Auto Leasen / Finanzieren wie habt ihrs gemacht?
WiWi Gast schrieb am 09.06.2020:
Ohne eigenes Auto zu leben ist übrigens nicht synonym mit Autohasser.
Ich lebe mit meinen 35 Jahren in der Großstadt und habe noch nie ein Auto besessen, fahre aber gerne schöne Autos.
Im Alltag reicht Carsharing und Taxi vollkommen aus. Ja, natürlich wäre es manchmal angenehm, in die eigene Tiefgarage zu gehen, dort den Wagen zu starten und loszufahren - die Gedanken kommen einem immer dann, wenn man den Wocheneinkauf wieder eine Stunde verschiebt, weil gerade kein Carsharing-Auto greifbar ist.Sobald der Moment dann aber vorbei ist, freue ich mich wieder über die >500 EUR pro Monat, die ich für andere Dinge ausgeben kann (die besagte Tiefgarage würde schon 120 EUR davon ausmachen). Zum Beispiel für gutes Essen mit ordentlichem Wein, nach dem ich dann ruhigen Gewissens Taxi fahre. Oder eben je nach Bedarf für Sixt, und deren Flotte gut ausgestatteter Boliden.
So gesehen bin ich sogar bereit zu wetten, dass mein durchschnittlicher Autobahnkilometer mit mehr PS / höherem Ausstattungsniveau gefahren wird, als das der typische KFZ-Besitz-Verfechter tut. ;)
Was ich noch nicht absehen kann, ist, ob sich das verändert, sobald mal Nachwuchs da ist. Kann natürlich sein, dass das die Prioritäten verschiebt.
War ja aber eher kein Thema in diesem Thread.Welche Car-Sharing Anbieter haben denn gut ausgestattete, hoch motorisierte Fahrzeuge?
Ein Auto bedeutet (für mich) Freiheit - wenn ich mein Trip um das Auto herum planen muss schränkt das meine Freiheit ein. Klar geht alles irgendwie - du kannst auch den Großeinkauf mit Lastenfahrrad einkaufen. Oder mit einem Trekkingrucksack.
Abgesehen gibt es auch Leute die gerne Dinge besitze und sich drum kümmern - in der Shared-Economy haben Gegenstände aber keinen Wert mehr. Handy kaputt? Neues. TV kaputt? Neuer kommt her. Fahrrad? Nee, ich fahre lieber mit dem Call-a-Bike Rad, ist aufjedenfall günstiger als ein neues Canyon Trekking-Rad und ich muss nicht mal Luft aufpumpen. Aber es zeigt sich wie solche Gegenstände behandelt werden (siehe E-Scooter)...die Leute verlieren das Gefühl für "Wert", da sie einfach Abos haben und es benutzen und sich nicht drum kümmern / mit beschäftigen.
Deswegen sind heutzutage auch die ganzen digital natives totale Krücken was Technik angeht. IPad funktioniert nicht mehr? Kauf ich mir halt ein neues. Früher hat man sich auf Fehlersuche begeben und die Grafikkarte ausgetauscht, dabei gelernt und sogar Geld gespart.
Ein Auto zu haben ist Luxus - da sind sich alle einig. Aber sich den Knauser-Lifestyle schönreden wie der zitierte Poster finde ich unsympathisch. Du brauchst es nicht, okay. Kauf dir keins. Aber jeder versucht immer die andere Entscheidung madig zu machen - lol guck mal wie viel Geld du ausgibst, ich fahre geile Autos für weniger Geld!!!
Bin nicht der Vorposter, habe aber quasi den gleichen Lifestyle (Fahrrad + Taxi + Carsharing im Alltag, "spaßige" Mietwagen gelegentlich für ein Wochenende). Deine These, dass die Sharing Economy schlecht für den Ressourcenverbrauch ist, würde ich mal deutlich hinterfragen. Selbst wenn der teure Roadster jedes Wochenende getreten würde und dann nur die Hälfte der Lebenszeit eines "Liebhaberautos" erreicht, ist das ökologisch wie ökonomisch wesentlich besser als wenn sich jeder zweite / dritte / vierte Nutzer selbst ein Auto vor die Tür stellen würde. Das gleiche gilt für das genannte Fahrrad. Bezüglich Freiheit gebe ich dir Recht - muss jeder selbst wissen, ob einem der Verzicht auf "App öffnen -> Auto buchen -> 5 Minuten Fußweg" ein paar Hunderter pro Monat wert ist. Mir ist es das nicht. Ich habe übrigens auch kürzlich mal die Grafikkarte meines PCs ausgetauscht - hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber du erwähnst es ja explizit.
Mir gings dabei nicht mal um den Ressourcenverbrauch. Darüber könnte man Rechnungen anstellen. Aber meine These ist, dass das Leben nicht nur aus rationalen Entscheidungen bestehen sollte - sonst ist es ziemlich langweilig.
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