Was heißt berufsunfähig?
Wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf zu 50%, für einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten ununterbrochen, aufgrund Krankheit, Unfall oder körperliche Gebrechen nicht mehr ausüben kann, gilt als berufsunfähig.
Die 50% Klausel ist in den meisten Vertragsbedingungen verankert und führt damit viel früher zur Anerkennung als vermutet.
Auch die Meinung, dass ein im Außendienst angestellter Mitarbeiter in den Innendienst versetzt wird, ist bei Vorhandensein der Klausel „Verzicht abstrakte Verweisung“, schlichtweg falsch. Ich habe einen im Arbeitsvertrag genannten Beruf mit einem bestimmten Tätigkeitsfeld und wenn ich diese Aufgaben zu 50% nicht mehr ausüben kann, bin ich berufsunfähig.
Stellen Sie sich bitte ein paar Fragen: Fahren Sie gerne in den Urlaub? Warum können Sie sich so ein tolles Auto leisten? Warum spare ich fürs Alter? Warum kann ich mir diese schöne Wohnung leisten? Auf alle Fragen gibt es meist die selbe Antwort: Weil Sie ein Einkommen haben!! Sie sind Ihre Gelddruckmaschine oder besser Ihre Arbeitskraft ist Ihre Gelddruckmaschine. Und wenn sich kein entsprechendes Gerät im Keller befindet, dann ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung auf alle Fälle als sinnvoll anzusehen.
Was ist Ihre Arbeitskraft eigentlich wert?
Nehmen Sie bitte einen Taschenrechner, geben Sie Ihren Jahresverdienst ein und multiplizieren Sie diesen mit der Zahl, welche Ihnen bis zum 67zigsten Lebensjahr fehlt. Sie werden staunen...
Dann können Sie abwegen, ob Ihnen der Verlust dieses Einkommens fehlen wird oder nicht.
Bei einer Vollkaskoversicherung zögern die meisten Menschen nicht, doch hier stehen 200-400€ Jahresbeitrag einem Wert von 20.000€ -40.000€ (täglich fallend) gegenüber... Ihre Arbeitskraft ist sooo viel mehr wert, aber da wird stetig diskutiert...
Warum haben Sie eine Hausratversicherung abgeschlossen? Jede Versicherung ist ein Geschäft mit der Angst. Leider, fangen die meisten Menschen am falschen Ende an sich zu versichern... Werden Sie berufsunfähig, dass erste was Sie kündigen ist Ihre wertvolle Altersvorsorge, dann Vollkasko usw... Es gibt nur eine Versicherung, die Ihnen dauerhaft und regelmäßig Geld gibt (vor Rentenbeginn) und das ist die BU...
BU heißt auch nicht im Rollstuhl sitzen. Ein Bäcker hat eine Mehlallergie—> BU, und da Sie 80% Ihres letzten Nettoverdienstes hinzuverdienen dürfen, stellen Sie sich im Zweifel sogar besser als vorher.
Eine BU wird auch weder ans Krankengeld noch ans Arbeitslosengeld 1 angerechnet, sie wird immer zusätzlich gezahlt und da eine private BU auch nur mit dem Ertragsanteil in die Steuererklärung einfließt, sind die meisten BU auch steuerfrei.
Sie haben hunderte von Wünschen in Ihrem Leben und zwischen diesen Wünschen sowie dem „Abgrund des großen Nichts“, stehen nur SIE mit Ihrer Arbeitskraft... Und wenn Sie die Versicherung nie brauchen, dann haben Sie wenigstens einen ruhigen Schlaf. Lassen Sie das „Hätte, wäre, wenn Spiel“ andere Spielen.
Ich bin keine Vermittlerin, keine Anwältin o.ä.
2 sehr gute meiner Freunde sind berufsunfähig. Sie bekommen seit Jahren eine Rente und waren in Ihrem Berufsfeld eher den berühmten Bürojobbern zuzuordnen. Sie stehen gut im Leben, bekommen aber Ihre BU. Gehen Sie nicht von den großen Erkrankungen aus...
Es gibt noch eine Reihe von anderen Punkten, welche durchaus betrachtungswürdig sind wie: Eintrittswahrscheinlichkeit, Risikogruppen, Gesundheitsfragen... Das würde aber den berühmten Rahmen sprengen... Man braucht nicht viele Versicherungen, man braucht die Richtigen.
Welche für Sie wichtig sind, wissen im Zweifel nur Sie, aber eine BU sollte in der engeren Überlegung sein.
Vielen Dank fürs Lesen und bei Fragen immer raus.
G.D.
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