ich frage mich schon die ganze zeit wie das in der wirklichkeit funktioniert. die großen UB´s ala McKinsey ect, wo machen die ihren umsatz? bei den einstiegsgehältern müssen die ja viel verdienen aber wo? kleine firmen können sich das nicht leisten. also könnte man denken, ok die beraten halt große firmen (Deutsche Bank, VW ect).

aber haben solche großen firmen nicht selbst ihre experten? ich stell mir grade so vor wie die rechnungswesenabteilung vom chef zurecht gestutzt wird und im hintergrund schon die leute mit den feinen anzügen stehen die jetzt das szepter übernehmen? ist das in der realität so? wenn nicht, wie verdienen die ihre hohen gehälter?

Selbst wenn es inhouse consulting gibt, ist es für Manager einfacher die Verantwortung für Fehler auf Externe zu schieben.

Lounge Gast schrieb:

Selbst wenn es inhouse consulting gibt, ist es für Manager
einfacher die Verantwortung für Fehler auf Externe zu schieben.

Genau das ist der Punkt. Berater übernehmen oft Aufgaben, die entweder unbeliebt sind (Rationalisierungen) oder riskant (dann hat der Vorstand später einen Sündenbock...) oder lösen als externe Instanz "Probleme", die aus Streitigkeiten bzw. mangelnder Zusammenarbeit der eigentlichen Mitarbeiter entstanden sind (z.B.: MA A ordnet seine Akten immer von A bis Z, MA B immer nach dem Datum und MA C nach der Farbe der Ordnerrückenschildchen. Leider benötigen alle drei Mitarbeiter für ihre Arbeit die gleichen Ordner, es herrscht aber inzwischen ein heilloses Durcheinander und keiner findet mehr irgendwelche Ordner. Gleichzeitig will aber auch keiner von seinem Ordnungssystem abweichen.)

Eine der Top-Adressen ist wohl die IBM. Die UB von der IBM sind bei großen Industriekunden im Einsatz, machen da sehr viel Programmierung, SAP-Beratung u.ä. Meistens sind das wohl Ingenieure und Informatiker.

Lounge Gast schrieb:

ich frage mich schon die ganze zeit wie das in der
wirklichkeit funktioniert. die großen UB´s ala McKinsey ect,
wo machen die ihren umsatz? bei den einstiegsgehältern müssen
die ja viel verdienen aber wo? kleine firmen können sich das
nicht leisten. also könnte man denken, ok die beraten halt
große firmen (Deutsche Bank, VW ect).

aber haben solche großen firmen nicht selbst ihre experten?
ich stell mir grade so vor wie die rechnungswesenabteilung
vom chef zurecht gestutzt wird und im hintergrund schon die
leute mit den feinen anzügen stehen die jetzt das szepter
übernehmen? ist das in der realität so? wenn nicht, wie
verdienen die ihre hohen gehälter?

Die machen ihr Geld nicht anders als Leiharbeitsbuden. Schicken Ihre Berater raus, speisen die mit einem Hungerlohn ab (siehe Stundenlohn) und kassieren das doppelt und dreifache vom Kunden.

Die UB von IBM wurden schon immer extrem gut bezahlt!

Lounge Gast schrieb:

Die machen ihr Geld nicht anders als Leiharbeitsbuden.
Schicken Ihre Berater raus, speisen die mit einem Hungerlohn
ab (siehe Stundenlohn) und kassieren das doppelt und
dreifache vom Kunden.

Die Tagessätze einer top UB fangen nicht unter 2000 ? für einen Junior an, je höher das Level desto mehr wird berechnet (klar Abhängig von Branche, Teamgröße etc). Nehmen wir mal an ein Berater ist für 40 Wochen im Jahr (Rest: Urlaub, Fortbildung, on the beach, etc) á 5 Tage die Woche für den oberen Tagessatz berechnet. Auch nach Abzug von Gehalt, Reisekosten, Fortbildungkosten, sonstiger Overhead (HR, Research, etc) kann man bei genügend verkauften Beratern genug Geld machen.

