WiWi Gast schrieb am 04.12.2018:
Also mit der Einstellung wirst du es ziemlich schwer haben auf dem Weg nach oben... Arbeit im PE und anderen Private Capital Sparten (Debt, Real Estate, Venture etc) ist sehr politisch, bereits auf Associate Level.
Du unterschätzt den Wert von Advisors, die für dich das Dealsourcing übernehmen, genau so wie wertvoll es sein kann einen "guten Bekannten" mal zu Fragen was und wie die es so machen. Am Ende siehts du eh immer wieder die gleichen Gesichter.
Ich gehe und andere Associates die ich kenne, gehen z.B. fast täglich mit anderen Bankern, Beratern oder "Konkurrenten" zum Lunch, einfach weil alle davon profitieren. Das ist Networking. Dazu kommen Events, etc.
"Ich bin einer, der weiß, was er will und ich tue ungern auf scheinheilig und lass Leute wissen wenn sie mir egal sind."
Diese Einstellung ist 1) höchst kindisch, jeder erwachsene Mensch sollte es hinbekommen nett und höflich zu anderen zu sein 2) in der IB nicht dramatisch, für PE ein Todschlagargument 3) mMn der Grund weshalb viele IBler scheitern ins PE zu kommen, sie stolpern über ihr aufgeplustertes Ego.
Kommt man echt mit so einer Fake-Einstellung so weit?
Ich bin am Anfang meines Studiums und hab mit vielen höheren Semestern zu tun, die nur davon reden wie sie networken, „den Kontakt halten“ und hustlen.
Meine Noten und CV sind top und ich komme auch ohne Networking recht weit, aber dann frag ich mich wie weit ich kommen könnte, wenn ich genauso fake wäre.
Wenn ich mich dann mal mit den „Hustlern“ treffe, komme ich mir vor, als würden sie sich nur mit mir treffen, um ein weiteres Meeting abzuhaken, kurz mal getroffen, um den Kontakt zu halten.
Jegliche Versuche über außeruniversitäres, Frauen, Sport, Essen, was auch immer zu sprechen, scheitern. Deren einziger Lebensmittelpunkt sind Praktika hier, Engagement für den CV dort, das bevorstehende Praktikum oder wie man sich mit dem Mentor/Partner getroffen hat bla bla.
Macht es mich genauso fake, wenn ich ihnen nicht zeige, dass ihre Art extrem oberflächlich ist?
Mit anderen Worten: Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich kann super erkennen, wenn eine Person fake ist oder mir nur etwas vorspielt oder ob sie gerne, mit dem Herzen, Zeit mit mir verbringt oder eben nicht.
IBler und UBler sind doch smarte Leute, checken die das nicht oder sind sie selbst so in dieser Networking-Blase gefangen, dass es gar nicht auffällt, wenn Spaß/Freude/Lachen/zusammen verbrachte Zeit viel mehr Mittel zum Zweck sind als alles andere?
P.S.: Mich führt‘s selber ins M&A und bin mir der Art von Menschen dort bewusst. Ich könnte genauso fake sein wie einige (not sayin‘, dass jeder fake ist, nur weil er seine Karriere voranbringen möchte!) und das so gut, dass es niemandem auffallen würde ;)
Die Frage ist, ob es worth it ist, denn fake zu sein erfordert viel Energie, gerade wenn man mit oberflächlichen Leuten Zeit verbringt.
Wo findet man smarte Leute, mit denen man aber nicht nur über intellektuelle Sachen spricht, sondern mit denen man auch mal einfach feiern kann und Spaß haben kann?
Bspw. gefällt mir die Work hard - Play hard mentality von Lazard (Quelle aus zweiter Hand) mit dem Team was zu machen, einfach weil man Bock hat, nicht weil man networken möchte.
Wurde ein rechtes langes P.S., aber was soll‘s :D
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