DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Anlage, Aktien & VermögenAktien

20 Jahre Dax: Aktienindex und Vorstandsgehälter entwickeln sich im Gleichschritt

Wenn der zwanzigste Geburtstag des Dax gefeiert wird, hat nicht nur der Aktienindex eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Auch die Vorstandsgehälter stiegen deutlich und entwickelten sich im Gleichschritt mit dem Dax.

Gehaltsstudie Managergehälter Österreich
20 Jahre Dax: Aktienindex und Vorstandsgehälter entwickeln sich im Gleichschritt
Gummersbach, 09.07.2008 (kb) - Wenn der zwanzigste Geburtstag des Dax gefeiert wird, hat nicht nur der Aktienindex eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Auch die Vorstandsgehälter stiegen deutlich und entwickelten sich im Gleichschritt mit dem Dax. Ausgehend von einem Indexwert 100 im Basisjahr 1987 liegt der Dax 2007 bei rund 800 Punkten. Im gleichen Zeitraum stieg die Vergütung der Vorstandsmitglieder von 100 auf knapp 750 Punkte. Das entspricht einer Gehaltssteigerung um knapp 650 Prozent. Verdiente ein Dax-Vorstand 1987 im Schnitt 445.800 Euro im Jahr, so sind es heute 3.334.000 Euro. Besonders starke Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr gab es 2000 mit 42 Prozent und 2005 mit 37,8 Prozent. Doch es ging nicht immer aufwärts mit den Gehältern: Das Platzen der New Economy-Blase spürten auch die Dax-Vorstände in ihren Portemonnaies. So lag die Vergütung 2001 um zehn Prozent niedriger als im Vorjahr. Dies sind Ergebnisse einer Langzeitauswertung der Kienbaum Management Consultants auf Basis der Kienbaum-Studien der vergangenen 20 Jahre.

»Die starken Gehaltssteigerungen in Dax-Unternehmen sind vornehmlich auf die Ausweitung der variablen Vergütungsbestandteile zurückzuführen, die wiederum zum Teil an den Aktienkurs des Unternehmens gekoppelt sind. Während Ende der 1980er Jahre der Anteil des Fixgehalts zwischen 70 und 100 Prozent lag, machen die festen Vergütungsbestandteile heute nur noch rund 30 Prozent  der Gesamtvergütung von Dax-Vorständen aus«, sagt Dr. Alexander v. Preen, Geschäftsführer der Managementberatung Kienbaum.

Zum Vergleich: Die Gehälter der Geschäftsführer nicht-börsennotierter Unternehmen stiegen seit 1987 von durchschnittlich 132.000 Euro auf 268.000 Euro, verdoppelten sich also lediglich. Leitende Angestellte der ersten Führungsebene verdienten im Jahr 1987 im Schnitt 70.000 Euro, heute sind es 125.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung um knapp 80 Prozent. Die Führungskräfte der zweiten Ebene steigerten ihre Saläre von durchschnittlich 53.000 Euro auf 97.000 Euro, das sind 83 Prozent mehr als vor 20 Jahren. Extreme Gehaltssteigerungen von mehreren hundert Prozent sind also ausschließlich bei der Vergütung der Dax-Vorstände zu beobachten, während sich Führungskräfte in nicht-börsennotierten Unternehmen auf allen Ebenen mit wesentlich geringeren Erhöhungen ihrer Saläre zufrieden geben mussten. »Eine Ursache für die überdurchschnittliche Gehaltsentwicklung im Dax ist die größere Verantwortung für das Management in diesen Unternehmen: Sie führen häufig wesentlich mehr Mitarbeiter, verantworten größere Etats und arbeiten international. Vor allem die Vorstandsvorsitzenden befinden sich heute in einer ähnlichen Rolle wie CEOs amerikanischer Unternehmen - mit allen zusätzlichen Risiken, die sie zu verantworten haben«, sagt v. Preen.

Dennoch stehen die hohen Bezüge teils in der Kritik. Kernpunkt der Diskussion ist die wahrgenommene Kluft zwischen individueller Leistung und Unternehmenserfolg auf der einen Seite und der Höhe der Vergütung auf der anderen Seite. »Wir schlagen daher vor, Vergütungsbestandteile aus einer normalen, guten Leistung und denen einer so genannten Über-Performance, die vornehmlich auf externe Einflüsse zurückgeht, zu trennen. Variable Vergütungsbestandteile, die auf diese Über-Performance zurückgehen, sollen in einen aus Aktien des eigenen Unternehmens bestehenden Trust überführt werden. Die Auszahlung dieses nachhaltigen Investments erfolgt frühestens nach zehn Jahren oder zur Aufbesserung der Pension, beziehungsweise bei außerplanmäßiger Beendigung der Vorstandstätigkeit als ein Teil zur Finanzierung der Kosten der vorzeitigen Vertragsauflösung. Diese Verpflichtung erfolgt rein auf freiwilliger Basis, um die unternehmerische Rolle hervorzuheben«, erläutert v. Preen.
 

Im Forum zu Aktien

15 Kommentare

Einzel-Aktien vs. ETFs

WiWi Gast

know-it-all schrieb am 10.08.2023: Danke für die Erklärungen! ...

26 Kommentare

Aktienmarkt - wie ist eure aktuelle Strategie

WiWi Gast

Nun, Anleihen sind wieder da. Mein Depot ist daher mittlerweile wieder normaler, nämlich. 65% Aktien global (ETF) 25% Anleihen global (ETF) 10% Gold (xetra) Von der Aufteilung her ist das r ...

