Potenzial für 250.000 neue Arbeitsplätze
Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung an der Uni Mannheim: Reduzierung der Mehrwertsteuer auf arbeitsintensive und konsumnahe Dienstleistungen bringt starke Impulse für den Arbeitsmarkt
Zusätzliche Einnahmen erwartet
Für die einbezogenen Handwerksbereiche ergab die ifm-Studie, dass im besten Fall eine Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes nahezu haushaltsneutral durchgeführt werden könnte. Im besten Modellfall stünden Mehrwertsteuer-Ausfällen in Höhe von 5,3 Mrd. Euro zusätzliche Einnahmen von 4,6 Mrd. Euro gegenüber (bei voller Weitergabe der zu erwartenden Preissenkungen, einer Preiselastizität von 2,8 und der Annahme, dass 50 Prozent der neu entstehenden Arbeitsplätze von bisherigen Arbeitslosen besetzt würden).
Im Friseurhandwerk, das wegen der besonderen Gefahr der Substituierung durch Schwarzarbeit ausgeprägt preiselastisch reagiert, würden in der Best-case-Variante die Zusatzeinnahmen des Staates (in Form von Steuern und Sozialabgaben) die Mehrwertsteuer-Ausfälle sogar übersteigen. Als wahrscheinlichster Fall ergab sich hier aber zumindest eine nahezu volle Haushaltsneutralität bei einer Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes. Beim Gastgewerbe würden im wahrscheinlichsten Fall einer mittleren Preiselastizität die Mehrwertsteuer-Ausfälle mögliche Zusatzeinnahmen deutlich übersteigen. Allerdings ist der geltende Mehrwertsteuersatz im Gastgewerbe in Deutschland ein gravierender Standort- und Wettbewerbsnachteil, da 12 von 15 Mitgliedsstaaten der EU bereits reduzierte Sätze auf Beherbergungsleistungen eingeführt haben.
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