Master zwingend nachholen trotz Berufserfahrung?
Hallo zusammen,
ich gehöre (gehörte) mit zu den ersteren Bachelor-Jahrgängen (Abschluss 2010). Als ich in die Berufswelt gestartet bin haben nur wenige den Master gemacht bzw. oft waren es diejenigen, die keinen guten Job gefunden haben und/oder keinen Bock auf Arbeit hatten. Einen passenden Job mit (FH)Bachelor zu finden war damals nicht groß anders als mit (FH)Diplom und das Wort Akademikerschwemme kannte man damals noch nicht. Deutsche Bank, Daimler, Deutsche Post, etc. überall sind Kommilitonen untergekommen. In meinem Studiengang wurden die Module oft einfach nur anders benannt und in 90% der Fälle saßen neben uns in der Vorlesung noch Diplomer aus vorherigen Semestern. Von dem her habe ich mir nie groß Gedanken gemacht (mit Arbeitsvertrag in der Tasche) das mir der "FH-Bachelor" später mal auf die Füße fallen könnte.
Mittlerweile bin ich Teamleiter bei einem KMU-Konzern und wenn ich mir die heutigen Bewerber anschaue hat fast jeder "Potentialträger" einen Master respektive ohne Master stellen viele erstrebenswerte Unternehmen erst gar keine Absolventen mehr ein. Nur mit FH-Bachelor sehe ich mich sehr sehr weit unten in der Hackordnung...
Natürlich vergleiche ich meine Berufschancen nicht mit Absolventen, wenn aber bereits 8 Jahre später ein FH-Bachelor auf akademischer Ebene kaum noch Wert hat da es einfach zu viele davon gibt, wie sieht es dann erst in 10/20 Jahren aus. Ab 5 Jahren BE unterscheiden die Unternehmen kaum noch, ab 10 sowieso nicht mehr... Wenn ich dann zudem noch den "jung und dynamisch" Bonus verliere....
Leider spannt mich meine Familie und Beruf (+40 Stunden, weswegen ich auch mittelfristig wechseln möchte) zu sehr ein um mich mal eben so fortzubilden. Möchte auch noch etwas von meinen Kindern/Familie/Privatleben genießen). Hier beneide ich die IGM-Kollegen die mit 35/28h mal eben so die Zertifizierungen abräumen können.
Was würdet ihr mir empfehlen? Spiele aktuell mit dem Gedanken mir an einer Fern-Uni einen "Master zu kaufen". Habe ein paar Kollegen die dies gemacht haben (erst Hagen abgebrochen, dann woanders den Master für Betrag X nachgeholt). Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Sollte ich lieber in Zertifizierungen investieren? MBA? Letztere sind leider kein Pay2Win...
Oder mache ich mir da schlicht viel zuviele Sorgen da in 20 Jahren eh kein Hahn mehr nach so etwas kräht (bin der Meinung der Trend geht hin zu life-long-learning und permanente privat initiierte Weiterbildungen, Zertifizierungen, etc...)