32 Kommentare

Aktuelle Depot-Entwicklung

WiWi Gast

Voice of Reason schrieb am 22.02.2022: --> eher nicht :D ...

22 Kommentare

110k: Wie Depot weiter ausbauen?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 03.12.2021: Nicht der Poster, aber vergleichbare Situation. Warum sollte man sich da schlechtfühlen? Meine Mutter hat mir auch schon zugesagt mich bei Hausbau/ ...

13 Kommentare

Historische Aktienkurse an spezifischen Tagen

WiWi Gast

Spar dir die Arbeit und Kauf einfach MSCI World ETF

23 Kommentare

Aktienverluste nutzen um Gewinne steuerfrei mitzunehmen?

know-it-all

WiWi Gast schrieb am 03.04.2021: Gut, dass du es jetzt weißt :-) Ja korrekt. Um deinen Sparerpauschbetrag zu verbrauchen und wenn du sonst nur Einzelwerte im Depot hast, musst du tatsächli ...

55 Kommentare

Kredit für Aktienkäufe nach Korrektur - generell keine gute Idee?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 10.03.2021: Danke für deine Perspektive und Vorgehensweise :) Zu der Frage der Erholung. Naja aber was wäre denn realistisch gewesen hätten wir es gewusst? Empirisch ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Aktien

Wallstreet: Drei amerikanische Flaggen am Gebäude der Wallstreet in New York

Mit diesen Schritten die ersten Aktien kaufen

Das Handeln mit Aktien gilt als unsicher und spekulativ – vor wenigen Jahren hatten die meisten dabei noch Männer in Anzügen vor Augen, die am Telefon aufgeregt, „kaufen, kaufen“ rufen. Heute denken viele bei Aktienkäufern eher an Hippster, die beim Blick auf ihr Smartphone immer auch die Aktienkurse checken. Aber wieso kommen Aktien heute für mehr Menschen in Frage als früher? Und wie funktioniert der Aktienkauf überhaupt?

Weiteres zum Thema Anlage, Aktien & Vermögen

Das Renditedreieck mit den DAX-Renditen der letzten 50 Jahre zeigt die langfristige Entwicklung der Aktienanlage in deutsche Standardwerte.

DAI-Renditedreieck

Das DAI-Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts veranschaulicht die historische Renditeentwicklung der Geldanlage in Aktien. Das Rendite-Dreieck visualisiert die Kurs- und Dividendenentwicklung in Aktien des DAX über Zeiträume von einem bis zu 50 Jahren. Historisch betrachtet lagen die jährlichen Renditen für Anlagezeiträume von 20-Jahren im Schnitt bei rund 9 Prozent. Das eingesetzte Vermögen verdoppelte sich bei dieser Wertentwicklung etwa alle 8 Jahre.

Börsenteil der Tageszeitung mit Zinssätzen und Aktienkursen.

Geldanlage: Zehn Aktien-Tipps für Anleger

Schock für Sparer: EZB-Chef Draghi hat die Zinsen abgeschafft. Das Sparen mit Tagesgeld, Festgeld oder Sparbuch lohnt sich aktuell nicht mehr. Wer risikobereit ist, sollte seine Geldanlagen in Aktien investieren. Das berichtet der Bundesverband deutscher Banken und gibt zehn wertvolle Aktien-Tipps für Anleger.

Ein Pflänzchen wächst einsam aus einem Betonboden.

Arbeitsblatt »Nachhaltige Geldanlagen«

Auch in Sachen Geldanlage wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Nachhaltige, grüne Geldanlagen sind mittlerweile in aller Munde. Aber was verbirgt sich dahinter?

Ein Computerbildschirm mit Börsennachrichten und Kurven.

Freeware: »JStock« Börsensoftware

Mit der Börsensoftware JStock lassen sich Aktienanlagen überwachen, verwalten und auswerten. Die Freeware ermöglicht das Erstellen einer unbegrenzten Anzahl von Beobachtungslisten und Portfolios und unterstützt die Aktienkurse von weltweit 26 Aktienmärkten einschließlich Deutschland.

Zwei Computerbildschirme mit einem Börsenüberblick.

Freeware: Aktienkurs- und Depotsoftware »trAAAde«

Mit der Aktienkurs- und Depotsoftware »trAAAde« lassen sich Kurse deutscher Aktien und die des eigenen Depots gezielt verfolgen. Das Programm beobachtet über 1000 in Deutschland handelbare Aktien und erstellt Kursstatistiken.

Vermögensstruktur: Geld, Aktien, Anleihen, Gold

Info-Forum »stabiler-euro.de«

Um die Hintergründe und Zusammenhänge der Staatsschuldenkrise zu erklären, hat das Bundesfinanzministerium das neue Info-Forum www.stabiler-euro.de geschaffen. Es erläutert die Entstehung der Krise und wie die unterschiedlichen Instrumente zu ihrer Überwindung funktionieren.

Auf einem Computer wird eine Börsentabelle  angezeigt.

Depotverwaltung mit eigener Finanzsoftware

An den Börsen in Frankfurt, Tokio und New York werden täglich Aktien und Wertpapiere im Wert von vielen Milliarden Dollar gehandelt. Die handelbaren Werte wechseln teilweise im Minutentakt ihren Besitzer und werden mit Gewinn oder Verlust verkauft. Mit einer Software zur Aktienverwaltung haben Profis und Neueinsteiger ihre Depots jederzeit im Blick.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.