@ den, der den GMler als Klugscheisser bezeichnet und was von Renditeerwartungen erzählt.
Falsch! Die Renditeerwartungen werden nur im Modellfall zu 100% rangezogen. Denn der Preis ergibt sich nach Angebot und Nachfrage, nirgends ist das direkter als an der Börse. Und wenn ein Unternehmen 50% Rendite verspricht, so muss der Aktienkurs sich noch lange nicht darauf einpendeln wenn auf Grund von Angst einfach keine Aktien gekauft werden (und somit die Nachfrage einbricht) oder Kapital einfach fehlt, um nachfragen zu können, selbst wenn man glaubt gute Renditen erzielen zu können, wie momentan auch. Insofern hat momentan die Renditeerwartung nur sehr peripher etwas mit den Aktienkursen zu tun.
Wenn man gerade mal Einführung in die Finanzwelt I an der Uni hinter sich hat, sollte man nicht den Obermacker hier spielen.
Und als zweite Korrektur. Die Zockermentalität hat zum Teil zur Krise beigetragen, das ist richtig. Aber mit Sicherheit nicht das zocken mit Aktien von Unternehmen, die gewisse Werte dahinter haben. WIe auch immer man die bewerten möchte. Das sind ganz verschiedene Paar Schuhe und wer sowas zusammenwirft (zumal einen privatanleger mit 10000 Euro zusammen mit Multimilliarden Fonds), der hat nicht den blassesten Schimmer wovon er redet.
@ Den, GM hat Verschuldung höher als Deutschlandsneuverschuldung. Der Satz ist ja mal sowas von sinnlos. Ich würde mir wünschen, das ist bei jedem Konzern so, aber nicht, dass alle Schulden haben, sondern dass Deutschland mal positive Haushalte schafft.
Nun generell zu GM. Wer ein Risiko eingehen möchte, der kann hier unter Umständen dick Kohle machen. Die Gewerkschaften sind mittlerweile zu relativ viel Zugestädnissen bereit, ein Sparkurs mit mehreren Werks- bzw. Schichtschließungen wird konsequent gefahren und es finden sich einige gute Marken im Konzern. Spritsparen hat man mit Opel und Volvo auch halbwegs gelernt und wird die Motoren relativ schnell ins GM Programm übernehmen können. Opel und Volvo geht es auch nicht hervorragend, aber es bessert sich. Und Opel hat den absoluten Durchbruch auf dem wichtigen russischen Markt geschafft und eine einzigartige Erfolgsstory in der Mittel bis Kompaktklasse dort hingelegt, die so schnell keine VW oder Ford nachmacht. Das lässt hoffen, wenn Russland weiter stabil wächst.
Auch das Elektroauto ist relativ weit fortgeschritten und man ist immer noch Umsatzstärkster oder Zweitstärkster, je nach Tagesform, Autokonzern der WElt. Und der kann sich enorme Forschungskosten leisten, auch wenn man Verluste fährt. Und amerikanische Konzerne haben immer schon sich sehr schnell auf neue Umstände einstellen können.
Demgegenüber bleiben natürlich die exorbitant hohen Schulden und die veraltete Produktpalette. Ist halt ein Risikospiel, dass man eingehen kann meiner Meinung nach. Es gibt zumindest ganz vernünftige Gewinnchancen. Und diejenigen, die erzählen, es wäre völliger Quatsch zu investieren. Den sei nur mal der Verlauf von Apple, Porsche oder Santander in den letzten 20 Jahren ans Herz gelegt. Hohe Renditehoffnungen forder halt auch ein hohes Risiko.
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