Hallo miteinander

Meine Situation ist so: ich habe einen grossen Teil meines Lebens im Ausland verbracht: Jugend und Teenager-Zeit zwar hier in Deutschland aber Gymnasium und Studium (Bachelor und Master) im Ausland. Auch meine Praktika waren im Ausland. So sind meine «Arbeitszeugnisse» in Englisch und nicht im deutschen «Format» oder «Stil».

Im Ausland sind Arbeitszeugnisse weniger üblich als in Deutschland und man erhält allenfalls eher eine Arbeitsbestätigung oder Empfehlung. So habe ich einmal ein «Employment Certificate» und einmal einen «Reference Letter». Das sind aber wirklich kurze Schreiben, vielleicht zwei, drei Zeilen, wo bestätigt wird, dass ich ein Praktikum in Bereich X bei Firma Y von Zeitpunkt A bis Zeitpunkt B gemacht habe. Allenfalls noch mit einem kurzen Sätzchen wie "we would highly recommend Mr. X without hesitation".

Nun ist es so, dass mein Leben mich aus privaten Gründen wieder nach Deutschland verschlägt und ich seit einiger Zeit hier einen Job suche. Bei deutschen Arbeitszeugnissen scheint es üblich zu sein, dass diese erstens mal auf Deutsch sind und zweitens auch ziemlich lang: oftmals ja eine volle ganze Seite oder sogar länger.

Jetzt frage ich mich ob meine Absagen vielleicht daher kommen, dass meine Arbeitszeugnisse auf Englisch, bzw. im englischen Format, sind und weniger lang und detailliert als deutsche Arbeitszeugnisse.

Auf der anderen Seite gibt es ja auch viele Ausländer (entsprechend mit ausländischen Arbeitszeugnissen) und die finden trotzdem Jobs in Deutschland, insbesondere bei grossen Unternehmen und DAX-Konzernen. Daher frage ich mich inwieweit das wirklich ein Problem sein könnte, aber es war etwas, das mir als Möglichkeit durch den Kopf ging.

Es darf gar kein Problem sein. Die sollen froh sein, dass Du in Deutschland mit Deiner Auslandserfahrung arbeiten möchtest. Wer bevorzugt denn schon freiwillig in D zu arbeiten, wenn er schon im Ausland tätig war. Das Arbeitsleben ist das Langweiligste in Bezug auf die Menschen und Kultur im Vergleich zum Ausland. Habe auch Auslandszeugnisse. Schreib einfach in Dein CV, was Deine Aufgaben in den jeweiligen Stationen waren. Das reicht. Deutschland kann schon lange nicht mit anderen Ländern mithalten. Wenn es Corona nicht gegeben hätte, hätte es noch nicht mal Homeoffice gegeben und Digitalisierung (D befindet sich hier hinter den Entwicklungsländern) schon garnicht. Dass man sich während Corona telefonisch krankschreibenlassen konnte, war ja schon ein heftiger Fortschritt.

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024:

Hallo miteinander

Meine Situation ist so: ich habe einen grossen Teil meines Lebens im Ausland verbracht: Jugend und Teenager-Zeit zwar hier in Deutschland aber Gymnasium und Studium (Bachelor und Master) im Ausland. Auch meine Praktika waren im Ausland. So sind meine «Arbeitszeugnisse» in Englisch und nicht im deutschen «Format» oder «Stil».

Im Ausland sind Arbeitszeugnisse weniger üblich als in Deutschland und man erhält allenfalls eher eine Arbeitsbestätigung oder Empfehlung. So habe ich einmal ein «Employment Certificate» und einmal einen «Reference Letter». Das sind aber wirklich kurze Schreiben, vielleicht zwei, drei Zeilen, wo bestätigt wird, dass ich ein Praktikum in Bereich X bei Firma Y von Zeitpunkt A bis Zeitpunkt B gemacht habe. Allenfalls noch mit einem kurzen Sätzchen wie "we would highly recommend Mr. X without hesitation".

Nun ist es so, dass mein Leben mich aus privaten Gründen wieder nach Deutschland verschlägt und ich seit einiger Zeit hier einen Job suche. Bei deutschen Arbeitszeugnissen scheint es üblich zu sein, dass diese erstens mal auf Deutsch sind und zweitens auch ziemlich lang: oftmals ja eine volle ganze Seite oder sogar länger.

Jetzt frage ich mich ob meine Absagen vielleicht daher kommen, dass meine Arbeitszeugnisse auf Englisch, bzw. im englischen Format, sind und weniger lang und detailliert als deutsche Arbeitszeugnisse.

Auf der anderen Seite gibt es ja auch viele Ausländer (entsprechend mit ausländischen Arbeitszeugnissen) und die finden trotzdem Jobs in Deutschland, insbesondere bei grossen Unternehmen und DAX-Konzernen. Daher frage ich mich inwieweit das wirklich ein Problem sein könnte, aber es war etwas, das mir als Möglichkeit durch den Kopf ging.