Ehrung von Professor Wöhe zum 80. Geburtstag
Der »Nobelpreisträger des Rechnungswesens« und Autor des Standard-Lehrbuchs »Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre« ist das Aushängeschild der Universität des Saarlandes.
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Günter Wöhe vollendet am 2. Mai 2004 sein 80. Lebensjahr. Der langjährige Hochschullehrer der Universität des Saarlandes ist einer der herausragenden Köpfe der modernen Betriebswirtschaftslehre und trug damit auch wesentlich dazu bei, die Saar-Universität in Fachkreisen schon früh weit über die Grenzen des Saarlandes zu einem Begriff zu machen. Seine »Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre« gilt noch immer als die Standardeinführung in dieses Fach und liegt inzwischen in ihrer 21. Auflage vor. Insgesamt ging »der Wöhe«, der auch zu einem Markenzeichen leicht verständlicher Wissensvermittlung wurde, eineinviertelmillionenmal über den Ladentisch. Inzwischen ist das Buch auch in japanischer, russischer, tschechischer und koreanischer Fassung als Standard-Lehrbuch vorhanden.
Darüber hinaus prägte Wöhes vierbändiges Werk zur Steuerlehre die Grundkonzeption dieses betriebswirtschaftlichen Fachgebiets. Seine theoretische Durchdringung trieb er entscheidend voran, wenn er es nicht überhaupt »erfunden« hat. Diese Forschungsleistungen bilden heute die Grundlage der Lehrpläne des Faches an allen deutschsprachigen Hochschulen.
»Nobelpreisträger des Rechnungswesens«
Für sein umfangreiches wissenschaftliches Werk hat Wöhe im In- und Ausland vielfältige Anerkennung erfahren: Die Universitäten Duisburg und Lüneburg verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Die Bundesregierung berief ihn 1968 in die Große Steuerreformkommission. Der Bund der Steuerzahler und das Deutsche Wissenschaftliche Steuerinstitut Bonn e.V. schätzen noch heute seinen wissenschaftlichen Rat. Die Universität St. Gallen verlieh ihm den international angesehenen Dr. Fritz Kausch-Preis (wird in Fachkreisen auch als »Nobelpreis des Rechnungswesens« bezeichnet), die japanische Universität Kobe übertrug ihm eine Gastprofessur und die japanische Regierung ließ sich von dem international angesehenen Steuerfachmann aus Saarbrücken beraten.