Oh man, was hier schon wieder für ein Mist geschrieben wird.
WiWi Gast schrieb am 18.07.2019:
Bin ein absoluter Beginner jetzt aber Mal eine Frage
Ich modelliere mir ein Excel Portfolio auf Grund historischer Daten via Yahoo, baue eine Matrix auf T*T Varianz, kovarianz nehme am Ende den solver und fertig ist das diversifizierte Portfolio
Jetzt fehlt mir der praktische Bezug. Aktuell habe ich ein on Vista Musterdepot angelegt
5 Aktien: 4 gehen ins Minus, 1 extrem ins Plus
Total bei 5.000€ Anlage, ein absoluter Wachstum von +1.200€ nach 2 Wochen
Jetzt sagte man mir immer, denk langfristig und ja ich finde das auch vernünftig.
Nur bei +1200€ in 2 Wochen (die 4 Negativwerte sind bereits abgezogen)...wieso die 1200€ minus Courtage / Maklergebühren und -25% Steuer nicht mitnehmen?
Ab wann würdet ihr wirklich verkaufen, was beachte ich nicht?
Also du begehst den klassischen Fehler, dass du dies alles eine reine, statische Anwendung betrachtest. Also, du hast jetzt die 1200€ auf dem Konto - und nu? Wenn du sie jetzt einfach liegen lässt, dann werden sie ja schritt für Schritt wieder entwertet. Das heißt, du musst sie reinvestieren, damit du auch langfristig was davon hast. Außer natürlich du machst nen teuren Urlaub, dann sind sie halt weg.
Und da kommen wir an den Punkt, wo der Realismus einsetzt. Denn theoretisch müsstest du in den nächsten zwei Wochen "nur" ein weiteres Asset finden, dass diese abnormal hohen Gewinnsprung macht. Wenn es schaffst, dann wirst du sehr erfolgreich sein. Wenn nicht - naja, dann wirst du halt im Zweifel von einem ETF-Anleger geschlagen. Deine Rendite "normalisiert" sich also in den nächsten Monaten.
Fakt ist, dass solche "Sprünge" bei Einzelaktien, die sehr Volatil sind, vollkommen normal sind. Wirecard und Tesla sind sehr gute Beispiele dafür. Es ist aber ein Unterschied, ob ich bei Onvista ein Musterportfolio anlege, oder tatsächlich mein Geld verwende. Denn diese Seitwärtsbewegungen sind für Anfänger psychisch sehr belastend. Ich würde mal behaupten, dass ein Großteil der Anleger mit Wirecard in den letzten 12 Monaten massive Verluste gemacht haben. Erkennbar daran, dass der Aktienkurs vollkommen entkoppelt vom wahren Unternehmenswert gewesen ist (nach unten). Das einzig richtige, was man in so einer Situation tun kann, ist dass man es "aussitzt" oder einfach konstant nachkauft, wenn "ungefähr" ein neues Tief erreicht ist. Aber keinesfalls verkaufen. Alles andere wäre News-Trading, hochspekulativ und erfordert eine wesentlich stärke Betrachtung des Marktes.
Wenn du das schaffst, bist du kein Anfänger mehr.
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