Die TOP UBs beraten natürlich Konzerne, da diese bereit sind Geld zu bezahlen. "Die Leute in feinen Anzügen" übernehmen natürlich nicht die Operationsaufgaben, sondern sind mit Themen beschäftigt, die inhouse keiner Wissen soll/ darf (M&A) bzw. wo man eben externe braucht, die man "verbrennen" kann. Für ein Unternehmen ist es immer noch günstiger für ein paar Monate externe UB zu holen als x Mitarbeiter zu verheitzen.

Es wurde bereits vorhin geschrieben.
Es ist immer einfacher, große Entscheidungen durch externe herbeiführen zu lassen. Damit ist man nicht verantwortlich.

Nächstes Thema: Eigener Personalaufbau und das Vorhalten von Personal für irgendwelche Projekte bedeutet Steigerung von Personalkosten (=Fixkosten). Kosten für externe Unterstützung sind Einmalkosten, die die Financials nicht langfristig belasten und auch div. Financial Ratios versauen.

Letztes Thema: es ist nicht möglich, für alle Themen Spezialisten vorzuhalten. Alle Organisationsstrukturen werden seit Jahres optimiert, verschlankt, gestreamlined, durch Lean und Six-Sigma Projekte geprügelt, es wird Outsourcing betrieben, Backoffice-Fabriken aufgebaut usw usf. Es gibt einfach keine freien Kapazitäten in den Organisationsstrukturen, die Projekte bearbeiten können. Schon gar nicht für jedes x-beliebige Spezialthema!
Ausserdem bieten Unternehmensberatungen den unschlagbaren Vorteil, dass die das gleiche Thema (mehr oder weniger) bei x-unterschiedlichen Kunden schon gemacht haben und einfach besser wissen, wie es geht bzw. gehen sollte!

Einen Fall hast Du hier aber überhaupt nicht aufgeführt: Der UB sitzt als Experte in einem Projektteam beim Kunden und wird dort praktisch wie ein eigener Mitarbeiter geführt. Im Extremfall auch jahrelang.

Der KPMGler schrieb:

Es wurde bereits vorhin geschrieben.
Es ist immer einfacher, große Entscheidungen durch externe
herbeiführen zu lassen. Damit ist man nicht verantwortlich.

Nächstes Thema: Eigener Personalaufbau und das Vorhalten von
Personal für irgendwelche Projekte bedeutet Steigerung von
Personalkosten (=Fixkosten). Kosten für externe Unterstützung
sind Einmalkosten, die die Financials nicht langfristig
belasten und auch div. Financial Ratios versauen.

Letztes Thema: es ist nicht möglich, für alle Themen
Spezialisten vorzuhalten. Alle Organisationsstrukturen werden
seit Jahres optimiert, verschlankt, gestreamlined, durch Lean
und Six-Sigma Projekte geprügelt, es wird Outsourcing
betrieben, Backoffice-Fabriken aufgebaut usw usf. Es gibt
einfach keine freien Kapazitäten in den
Organisationsstrukturen, die Projekte bearbeiten können.
Schon gar nicht für jedes x-beliebige Spezialthema!
Ausserdem bieten Unternehmensberatungen den unschlagbaren
Vorteil, dass die das gleiche Thema (mehr oder weniger) bei
x-unterschiedlichen Kunden schon gemacht haben und einfach
besser wissen, wie es geht bzw. gehen sollte!

passiert öfters, allerdings sehr sehr selten bei den tier 1-3 ubs, da diese einfach zu teuer sind.

Erinnert sich noch jemand an die Höhe des STÄNDIGEN Beraterbudgets bei der Post AG unter einem gewissen Herr Zumwinkel?

Unternehmensberater stellen Einmalkosten dar, die der Auftraggeber steuerlich geltend machen kann. Mit eigenen Personalkosten kann nicht so verfahren werden. Bin selber UB und habe schon erlebt, dass Kollegen beim Kunden Linienfunktionen unterstützt/wahrgenommen haben, auch wenn das so eigentlich nicht rechtens ist.

Die Übernahme von Linienfunktionen entspricht ja im Grunde dem Bodyleasing.

Ist für die Big4-Advisorys de facto nicht erlaubt.
Die großen Strategen machen es auch herzlich wenig, weil es kaum Kunden gibt, die so viel Kohle für Bodyleasing rausblasen.
Für alle anderen aber ein relativ attraktives GEschäft, nur häufig für den einzelnen Berater nicht, weil es häufig monotone und sehr langfriste Jobs sind...