Hallo alle!

Ich habe im Oktober 2008 mein Studium (Wirtschaftsrecht) abgeschlossen und gleich im Anschluss eine Stelle bei einem großen Automobilzulieferer gefunden. Nun arbeite ich seit 8 Monaten im technischen Einkauf (Probezeit schon vorbei, unbefristet), verdiene 42k€ im Jahr, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld.

Es gibt nur noch 2 Nachteile: ich muss jeden Tag 220 km fahren (hin und zurück), wg. Familie kommt Umzug nicht in Frage und Strategischer Einkauf, wo ich tätig bin, ist nicht gerade mein Lieblingsbereich. Ich habe viel mehr Datenanalysen als Lieferantengespräche, da ich für 52 europäische Standorte Rahmenverträge abschließe, bin ich bloß beim Informationen sammeln und analysieren.

Vor kurzem habe ich 2 Stellenausschreibungen gesehen (Trainee Stellen für Absolventen und diejenigen, die unter 3 J. Berufserfahrung haben). Die beiden Unternehmen sind in meiner Nähe und die Tätigkeitbereiche finde ich auch OK.
Ich weiß nicht, ob ich von meinen 8 Monaten "Berufserfahrung" profitieren kann oder mich nur lächerlich mache. Soweit ich weiß, werden Trainee-Stellen zweimal jährlich ausgeschrieben: soll ich mich jetzt bewerben oder lieber abwarten?

Und noch eine Frage: ab September fange ich ein Masterstudium als WI an (als Fernstudium). Soll ich das in meiner Bewerbung erwähnen oder lieber nach dem Abschluss des Studiums?

Danke an alle

Gruß

Tanja

Berufserfahrung ist Berufserfahrung. Egal ob 8 Monate oder 8 Jahre. Wenn du noch ein paar Monate wartest fällst Du schon in das Cluster "Berufserfahrung 1-3J. " ;)

Das Masterstudium würde ich nicht ergänzen und mir statt dessen lieber eine GUTE Begründung für deinen jobwechsel überlegen. Die lange Fahrtzeit war Die bereits vor Antritt der Stelle bekannt. Das würde ich somit nicht als Begründung anführen.

Ja, die langen Fahrtzeit ist definitiv keine gute Begründung, das verstehe ich auch. Wie begründet man einen Jobwechsel nach knapp 1 Jahr: "Suchen nach neuen Herausforderungen" klingt in diesem Fall etwa komisch?

Danke!

Du solltest dir zunächst mal darüber im Klaren sein, ob ein Stellenwechsel das Problem lösen wird. Wenn es wirklich am Fachbereich Strat. Einkauf liegt, kannst Du in einer neuen Stelle Glück haben. Du könntest aber auch Pech haben und man gibt Dir ähnliche Aufgaben unter einem anderen Begriff. Informationssammlung und -analyse sind in vielen BWL-Berufen ganz normal. Für welche Fachbereiche sind die Traineestellen denn ausgeschrieben?

Außerdem ist es oft so, dass ein Bewerber zeigen soll, dass er die Dinge zu Ende gebracht hat. Wer nach 8 Monaten abspringt, von dem denken leider viele, dass er es wieder tun würde. Das ist für Deinen neuen Arbeitgeber ein Risiko. Man könnte Dir die Frage stellen, welche Projekte Du in Deinen ersten Berufsmonaten wirklich abgeschlossen hast. Es wäre gut, dafür eine Antwort zu haben.

Wenn es nur an den langweiligen Aufgaben liegt: Gibt es keine Chance, intern eine andere Aufgabe zu bekommen? Oder ist die Anfahrt Dir einfach zu viel?

Der Jobmarkt ist momentan ohnehin recht mau. Und 42.000 EUR zu verdienen, ist doch schon mal ein guter Anfang. Einen sicheren Job würde ich im Moment unter keinen Umständen aufgeben, wenn die Alternative nicht wirklich schriftlich vorliegt und vertraglich absolut wasserdicht ist.

Das Master-Studium würde ich in der Bewerbung erwähnen. Es zeigt, dass Du dich neben dem Beruf noch weiterbildest, und das ist stets ein gutes Zeichen.