Das mit der Überstundenvergütung ist so eine Sache. Man bekommt das Geld nur, wenn man auch wirklich Überstunden leistet. Und das kann Dir Dein Chef jederzeit untersagen, wenn zum Beispiel gerade die Kasse knapp ist. Hast Du denn schriftlich, wie viele Überstunden Du pro Monat leisten darfst? In großen Unternehmen ist der Griff in die Kasse ziemlich genau geregelt. Man macht nicht einfach so 60 Überstunden und bekommt die dann kommentarlos bezahlt. Wäre mir zumindest neu. Ein Grundgehalt von 45K ist also auf jeden Fall besser als ein Grundgehalt von 38K plus Überstundenvergütung. Wenn nämlich gerade wenig los ist, dann gibt's nur 38K. Und ob viel oder wenig los ist, definierst Du leider nicht allein!
Zum Thema Gehaltsverhandlung: Verhandeln kann man immer, insbesondere dann, wenn es korrekt, fair und höflich bleibt. Die Frage ist nur, ob man am Ende damit leben kann, wenn die Verhandlung ergebnislos ist. Die Verhandlung kann auch damit enden, dass man Kriterien vereinbart, nach denen man sich innerhalb der ersten 12 Monate auf das Wunschgehalt verbessern kann. So haben beide etwas davon, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ein gutes Gespräch endet so, dass man sich auch am nächsten Tag noch gegenseitig in die Augen schauen kann, weil man sich nicht etwa über den Tisch gezogen hat, sondern mit sachlich begründeten Argumenten und einer fairen Gesprächsführung ein Ergebnis vereinbart hat.
Es kann natürlich auch passieren, dass die andere Partei sich am längeren Hebel sieht und keinen Verhandlungsspielraum zeigt. Dann heißt es Butter bei die Fische: Hast Du eine Alternative, die Dir mehr Geld bringt? Oder bist Du alternativenlos, musst also nehmen, was man Dir bietet? Wärest Du bereit, die ganze Sache abzusagen, wenn Du Dein Ziel nicht erreichst? Nicht vergessen: Keinesfalls pampig, beleidigt oder frech werden. Es geht Dir darum, ein Ergebnis zu vereinbaren.
Außerdem sind mir nur Arbeitsverträge mit festgelegten Monatsgehältern bekannt. Für das effektive Jahresgehalt ist also ausschlaggebend, wie viele Monatsgehälter gezahlt werden. 12? 13? 14? Und nach welchen Regeln? Oder stand bei Dir ein explizites Jahresgehalt im Vertrag?
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