WiWi Gast schrieb am 20.09.2020:
Hallo zusammen,
ich habe die Möglichkeit, die Grundschuld auf das abbezahlte Haus meiner Eltern (Wert ~ 750k) zu meinem eigenen Vermögensaufbau zu nutzen.
Mir stellt sich nun die Frage, wie ich diese "Möglichkeit" bestmöglich ausnutze und nicht einfach liegen lasse.
Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen/ Tipps?
Bisher investiere ich mein Erspartes ausschließlich in ETFs, möchte mir nun allerdings den „Hebeleffekt“ stärker zu nutzen machen. In Kombination mit der Grundschuld kam ich daher auf Immobilien. Mein Gedanke ist, dass ich mir im relativ jungen Alter bereits Immobilien im Wert von mehreren Millionen kaufen könnte (hoher Fremdkapitaleinsatz), die mir im Optimalfall später meine Rente bezahlen.
PS: Meine Bonität sollte durch ein gutes Gehalt sowie erstes eigenes Vermögen sichergestellt sein.
Tja, auf den Gedanken mit dem Hebeleffekt bei vermieteten Immobilien sind die Leute schon vor 10 Jahren gekommen, als die Zinsen gesunken sind. Das hat natürlich massgeblich dazu beigetragen, dass die Immobilien aktuell so teuer bzw. überteuert sind. Sei dir also bewusst, dass du in einen stark aufgeheizten Markt einsteigen würdest, in dem das Platzen einer Blase eine durchaus reale Gefahr ist. Etliche Studien (Empirica, UBS etc.) sehen hier die Blasengefahr in Deutschland auf Stufe rot! Der aktuelle Anstieg der Preise ist auf jeden Fall eine Anomalie. Politische Eingriffe, Zinserhöhung, Demografischer Wandel (!) etc. können hier die Blase jederzeit zum Platzen bringen. Inflationsbereinigt sind die Immopreise von 1980 bis 2010 übrigens sogar um etwa 25% gefallen!
Zudem wird deine Mietrendite in guten Lagen mickrig sind, da die Kaufpreise den Mietpreisen auch völlig enteilt sind. In ländlichen Gebieten ist die Rendite besser, aber das Leerstandsrisiko (=> demografischer Wandel) auch höher.
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