Danke euch allen für eure Antworten. Das was der KPMGler geschrieben hat, wurde auch vom Partner im Interview so ähnlich beschrieben. Zugegeben klingt es schon sehr anspruchsvoll, einerseits dann voll in der Verantwortung zu stehen, andererseits auch noch für die etwaigen Schlechtleistungen anderer zu „haften“. Dennoch reizen mich genau solche Situationen. Er versicherte mir auch, dass er sicherlich am Anfang mit Rat zur Seite stehe, ich dies aber von den Consultants/Associates nicht erwarten könne. Die interessiere es nur bedingt, dass man gerade erst Manager wurde und erwarten das volle Programm. Vom Kunden ganz zu schweigen...
Aktuell bekomme ich ja auch mit unter welchem Druck meine Manager/Senior Manager stehen, allerdings können diese auch gut delegieren und schaffen sich dadurch Freiräume. Allzu viel wird darüber aber nicht gesprochen, daher mein Respekt vor der Ungewissheit und meine Fragen an euch.
Bis dato war ich immer nur auf einem Projekt, zukünftig leite ich dann wohl 2 oder mehrere gleichzeitig. Stimmt das so? Wenn ja, was habt ihr dabei für Tipps/Tricks/Anekdoten?
Ein KPMGler schrieb am 03.06.2019:
Was ich meinen Managern sage und meinen D-Grades, die kurz vor der Beförderung stehen:
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Partner werfen euch auf einmal ToDos mit einer viel größeren Selbstverständlichkeit rüber und deutlich weniger Anleitung. Ihr müsst viel besser selbst laufen können. Auch was interne Prozesse betrifft (KPMG-Interna: "leg mal eine Opportunity für Kunde xy an, z-tausend EUR, nimm mich als EP, dich als EM, mach schon mal die Risk Management Prozesse und führe auch gleich eine Personalplanung und Rentabilitätsrechnung durch"), oder auch gerne "wir haben in 2 Wochen einen Workshop bei xy zum Thema z, setz doch schon mal eine Unterlage auf und überleg dir eine Storyline."
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das Thema Delegieren ist wirklich nicht einfach am Anfang. Ebenso die richtige Abwägung zu finden zwischen "Vertrauen in die Leistung meiner Mitarbeiter" und "ich QS'se mal lieber alles zu 100% noch mal selbst" ist eine Herausforderung. Und dann vor allem auch die Haue zu kassieren, wenn es Müll war und diese Haue dann (konstruktiv) weiterzugeben! Die Haue, die von Partnern kommt, ist übrigens nur seltens konstruktiv.
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direkt in erster Linie vor dem Kunden zu stehen und die Ergebnisse deinen Teams zu verantworten, geht einher mit dem Punkt zuvor
- Mitarbeiter über Feedback weiterentwickeln. Gutes Feedback geben ist einfach, in kritischen Situationen trennt sich die Spreu der guten Manager von den schlechten...
Das sind zumindest einige Take-aways aus meinen Anfangsjahren als sog. Führungskraft und auch die Erfahrung von "meinen" Jung-Managern.
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