WiWi Gast schrieb am 25.06.2022:
Dem Unternehmen wird von zahlreichen Medien Greenwashing vorgeworfen, sicherlich auch zu Recht. Am Ende geht es bei Reisen, Urlaub etc. um den Platzbedarf. Wenn ein Flugzeug 400 Economy-Reisende mitnehmen kann, dann teilt sich der Kerosinbedarf durch 400. Bei 150 Business-Reisenden oder 50 First-Class-Reisenden teilt sich der Kerosinbedarf durch 150 oder 50. Je weniger Platz man verbraucht, desto umweltfreundlicher reist man - wobei natürlich die Bahn oder ein mit 4 Personen besetztes Auto viel weniger verbrauchen als ein Flugzeug. Da kann das Verbrenner-Auto durchaus mit der Bahn konkurrieren, während Fliegen bei gleicher Strecke ungleich umweltschädlicher ist und bei größeren Strecken natürlich noch viel mehr.
Für Hotels gilt das Gleiche. Wenn schon Tourismus, dann wäre das umweltfreundlichste ein Hostel mit Mehr-Bett-Zimmern. Danach kommen Motels mit kleinen Zimmern. Und eine einzelne riesige Bettenburg ist umweltfreundlicher als 10 mittlere Bettenburgen. Wer eine Fläche für 50-100 Gäste verbraucht, welche sonst von 1.000 Gästen beansprucht werden könnte, der ist einfach maximal umweltunfreundlich.
Je weniger Platz man verbraucht, desto weniger schlecht ist es für die Umwelt. Im Flugzeug wie im Hotel.
Früher bin ich mit dem Rad und der Bahn (und vielen Freunden) durch Deutschland gefahren. Mit Camping-Zelten an Seen. Das war wahrscheinlich gerade noch so umweltverträglich. Alles, was wir heute machen, ist halt Konsum von Produkten der Tourismus-Industrie. Je weiter der Flug, desto größer der Umweltschaden.
Das ist einfach nachweislich falsch! Es gibt so viele Luxushotels/Lodges die riesige private Naturareale und Reservate unterhalten. Es gibt Betreiber von Luxuszelten die minimalste ökologisch nachteilige Effekte haben. Es gibt Luxushotels in ehemaligen Burgen und Schlössern, die ganze Wälder unterhalten. Es gibt ganze Oasen die durch Luxushotels vor der Wüste gerettet wurden. Es gibt Hotels die nur das was sie unmittelbar auf dem Grundstück/Region anbauen auch anbieten. Es gibt Hotels mit Auffangstadtionen für Tiere (Elefanten etc.) etc.
Das Posting zeugt einfach von Nichtwissen. Diese absurde Debatte zwischen Personen die die Resorts kennen und sich mit ihrem ökologischen und sozialem Footprint reflektiert auseinander gesetzt haben und Personen die selbst noch nie in einem dieser Resorts waren und die Konzepte nicht kennen ist doch nicht zielführend. Die einen wissen aus Erfahrung von was sie sprechen die anderen kennen solche Hotels nur „vom hören sagen“ oder aus dem Fernsehen. Auf dieser Grundlage ist doch eine seriöse Diskussion nicht möglich.
Zu den Flugtickets First/Business/Eco. Auch hier ist das Posting maximal von der Realität abgekoppelt. Kein ECO Ticket kann einen Beitrag für die Transformation/Dekarbonisierung der Luftfahrt leisten. Wenn alle nur Eco fliegen würden, dann würden die Fluggesellschaften einfach zu wenig Einnahmen generieren um in alternative (klimafreundliche) Projekte zu investieren. Es ist immer die gleiche Sichtweise, die Klimaschutz scheitern lässt. Es sind nicht die Nutzer der Business Class die den Fluggesellschaften nicht genug Gewinne ermöglichen um die Transformation zu schaffen. Wie immer ist es das Problem der Masse (in diesem Fall ECO Flieger). Die für wenig Geld auf Kosten der Umwelt einen niedrigen Preis bezahlen. Anders ausgedrückt Personen die in Luxushotels, Business Class und Co. unterwegs sind zahlen realistischere Preise, während Personen in normalen Hotels, ECO Flieger etc. nicht den realen Preis ihres Klimaabdrucks bezahlen. Niemanden in der Klasse Business Class, Luxushotels, Luxusauto hat ein Problem damit, wenn die Preise für diese Güter nochmal teurer werden müssen um die reellen Kosten des Klimaschädigenden Verhaltens zu bezahlen. Es ist die andere Klasse die damit ein Problem hat. Ich hätte kein Problem damit einen CO2 Budget pro Land zu definieren und dieses CO2 Budget per Auktion zu verteilen. Wer am meisten Geld bietet darf die begrenzte Resource CO2 dann am häufigsten nutzen. Ich weiß aber schon jetzt wer etwas dagegen hat :D . Wir leben doch in einer Marktwirtschaft, lasst doch einfach den Preis entscheiden wer zukünftig noch was machen kann und wer eben nicht. Bin ein riesen von von realen Preisen inkl. Kosten für Klima/Ökologie etc. Die soziale Härte bedeutet dann aber auch, wer nicht genug verdient muss verzichten. Es gibt in unserer Gesellschaft schon lange kein Problem mehr mit dem Thema Klimaschutz, sondern es ist nur eine Frage der Verteilung der Klimalasten.
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