Unternehmensranking: Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen
Die Schere zwischen den Big Four und den übrigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland geht weiter auseinander. PricewaterhouseCoopers (PwC) führt weiterhin die Spitze der Top 25 WP-Gesellschaften und Steuerberatungen an. Im Schnitt sind die 25 nach Inlandsumsatz führenden WP-Gesellschaften und Steuerberatungen um 7,2 Prozent gewachsen. Die Deutschlandumsätze der Big Four stiegen sogar um 11,8 Prozent. Dies sind Ergebnisse aus dem Unternehmensranking 2017 von Lünendonk.
Neue WP-Jobs: Big Four bauen 2.400 neue Arbeitsplätze auf
Im deutschen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsmarkt (WP) wird zunehmend neues Personal aufgebaut. So vergrößerten beispielsweise die Big Four ihre Mitarbeiterbasis deutlich – 2.400 neue Stellen wurden geschaffen. Gerade das Back-Office erfährt eine Erweiterung, während die klassische Wirtschaftsprüfung in der Personalstruktur weiter an Bedeutung abnimmt.
Leistungsspektrum weitet sich weiter aus
WP-Gesellschaften bieten inzwischen deutlich mehr Services an als Audit, Tax und Corporate Finance. Das Leistungsspektrum stellt sich als sehr diversifiziert dar, so dass bei einigen WP-Gesellschaften der Prüfungsanteil inzwischen weniger als ein Viertel ausmacht. Denn Rechtsberatung, Managementberatung und Digital-Content-Services zählen inzwischen ebenso zum Leistungsspektrum wie digitale Transformation. Dies gilt es auf- und auszubauen. Hier reagieren die WP-Gesellschaften mit Investments und Kooperationen.
In Anbetracht der zunehmenden digitalen Transformation zeichnen sich heute schon zwei wesentliche Faktoren ab:
- Erstens werden durch technische Möglichkeiten der Personal- und der Reiseaufwand bei bestimmten Tätigkeiten abnehmen
- und zweitens ändert sich die Mitarbeiterstruktur durch vermehrten Einsatz von Ingenieuren, Programmierern und Beratern.
Neue Qualifikationsanforderungen prägen Personalstruktur
Die Veränderung der Personalstruktur spiegelt sich auch in den Angaben der von Lünendonk befragten WP-Gesellschaften wider. So nahm der Mitarbeiteranteil in der klassischen Wirtschaftsprüfung ab. Das entspricht dem Trend der vergangenen Jahre.
- 2016: 26,5 Prozent
- 2015: 27,4 Prozent
- 2014: 31,8 Prozent
- 2013: 32,7 Prozent
Während Steuerdeklaration und Buchhaltung sowie Advisory (Corporate Finance & Business Consulting) konstant bleiben, stieg der Anteil der Mitarbeiter in der Rechtsberatung von 5,4 Prozent auf 5,8 Prozent an.
Gewachsen ist erneut das Segment „Sonstige“, das neben Verwaltungs- und Marketing-Aktivitäten vermehrt auch Digitalisierungs-Themen umfasst (15,9%, Vorjahr 15,5%). Denn neben den klassischen Berufsträgern werden entsprechend neue Qualifikationen gefragt wie etwa Data Scientists, Programmierer und IT-Berater. Zudem machen sich hier ebenfalls die Ergänzungen um Beratungshäuser oder Consultingteams bemerkbar.