EVG Tarifverhandlung Deutsche Bahn 2023
WiWi Gast schrieb am 16.12.2023:
WiWi Gast schrieb am 16.12.2023:
Ja, aber nicht bei Streiks. Da werden Weselsky, die GDL und ihre "Anhänger" zum Buhmann gemacht und teilweise gegen sie der Plebs gezielt aufgestachelt. Dabei wären die Herrschaften in der obersten, hermetisch abgeriegelten Etage im Bahntower mit eigenem Luxuskoch die richtigen Adressaten.
Politiker üben zwar Kritik, sind aber damit die größten Heuchler, weil sie die Haupfverantwortlichen der Geldmisere sind. Haben dem DB-Vorstand die Sparkriterien und Renditeansprüche verordnet. Und zudem durch Misswirtschaft den Staatshaushalt instabil gemacht, dass jetzt noch mehr wie ohnehin schon jeder Cent bei der Infrastruktur gespart werden muss. Nicht nur die Schienen zerfallen, auch die Straßen und sogar die Schulen, weil kein Geld da ist, um Instandhaltungspersonal und Materialkosten anständig zu bezahlen.
Aber solange das Volk wählt, wie es wählt, wird sich natürlich nichts daran ändern.
Heute war mal wieder ein super Tag für das Ansehen der Bahn und diesmal kann die böse GDL nichts dafür. Nein, heute war es höhere Gewalt, sprich der Sturm im Norden. Und ich durfte als Fahrgast hautnah miterleben wie gigantisch wir im Umgang mit der Situation versagt haben, also nicht dass nicht gefahren wurde, sondern wie dies kommuniziert wurde usw. Unser ICE strandete gegen 16.30 in Münster, dort Schlange stehen am Service Point, über Lautsprecher keine brauchbaren Infos dabei war das was man dann nach einer halben Stunde Wartezeit am Service Point erfuhr so allgemein, das hätte man wahrlich durchsagen können. Ich stand als Eisenbahner ohne Anspruch auf Fahrgastrechte nur an weil ich mit zweit Mitreisenden aus meinem Abteil annahm, die kaum deutsch sprechen und völlig hilflos waren. Viele Kunden aus der Schlange bestellten schon von sich aus in Kleingruppen Taxen in Richtung Norden, dachten sie gehen in Vorleistung und bekommen es erstattet. Als wir dran waren hatte der Kollege Servicemitarbeiter gerade telefonisch die Info bekommen von höchster Stelle, dass es höhere Gewalt sei und deswegen weder Taxen noch Hotels bezahlt würden. Es würde aber SEV bestellt, sage und schreibe 4 Busse die dann zwischen Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg pendeln sollten. Sollten in einer halben Stunde kommen, sagte man uns gegen 17 Uhr. Derweil null Servicemitarbeiter im Empfangsgebäude im Einsatz aber drei sehr einfältig wirkende und nichts tuende Mitarbeiter von DB Sicherheit demonstrativ vor dem Service Point positioniert damit ja niemand wütend wird wenn er die besagte Info bekommt. Wir standen ganz vorne und konnten das eingehende Telefonat am Service Point mit der schlechten Nachricht direkt mithören, der arme Kerl musste jetzt die Info die ihm selber nicht gefiel den Fahrgästen schonend beibringen. Ja, und mit dem SEV fing das Elend an, es gab nicht mal vernünftige Infos wo dieser abfahren sollten, wir fragten uns bei den örtlichen Busfahrern durch und standen dennoch die erste Stunde lang an der falschen Stelle. Keine Reisendenlenker in Sicht, nicht zu Beginn und auch nicht später. Denn es wurde sehr spät. Später ankommende Reisende erhielten die Info der SEV starte erst um 18.30, doch auch da nichts zu hören oder zu sehen. Viele hatten sich inzwischen schon wieder privat Taxen organisiert und waren in Hotels verschwunden. Ich wollte zumindest so lange bleiben bis die beiden denen ich helfen wollte sicher auf dem Weg nach Hamburg waren. Gegen 20h war die Dame so erfroren dass sie sich doch für ein Hotel auf eigene Kosten entschieden. Ich überlegte schon mich in einen Zug in die entgegengesetzte Richtung zu setzen mit meiner Freifahrt falls gar kein SEV mehr kommt. Nach 21 Uhr geschah ein Wunder und die SEV Busse tauchten auf, die ab 17 h angekündigt waren. Auf einmal war auch eine einzige weibliche DB Angestellte an der SEV Haltestelle zu sehen, die sich kümmerte. 4 Stunde um 4 SEV Busse zu organisieren und kein Geld für Taxen oder Hotel. Die Busse sollten die Bahnhöfe der Reihe nach anfahren, also Osnabrück, Bremen und zuletzt Hamburg. Unser SEV Bus fuhr zuerst, der für die Fahrgäste ohne großes Gepäck (war ein Linienbus und kein Reisebus) und war kurz vor Mitternacht in Bremen. Dort wurden wir völlig überraschend ohne Vorwarnung rausgeschmissen, der Fahrer habe die Lenkzeit überschritten und die Fahrt ende hier, wir sollten auf einen der irgendwann vielleicht folgenden anderen SEV Busse warten. Das kannst Du keinem erzählen, hab mich echt geschämt bei diesem Unternehmen zu arbeiten. Dann ergriff einer von den verbliebenen Reisenden die Initiative und ging zum Bremer Service Point und hatte Glück, wir bekamen tatsächlich einen Gutschein für ein Taxi nach Hamburg. Gegen 1.30 erreichten wir dann Hamburg Hbf und Altona, natürlich mussten wir von der wieder auf eigenen Kosten mit Taxen weiter weil keine S-Bahnen mehr fuhren aber egal, wir waren happy. Was die zahlenden Kunden in dieser Zeit alles über unseren AG geäussert haben behalte ich lieber für mich, es ist ein Armutszeugnis und daran hat sicher nicht die GDL Schuld...
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