Hallo Leute,

ich (m, 31) arbeite seit 6 Jahren bei Lidl, seit 2 Jahren bin ich dort Teamleiter/Projektleiter bei einem TU und betreue recht viele interessante Projekte (erst wieder sehr interessante und internationale Projekte rein gekommen).

Mein Problem? Ich gebe mein Privatleben quasi Montag-Morgen an der Pforte ab und Freitag-Abends bekomme ich erst wieder ein Selbstbestimmungsrecht (dramatisch ausgedrückt). Die Kollegen (meist u30 oder Anfang 30) feiern dies total, zumindest die ersten Jahre, oder sind total gefrustet (viel Fluktuation, bleiben tun nur Leute aus der Region). Feierabende nicht vor 18 Uhr und auch dann nicht planbar, sämtliche Überstunden mit dem Gehalt abgegolten (und davon jede Menge), selbst die Mittagspause wird zwischenzeitlich immer öfter für Termine genutzt. Ich bin durchgehend am Routieren!

Eigentlich wollte ich nur max 2/3 Jahre bleiben und dann Richtung Industrie wechseln, doch mit der Beförderung + Projekte wollte ich hier und da noch etwas mitnehmen und heute stehe ich eigentlich an genau demselben Punkt (Auslandsluft schnuppern + Projekte mitnehmen+ teure Fortbildungen geplant),

Langfristig sehe ich mich definitiv nicht mehr im Unternehmen, schlicht weil der Workload zu groß ist, sämtliche Überstunden abgegolten sind, 826 Arbeitszeiten gelten, Arbeit absoluter Vorrang vor dem Privatleben hat und die Stimmung mit jedem Führungswechsel sofort kippen kann (Kollegen sind schnell rausgeworfen und alt wird dort sowieso niemand). Auf der anderen Seite ein nahezu krisensicherer Arbeitgeber, interessante Projekte, besitze eine gute Reputation im Unternehmen und eine nahezu sichere Bereichsleiter-Beförderungen in 2/3 Jahren.... wechseln? In 2/3 Jahren kann ich mir vielleicht noch ein paar Sachen in den Lebenslauf rein schreiben, aber möchte dann überhaupt noch jemand in der Industrie einen Teamleiter mit 10 Jahren Einzelhandelserfahrung?

Spätestens mit 35 und Kindern möchte ich definitiv meinen Worload-reduzieren.

Bin auf euer Feedback gespannt.

Wieviel verdienst du denn im Moment?

Dir gefällt die Arbeit aber der Workload ist zu groß. Das klingt nach klarer Absicht zu wechseln. Wichtig ist den Absprung zu planen, bevor du ausgebrannt bist. Sonst wird es in den Bewerbungsgesprächen schwer.

• Könnte alternativ ein Gespräch mit deinem Chef was bringen? So nach dem Motto mir gefällt es eigentlich aber es ist zuviel Arbeit, was können wir machen?
• Oder du nimmst dein Recht auf Teilzeit in Anspruch. Evtl. schiebst du eine Weiterbildung vor, der du nur sporadisch nachgehst?

Wenn du der Typ dafür bist, könntest du auch einen Abgang mit satter Abfindung vorbereiten und hast finanziell Luft / Zeit dir in Ruhe was Neues zu suchen. Dann muss du dafür natürlich ein paar Leuten vor den Koffer treten. Such dir vorher uU. einen guten Anwalt, mach dich mit den Möglichkeiten für eine Unterstützung durch die Gewerkschaft vetraut und schließ eine entsprechende Rechtschutzversicherung ab. Wäre jetzt nicht meins aber eine Option für einen lukrativen Abgang.

Teamleiter/Projektleiter haben halt einen hohen Workload ... auch beim Dax30! Deshalb musst du mit signifikanten Gehaltseinbußen rechnen, wenn du WLB haben willst. Vielleicht als Projektmanager im öD bewerben?

Leute, das ist höchstens eine 6/10. „Feierabende nicht vor 18 Uhr“ haben ihn enttarnt. Selbst der ÖD könnte dann als stressig empfunden werden.

WiWi Gast schrieb am 23.02.2019:

Leute, das ist höchstens eine 6/10. „Feierabende nicht vor 18 Uhr“ haben ihn enttarnt. Selbst der ÖD könnte dann als stressig empfunden werden.

