Wie schaffe ich die Flucht aus meinem ersten Job?
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem. Ich habe eine Festanstellung (unbefristet), mein erster Job nach dem Studium. Meine Firma ist ein Chaoshaufen - keine Kommunikation, keine strukturierten Abläufe, jeder macht, was er will - die Leute, die etwas erreichen wollen, rennen weg, jede Woche kündigt jemand. Ein Kommen und Gehen. UN befindet sich in einer Region, wo es sonst nicht viel Arbeit gibt, das hält aber die Leute nicht davon ab, das Weite zu suchen. Es bleiben nur diejenigen, die seit 20-30 Jahren dort arbeiten und nicht weg können, da sie ihre Häuser, Familien etc. da haben. Ich könnte einen Roman zum Thema schreiben, das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mit meinem ersten Job richtig ins Klo gegriffen habe - finanzielle Seite erläutere ich gar nicht, sonst muss ich gleich heulen.
Meine Unzufriedenheit steigt von Tag zu Tag immer weiter an. Ich bin seit 1,5 Jahren dabei und möchte mich beruflich verändern (sprich neuer Job in meinem Fachbereich, wenn es geht - besser bezahlt). Aus meiner Sicht habe ich mehrere Problempunkte.
- Wenig Berufserfahrung (mit 2 Uni-Abschlüssen - in Heimat und in DE - beide überdurchschnittlich gut).
- Frau im "gefährlichen" Alter (ohne Kinder) - jedoch ohne Kinderwunsch (wie soll ich das bloß unmissverständlich in der Bewerbung klarmachen?)
- Migrationshintergrund (Osteuropa)
- UN ist am Ende der Welt im Norden - egal wohin ich Bewerbungen schicke - es sind sind immer mehrere Hunderte von km - da kommen Fragen wie "Was verschlägt Sie denn zu uns?" oder "was verbindet Sie mit unserer Region?"
- Kein Zwischenzeugnis.
Meine Freizeitbeschäftigung in der letzten Zeit - Jobbörsen durchforsten. Ich bin richtig süchtig danach. Aber nur selten schreibe ich Bewerbungen, weil ich mich von diesen wahnsinnigen Anforderungen in Stellenausschreibungen abschrecken lasse. Es war schon schwer genug, nach dem Studium Job zu finden, aber ich habe das Gefühl, jetzt ist das noch komplizierter.
Kann jemand aus eigener Erfahrung berichten, wie man den Wechsel schafft? Stimmt das, dass die Arbeitgeber lieber jemanden aus Umgebung nehmen als einen Bewerber, der 700 km zum Vorstellungsgespräch fahren muss und dann noch Zeit braucht, um umzuziehen? Würdet ihr euch mit 1,5 Jahren BE auf Stellen bewerben, wo 2-3 Jahre Erfahrung gefordert werden?
Wie flexibel muss man heute noch sein, um einen Job zu bekommen, der einem Spaß macht oder wenigstens keine depressiven Verstimmungen hervorruft?
Ich wünsche euch was!
Danke für eure Meinungen.