Roland Berger Studie - Wie erfolgreiche Unternehmen wachsen
Führungsverhalten beschleunigt das Wachstum von Unternehmen deutlich stärker als etwa Betriebsabläufe und Markenpflege. Die Studie fußt auf einer Analyse der Wachstumsfaktoren in den 1.700 größten Unternehmen Asiens, Europas und Nordamerikas von 1991 bis 2003.
Zum Wachstum führen durch MbO
Viele Unternehmen steuern ihr Wachstum durch Zielvereinbarungen (MbO). Während 40 Prozent aller befragten Firmen ihre Ziele analytisch und strukturiert ableiten, etwa aus Markt- und Wettbewerbsuntersuchungen, legen die Topunternehmen den Schwerpunkt auf persönliche Erfahrung, Risikobereitschaft und Kreativität. Dabei bevorzugen sie flexible Bandbreiten, wogegen mehr als 70 Prozent aller befragten Unternehmen starre Zielgrößen angeben. Die Spitzenunternehmen setzen ehrgeizige, aber realistische Ziele, die sie meist erreichen oder übertreffen.
Dagegen geben 46 Prozent aller untersuchten Firmen an, ambitionierte oder »beinahe zu ambitionierte« Ziele zu vereinbaren. Lediglich 22 Prozent erreichen diese Vorgaben tatsächlich. Topunternehmen verzichten auf harte Sanktionen, falls Ziele verfehlt werden. Anders die Mehrzahl aller befragten Unternehmen: 51 Prozent sanktionieren durchschnittlich bis sehr stark, wenn Ziele unerfüllt bleiben. Die Gewinnentwicklung gibt den Spitzenunternehmen Recht: Wie die Studie belegt, sinkt der Gewinn (EBIT) umso deutlicher, je härter die Sanktionen bei nicht erfüllten Zielen ausfallen. Anders formuliert: Zu harte Strafen schwächen die Leistungskraft eines Unternehmens.
Innovationen erfolgreicher vermarkten
57 Prozent der befragten Unternehmen verfolgen eine Innovationsstrategie. Die Outperformer beschränken sich dabei nicht auf Produktinnovationen, sondern erneuern auch stetig ihre Betriebsabläufe, Kundenmanagement oder Geschäftsmodelle. Zudem ziehen sie es vor, Innovationen zügig nachzuahmen, die sich am Markt bereits durchgesetzt haben (Quick follower), anstatt sie vor ihren Wettbewerbern zu verwirklichen (First mover). Sie verkürzen den Weg vom Konzept zum fertigen Produkt und erhöhen somit die Effizienz ihrer Innovationen. Überdies managen die Spitzenunternehmen Innovationen analog zur Gesamtorganisation: dezentral, mit flexiblen Budgets, zügig und pragmatisch. So gelingt es ihnen, Innovationsstrategien zügiger umzusetzen.