Uijuijui... Du hast den Underperformer enttarnt... jetzt schnell wieder ab an die Uni, morgen ist Vorlesung... hier geht es nicht darum, dass ich nicht regelmäßig bis 8/9/10 im Büro sitze, sondern nach 1-2 Monaten heißer Projektphase mit massig Überstunden auch in ruhigen Wochen von mir erwartet wird, bis 18 Uhr im Büro zu sitzen. Meist heisst es in stressigen Zeiten "im Sommer ruhig ausgleichen" allerdings stehen dann schon die nächsten Projekte an oder beim 2en mal um 17 Uhr Feierabend heisst es "wusste gar nicht das wir jetzt Teilzeit-Projektleiter beschäftigen". Es regt mich auf, dass meine Überstunden wertlos verfallen und auf der anderen Seite Leerlauf bis 18 Uhr erwartet wird, dazu ist mir meine Lebenszeit einfach zu schade.

Fragen:

• Wie viel Verdienst du jetzt?
• Welche Fortbildungen kannst du machen?
• Wie ist überhaupt dein Werdegang?
• Wie lang sind deine Arbeitszeiten in der heißen Phase?

Dann können wir dir gezielter helfen, welche Wege und Möglichkeiten dir offen stehen.

In Großunternehmen solltest du, wenn du tariflich bezahlt wirst, geregeltere Arbeitszeiten haben, dennoch kann auch hier 18 Uhr als Feierabend normal sein, je nach Unternehmen, was eigentlich aber auch in Mittelständlern nicht unnormal ist.

Bei Lidl sind doch fast alle über Sachbearbeiter at angestellt.

Solche Sprüche würde ich einfach ignorieren oder gekonnt kontern.

Bei uns bekommt man auch Sprüche wie „na halber Tag Urlaub“ wenn man um 17:00 Uhr geht reingedrückt, aber das ist nicht ernst gemeint.

In welchem Bereich bist du bei Lidl? Ich bin auch in der Schwarz Gruppe beschäftigt im Bereich Rechnungswesen/Steuern. Mir geht es wie dir. Ich habe überlegt in den Operativen Bereich zu wechseln, sprich, dass was du machst. Scheint interessant zu sein, aber auch viel Arbeit.

Ich stehe, wie gesagt, vor der gleichen Frage. Ich will dort nicht für immer bleiben, weiss aber auch nicht ob es woanders besser ist. Ich komme auch nicht aus der Region und habe lange Fahrzeiten. Meine Kollegen feiern die langen Arbeitszeiten auch hart. Da geht es mir eher wie Dir.

Nach 6 Jahren ist denke ich ein guter Zeitpunkt zum wechseln. Andererseits kenne ich das Bereichsleiter Gehalt...da würde ich es mir zweimal überlegen.

Ich höre eure Anliegen wirklich oft von Leuten, die bei Discountern arbeiten.

• Meint ihr der Wechsel vom Einzelhandel in z.B. ein IGM-Unternehmen gelingt so einfach?
• Normalerweise bleibt man doch grob in der Branche?
• Des Weiteren frage ich mich, wieso das Lidl, Aldi etc. so handhaben?

Man könnte doch auch mehr FTE´s anstellen und dafür den individuellen Workload, sowie die Gehälter reduzieren.

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

In welchem Bereich bist du bei Lidl? Ich bin auch in der Schwarz Gruppe beschäftigt im Bereich Rechnungswesen/Steuern. Mir geht es wie dir. Ich habe überlegt in den Operativen Bereich zu wechseln, sprich, dass was du machst. Scheint interessant zu sein, aber auch viel Arbeit.

Ich stehe, wie gesagt, vor der gleichen Frage. Ich will dort nicht für immer bleiben, weiss aber auch nicht ob es woanders besser ist. Ich komme auch nicht aus der Region und habe lange Fahrzeiten. Meine Kollegen feiern die langen Arbeitszeiten auch hart. Da geht es mir eher wie Dir.

Nach 6 Jahren ist denke ich ein guter Zeitpunkt zum wechseln. Andererseits kenne ich das Bereichsleiter Gehalt...da würde ich es mir zweimal überlegen.

Würde auch auf alle Fälle noch weiterhustlen bis zum BL. Die 2 /3 Jahre kannst du wohl noch durchbeissen

Du willst und kannst doch wahrscheinlich gar nicht helfen, sondern bist nur geil auf neue Insights, die du dann im nächsten Thread als "ein Bekannter von mir kriegt yx bei Lidl" verkaufen kannst :D

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Fragen:

• Wie viel Verdienst du jetzt?
• Welche Fortbildungen kannst du machen?
• Wie ist überhaupt dein Werdegang?
• Wie lang sind deine Arbeitszeiten in der heißen Phase?

Dann können wir dir gezielter helfen, welche Wege und Möglichkeiten dir offen stehen.

In Großunternehmen solltest du, wenn du tariflich bezahlt wirst, geregeltere Arbeitszeiten haben, dennoch kann auch hier 18 Uhr als Feierabend normal sein, je nach Unternehmen, was eigentlich aber auch in Mittelständlern nicht unnormal ist.

