Lounge Gast schrieb:
Die Versicherungsvertreter legen immer Statistiken vor, wie
viele Menschen doch im Laufe ihres Berufslebens mal
berufsunfähig werden. Wenn man danach geht, bekommt man
direkt Panik. Was mir aber bisher niemand vorlegen konnte:
Wie viele Akademiker mit Bürojob bleiben denn in jungen
Jahren (5 Jahre) berufsunfähig?
Worauf beziehen sich denn die "(5 Jahre)" in Klammern? Wohl nicht auf das Alter des Akademikers - auch wenn man das so lesen könnte ;-) Die Dauer einer BU?
Zu deiner Frage: Ist denn das Alter in dem die Berufsunfähigkeit eintritt so entscheidend? Außer vielleicht wenn es um eine BU in den letzten 1 bis 3 Jahren vor Erreichen des normalen Rentenalters geht...
Auch wenn man schon 55 ist, kann ein zeitweiser Verdienstausfall durch eine BU gravierende Folgen haben. Die meisten Immobilienbesitzer zahlen zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch den Kredit ab. Kinder, so vorhanden, sind in einem eher "teuren" Alter (Ausbildung) usw. Kurzum: die Rücklagen sind vielleicht in liquider Form gar nicht so üppig vorhanden, wie man vielleicht nach 25+ Jahren Arbeitsleben erwarten könnte.
Hintergrund meiner Frage: Klar kann es auch einem
Büromenschen passieren berufsunfähig zu werden (Bandscheiben,
Depressionen,...). Aber ich unterstelle mal, dass diese in
der Regel nach 6-12 Monaten wieder fit sind. Einen Ausfall
von 6-12 Monaten brauche ich aber unter Umständen nicht teuer
zu versichern
Dann rechne doch einmal aus, wieviel Dir eine BU in 6 oder 12 Monaten auszahlen würde und wieviele Jahre Du damit deinen Versicherungsbeitrag bezahlen könntest. Natürlich trifft Leute mit Rücklagen eine zeitweise BU ohne BU-Versicherung weniger hart. Aber die Rücklagen wurden ja sicher auch für einen Zweck angehäuft (Altersvorsorge, Sparen für Immobilie etc.) und man will die auch nicht unnötig aufbrauchen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Büro-Jobber dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum berufsunfähig wird, ist sicher nicht allzu groß (unabhängig vom Alter).
Ansonsten wären die Versicherungsbeiträge um ein vielfaches teurer.
Ich kann auch Leute verstehen, die für sich das Risiko als nicht relevant einstufen und deswegen auf eine BUV verzichten. Man sollte sich aber zumindest mal ernsthaft mit der Frage beschäftigen und sich die Entscheidung nicht durch vermeintliche Klagestatistiken und zusätzlich notwendige Versicherungen (Rechtsschutz) versuchen schönzureden.
Ich selbst habe eine BU mit 1.500 EUR Versicherungssumme und 2% Dynamik. Die Versicherung endet mit 63 und der Zahlbeitrag liegt bei rund 700 EUR p.a.
Die BUV deckt damit bei weitem nicht einen kompletten Verdienstausfall ab für das gesamte Erwerbsleben ab - wenn man das versichern will, wird es wirklich relativ teuer.
Aber zumindest für den besonders harten Fall einer Erwerbsunfähigkeit habe ich zusätzlich noch rund 1.500 EUR Ansprüche auf EU-Rente aus gesetzlicher RV sowie zwei betrieblicher Altersversorgungsverträgen.
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