Hallo zusammen, heute will ich das Mysterium inverses Headhunting einmal als Teilnehmer (Kandidat/Mandant) erläutern. Vorab, ich habe ein Jobangebot bekommen, aber ganz ehrlich, das ist auch normal: warum? Es wird eine Vorauswahl getroffen, d.h. es werden nur Mandanten betreut die einen bestimmten Track Record haben, und dementsprechend verdienen, danach gibt es ein pseudo Strategie Meeting, indem nur Themen behandelt werden, die man auch in jedem Buch nachlesen kann oder eh schon getan hat. Was sind deine USP´s, wie sollte der CV aussehen blabla. Die angebliche Auswahl der Unternehmen, ist eine beispiellose Frechheit, ich als zahlender Kunde muss die Branchen festlegen, danach schmeißt eine Datenbank hunderte von Unternehmen aus, und dann muss ich als Kunde auch noch die Unternehmen auswählen, bei denen ich final "vorgestellt" werden soll/darf. Auch den CV musste ich zu 95% selbst nach einem festgelegten Format vorbereiten. Danach wird Feinschliff gemacht und auch ins Englische übersetzt, angeblich von native speakern, aber auch da habe ich meine Zweifel, ich musste 2-3 riesen Fehler korrigieren, da die native speaker null in der Materie sind und man wirklich alles zu 100% vorkauen muss. Wenn dann die 150-200 Kunden feststehen, der CV und der sogenannte MGMT Report mit den selbst erarbeiteten USP´s fertig ist, werden die unterschriebenen Bewerbungen abgeschickt. Von den versprochenen Rücklaufquoten kann man schon nach 1-2 Wochen Abstand nehmen, da dies nicht passiert. Ich hatte 2 Runden. Ein Großteil schreibt gar nichts zurück. Ein weiterer Großteil schreibt, dass sie nur noch digitale Bewerbungen annehmen und nur 1-3 Prozent Rücklauf sind positiv. D.h. Telefon oder F2F Interview. Das angesprochene Netzwerk bla bla ist der größte Witz. Den gibt es nicht. Sowohl mein Chef hatte nie etwas von mir gehört und auch bei 5-10 Unternehmen zu denen ich auf höchster Ebene einen guten Draht habe, haben nix von einem Netzwerk und Vorbereitung gehört. Das ganze System beruht auf einem guten CV den die Mandanten haben, und dann auf die Vielzahl der Bewerbungen. Das hat nichts mit "verdecktem" Stellenmarkt etc. zu tun. Bei mir war es so, dass ich von Unternehmen eingeladen wurde die entweder schon über Headhunter suchen, oder gerade eine Stelle haben und den Prozess nicht gestartet haben. Also alles reine Wahrscheinlichkeit bei 150-200 Bewerbungen. Wer viel Geld hat und sich die Mühe nicht machen will, kann diese Dienstleister engagieren, aber heute bin ich der Meinung dass das den 5stelligen Betrag mit mindestens einer 2 davor, in keinster Weise wert ist. Jeder kann für einige Hundert Euro seinen CV „aufpolieren“ lassen, 20-80 Unternehmen raussuchen und dann die dazugehörigen Personen (GF, CFO, CEO, HR, MKT ….), denn es wird an Personen adressiert. Der Outcome ist derselbe. 2 enge Freunde, wollten ebenfalls diese Dienstleistung buchen, denen habe ich das gleiche erzählt und geraten wie ich es hier schreibe, und siehe da beide haben nach eben genau so kurzer Zeit wie ich einen neuen Job gefunden und sich über 20K€ gespart. Hoffe das hilft weiter.
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