WiWi Gast schrieb am 30.03.2024:
Grade als NaWi spielt die Uni doch viel weniger ne Rolle als bei BWLern (und auch da wird mMn oft stark übertrieben).
Und an deiner Wunschuni hättest du doch genauso das Problem mit arbeiten / Hiwi etc gehabt? Versteh ich nicht
WiWi Gast schrieb am 30.03.2024:
Ich bin leider auch in der Heimat geblieben fürs Studium. Bei mir war der Grund, dass meine Eltern meinten, ich könne ja genauso gut hier studieren und nicht einsahen, mir ein Zimmer zu finanzieren. Habe auch mit Target-Unis argumentiert, aber das hat sie nicht interessiert. Macht mich bis heute sehr deprimierend, wenn ich denke, was ich verpasst habe. Klar, ich hätte mir vielleicht einen Job nehmen können, sagen manche, aber ich hatte wegen der hohen Durchfallquoten vor dem Studium Angst, ob ich überhaupt bestehe (MINT) und wollte daher zunächst nicht nebenbei arbeiten und wenn dann nur etwas gut mit dem Studium vereinbares wie ein HiWi-Job, den es aber nicht im ersten Semester gibt und wo man oft auch nicht genügend verdient zur kompletten Finanzierung. Im Nachhinein hätte ich wohl einen Kredit aufnehmen müssen, wäre besser gewesen, als das ständige Gedankenkarussel, warum ich nicht an meine Wunschuni gegangen bin und was dann geschehen wäre, was mich immer wieder stark ausbremst.
Also ich kann dir das Ausziehen empfehlen. Sonst wirst du es (auch wenn deine Gründe dagegen ganz andere sind als meine es waren) vermutlich irgendwann bereuen.
Ich meinte, wenn ich Bafög bekommen hätte oder meine Eltern bereit gewesen wären, den gesetzlichen Mindest(!)betrag zu zahlen, hätte ich wohl entspannt an meiner Wunschuni studieren können. Also Nein, dann hätte ich eben nicht nebenbei arbeiten müssen.
Stattdessen bin ich zunächst bei meinen Eltern geblieben und zu einer schlechten Uni (viele hier in Forum würden mit der Base rümpfen, wenn sie von ihr hören) gependelt, irgendwann dann trotzdem ausgezogen und dann gearbeitet, was sich negativ auf meine Leistungen ausgewirkt hat. Zeit hat mir immer gefehlt, im Nachinein hätte ich wohl trotz Arbeit an meine Wunschuni gehen sollen, aber ich wollte halt keinen Nachteil haben gegenüber denen, die nicht arbeiten müssen, insbesondere wenn es am Anfang eher ein Aushilsjob hätte sein müssen. Hiei geht ja nicht vor dem dritten Semester in der Regel und reicht meistens auch nicht, wenn die Eltern nicht zahlen wollen. Werkstudent geht auch meistens nicht so früh.
Also ich habe auch durchaus falsche Entscheidungen aus der suboptimalen Lage heraus getroffen, die mich später dann in eine Depression fallen lassen haben. Da wurde mir die Depression dann noch mehr zum Verhängnis als die schlechte Uni selbst, weil ich viel zu lange gebraucht und immer mehr abgebaut habe. Ich überlege sogar ernsthaft, nochmal von vorne zu starten, damit ich es eines Tages auf eine Eliteuni schaffe (was von meiner TU9-Wunschuni im Gegensatz zu meiner tatsächlichen Uni im Master möglich gewesen wäre) und auch ein vernünftiges Studium in vernünftiger Zeit schaffe und natürlich auch für das richtige Studentenleben, das gab es nicht als Pendler und die Stadt, wo ich an der Uni war, ist eine der hässlichsten und kriminellsten Deutschlands. Studentenleben gab es kaum, große Stadt mit relativ wenigen Studenten. Aber ich werde nun mal auch nicht jünger und müsste es mir ja irgendwie finazieren, da weiß ich nicht, wie ich das machen sollen, ohne viel zu arbeiten (wodurch es vermutlich wieder noch länger dauern würde) oder einen teuren Kredit. Allgemein finde ich das System unfair, man kriegt genügend Geld, um in jeder Stadt zu leben, wenn man langzeitarbeitslos ist, aber als Student erhält man mit Glück einen festen Betrag niedriger als das Bürgergeld, aber nur dann, wenn die Eltern unterdurchschnittlich verdienen.
Ich hatte übrigens ein sehr gutes Abi und bin sicher nicht auf den Kopf gefallen, aber wenn die Leute hier meine Uni und Leistungen im Studium sähen, würde ich wohl als "Low Performer" eingestuft werden, im Gegensatz zu BWL an Target-Uni (auch wenn ich denke, das mein Studium trotz des schlechten Rufs schwieriger als BWL an einer Target war, rechtfertigt natürlich trotzdem nicht die lange Studiendauer, ich spreche hier vor allem bezüglich der Uni, auf die viele hier wohl herabblicken würden).
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