Der Kollege hat ja nicht mal Ahnung davon wann bei Lidl nach Tarif und wann AT bezahlt wird. Einfach ignorieren

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Du willst und kannst doch wahrscheinlich gar nicht helfen, sondern bist nur geil auf neue Insights, die du dann im nächsten Thread als "ein Bekannter von mir kriegt yx bei Lidl" verkaufen kannst :D

WiWi Gast schrieb am 25.02.2019:

Fragen:

• Wie viel Verdienst du jetzt?
• Welche Fortbildungen kannst du machen?
• Wie ist überhaupt dein Werdegang?
• Wie lang sind deine Arbeitszeiten in der heißen Phase?

Dann können wir dir gezielter helfen, welche Wege und Möglichkeiten dir offen stehen.

In Großunternehmen solltest du, wenn du tariflich bezahlt wirst, geregeltere Arbeitszeiten haben, dennoch kann auch hier 18 Uhr als Feierabend normal sein, je nach Unternehmen, was eigentlich aber auch in Mittelständlern nicht unnormal ist.

Subdreamer schrieb am 25.02.2019:

Man könnte doch auch mehr FTE´s anstellen und dafür den individuellen Workload, sowie die Gehälter reduzieren.

Ich empfehle dir den Thread "wie viele Stunden arbeitet ihr am Tag wirklich?". Du wirst feststellen, nicht wenige bekommen ihre 70/80k und arbeiten kaum mehr als 2 bis 3 Stunden am Tag.

Lidl macht das effektiver, ködert die Leute mit 20% mehr Gehalt und lässt diese dafür 8 bis 12 Stunden am Tag rotieren... Am Ende erhalten sie für die 20% mehr Gehalt den 3fachen Output. Da der Mensch sowas nicht allzulange mitmacht, brennen viele nach 2/3 Jahren aus und die nächsten werden geködert... Ist auch nicht weiter schlimm, die Strukturen/Hierarchien sind militärisch starr und Prozesse so einfach wie möglich gehalten, damit die Leute sehr schnell Aufgaben übernehmen können.

So,sieht’s aus. Im Durchschnitt bleibt ein Mitarbeiter 3-4 Jahre bei Lidl dann ist er durch

WiWi Gast schrieb am 26.02.2019:

Subdreamer schrieb am 25.02.2019:

Man könnte doch auch mehr FTE´s anstellen und dafür den individuellen Workload, sowie die Gehälter reduzieren.

Ich empfehle dir den Thread "wie viele Stunden arbeitet ihr am Tag wirklich?". Du wirst feststellen, nicht wenige bekommen ihre 70/80k und arbeiten kaum mehr als 2 bis 3 Stunden am Tag.

Lidl macht das effektiver, ködert die Leute mit 20% mehr Gehalt und lässt diese dafür 8 bis 12 Stunden am Tag rotieren... Am Ende erhalten sie für die 20% mehr Gehalt den 3fachen Output. Da der Mensch sowas nicht allzulange mitmacht, brennen viele nach 2/3 Jahren aus und die nächsten werden geködert... Ist auch nicht weiter schlimm, die Strukturen/Hierarchien sind militärisch starr und Prozesse so einfach wie möglich gehalten, damit die Leute sehr schnell Aufgaben übernehmen können.

Ist das ein Witz oder denken Menschen wirklich, dass bis 18 Uhr zu arbeiten lange ist? Wann fangt ihr denn an, um 3 Uhr morgens? Die Gesellschaft wird wirklich von sehr wenigen Personen zusammengehalten, hätten alle deinen Mindset, wären wir wohn noch Meilen vom jetzigen Fortschritt entfernt. Wirklich traurig, und das in Deutschland, einem der reichsten Länder mit besten Möglichkeiten zu bewegen.

Deine Eltern müssen ja stolz wie Bolle sein du High-Performer Dame. Auch ein 8 - 10h Tag kann mit vielen Themen / Aufgaben gefüllt und dadurch stressig sein. Du bist wahrscheinlich eine von denen, die ohne Arbeit im Büro sitzen bleiben, um Überstunden zu sammeln. Also: du bist traurig; nicht die Einstellung des TE!

WiWi Gast schrieb am 02.03.2019:

Ist das ein Witz oder denken Menschen wirklich, dass bis 18 Uhr zu arbeiten lange ist? Wann fangt ihr denn an, um 3 Uhr morgens? Die Gesellschaft wird wirklich von sehr wenigen Personen zusammengehalten, hätten alle deinen Mindset, wären wir wohn noch Meilen vom jetzigen Fortschritt entfernt. Wirklich traurig, und das in Deutschland, einem der reichsten Länder mit besten Möglichkeiten zu bewegen.