierte Tätigkeiten) immer weniger Bewerber vorhanden sind und es auch aufgrund des demographischen Wandels immer weniger werden. Wenn es hier kein Umdenken gibt, dann wird es eben so sein, dass manche Branchen für den Aufwand zur Bewerbung andere Leistung zahlen müssen, zum Umdenken gezwungen werden, oder sich relativ schnell über immer weniger Bewerber beklagen werden (Ausbildung sind ein typisches Beispiel, mittlerweile aber auch duale Studiengänge und Traineeprogramme, die vor einiger Zeit noch, nur für die guten- bis sehr guten Abiturienten waren).
Ich finde es gut, dass mehr Aktivität vom Arbeitgeber abverlangt wird und hoffe gleichzeitig auch dass sich neue Methoden entwickeln werden, die das Profil des Bewerbers valider abstimmen, als die bisherigen.
Ein KPMGler schrieb am 22.01.2016:
Süßer Versuch, mich zu provozieren.
2 Punkte dazu:
a) ich bin kein Personaler. Ich bin Unternehmensberater, aber in den Recruitingprozessen in meiner Abteilung involviert.
b) egal was Du sagst: diese Bewerber habe jahrelang auf diesen Moment hingearbeitet. Haben Abi gemacht, evtl. Ausbildung, tlw. diverse Studienabschlüsse erreicht und wollen jetzt ihren Traumjob haben. Und trotzdem soll es zuviel verlangt sein oder Pingeligkeit eines "Personalers", zu erwarten, diese wenigen Zeilen fehlerfrei hinzubekommen? Der CV ist die Visitenkarte deines gesamten, bisherigen Lebens. Das Motivationsschreiben soll das Gegenüber davon überzeugen, Stunden an Arbeit und tausende EUR's mit dem Bewerbungsprozess mit Dir zu verbrennen.
c) natürlich habe ich schon Fehler gemacht. Und natürlich habe ich dafür Ärger bekommen (Chef, Kunde, ...)! Warum sollte das mit einer Bewerbung anders sein? Da ist nur halt Ärger = Ablehnung
Lounge Gast schrieb:
Job bekommen habe ich jedoch nie :-(
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