Hier mal ein Eintrag, der nicht nur aus den immer selben Fragen besteht, sondern auch endlich konkrete Antworten liefert für all die Fragenden dort draußen. Jungs und Mädels, fragt nicht immer nur, sondern bietet den anderen auch die Chance aus euren Erfahrungen zu lernen!
Somit entsteht auch für die Unternehmen eine Wettbewerbssituation, in der sie stets neue und dabei anspruchsvolle Tests anbieten müssen und auf den 08/15-Personalerquatsch (Stärken/Schwächen, teamfähig/Einzelkämpfer etc.) verzichten.
Nachdem im letzten Jahr anscheinend die Tests von SHLdirect vorkamen, benutzt Beiersdorf in seinem Online-Assessment derzeit die Testreihen des Anbieters cut-e.
Der Test allgemein gliedert sich in einen Fragebogen, einen induktiv-logischen Test (scales cls = Name bei cut-e), einen numerischen Test (scales numerical) und einen verbalen Test (scales verbal), in dieser Reihenfolge.
(I) Zu Beginn startet der Fragebogen (ohne Zeitlimit), bei welchem auf 36 Seiten jeweils 3 Aussagen auftauchen, denen jeweils 6 Punkte zugeordnet werden können. Die zu vergebene Gesamtpunktzahl ist jedoch für jede Seite nur 6 Punkte. Daher ist abzuwägen, für welchen Bereich man selbst welche Anzahl von Punkten zuordnen würde.
Bsp. Seite x: 1. Ich bin zielstrebig. (Punkte: 1-6)
- Ich kann gut mit Leuten zusammenarbeiten (Punkte: 1-6)
- Ich leite übernehme gerne die Leitung einer Gruppe. (Punkte: 1-6)
(II) Danach erfolgt der induktiv-logische Test (scales cls):
Man bekommt 12 Minuten Zeit, um 12 Seiten zu bearbeiten. Auf jeder Seite findet man 6 Tabellen aus verschiedenen Zahlen und Buchstaben (einfach mal scales cls von cut-e googeln), die als Raute angeordnet sind. 3 Tabellen haben einen blauen unten Punkt, 3 einen orangenen oben. Jede Tabellenfarbe weist ein besonderes Schema auf. Nun muss man aus 4 neuen Tabellen mit weißen Punkten anhand des erkannten Schemas orangene und blaue Punkte verteilen, um somit die 4 neuen Tabellen den bestehenden zuzuweisen. Manchmal sollte man auf gut Glück tippen und die nächste Seite bearbeiten, wenn sich partout kein Schema erkennen lässt.
Schwierigkeitsgrad: mittel-hoch, Bearbeitungszeit: knapp!
(III) Anschließend gibt es den numerischen Test (scales numerical):
Man bekommt 12 Minuten Zeit, um 39 Aussagen zu bearbeiten. Jede Aussage ist mit "wahr", "unwahr" oder "unbestimmt" zu kennzeichnen, wobei direkt aus den Zahlen zu erschließen ist, ob eine Aussage wahr und unwahr ist. "Unbestimmt" ist eine Aussage, wenn weitere Informationen nötig sind, die sich nicht direkt erschließen lassen aus dem Zahlenmaterial.
Man hat währenddessen 6 einzeln anzuklickende Fenster, auf denen Informationen eines fiktiven Unternehmens aus der Konsumergüterbranche stehen: Kostenstruktur, Ausblick, Marktanteil, Aktienverlauf, Mitarbeiter Bilanz. Diese Zahlen sind zum Teil in Beziehung zur Konkurrenz gesetzt.
Nun ist jede Aussage anhand eines der Fenster zu bearbeiten, es gibt stets nur eine Antwortmöglichkeit aus nur einem Fenster. Man muss sich sehr beeilen und schnell reagieren, ohne lang die Antwort zu überlegen.
Schwierigkeitsgrad: gering, Bearbeitungszeit: sehr knapp!
(IV) Das Assessment endet mit dem verbalen Test (scales verbal):
Anschließend gibt es den numerischen Test (scales numerical):
Man bekommt 12 Minuten Zeit, um diesmal 49 Aussagen zu bearbeiten. Jede Aussage ist wieder mit "wahr", "unwahr" oder "unbestimmt" zu kennzeichnen, wobei direkt aus den Texten zu erschließen ist, ob eine Aussage wahr und unwahr ist. "Unbestimmt" ist eine Aussage, wenn weitere Informationen nötig sind, die sich nicht direkt erschließen lassen aus dem Textmaterial.
Man hat währenddessen 6 einzeln anzuklickende Fenster, auf denen Informationen desselben fiktiven Unternehmens aus der Konsumergüterbranche stehen: Standorte, Strategien, Vorstand, Grundsätze, Marken, Struktur. Meist sind es 4-5 Textpassagen, welche aus ungefähr 3-5 Zeilen bestehen. Die Überschrift ist stets fett markiert.
Nun ist erneut jede Aussage anhand eines der Fenster zu bearbeiten, es gibt auch hier stets nur eine Antwortmöglichkeit aus nur einem Fenster. Hier ist noch mehr Tempo angesagt als beim vorherigen Test, eigentlich kaum ganz zu schaffen, da man keine Zahlen erkennen, sondern in den Textpassagen suchen muss.
Schwierigkeitsgrad: mittel, Bearbeitungszeit: extrem knapp!
Allgemein: Alle Tests sind mit 12 Minuten sehr knapp bemessen. Meist schafft man keine der Aufgabenstellungen komplett. Es soll eben getestet werden, wie akkurat man unter Zeitdruck arbeitet. Während jeder Aufgabe kann man zwischen bearbeiteten und folgenden Aufgaben anhand eines Zahlenfeldes wechseln (vor und wieder zurück). Für jeden Test gibt es eine Einführung sowie 2-3 Beispielaufgaben, welche die Testvorgehensweise erläutern. Mit dem Drücken auf den Button "los geht's" startet der Test und auch die Zeitnahme. Nach den 12 Minuten bricht der Test automatisch an der aktuellen Position ab.
Fazit: Der Test ist eines der vielen Personaler-Instrumente, um sich die Auswahl zu erleichtern.
Speziell die Teile I (Fragebogen) und II (Logik) sind hinterhältig und zielen durch psychologische Fragen eher darauf ab, Bewerber auszusortieren, als Alltagssituationen zu simulieren.
Dagegen sind die Teile III (Zahlen) und IV (Texte) sehr interessant und auch intelligent eingestreut, denn man hat eine betriebswirtschaftliches Verständnis zu zeigen, indem man in einer eher realistischen Situation in der Konsumgüterbranche die richtigen Zahlen und Fakten versteht und anzuwenden weiß.
Für das Online-Assessment kann man trainieren. Und das sollte man auch unbedingt tun.
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