Ich baue mir gerade mit 4k-6k netto (Ostdeutschland, allerdings mit einem eigenen Business neben dem Job) und Depot auf. Von den 4k bis 6k werden maximal 1k bis 1,5k ausgegeben, in Ostdeutschland und da ich mir Kosten mit meiner Freundin teilen kann, kommt man damit recht weit.
Ich werde kompromisslos auf 100% Aktien setzen, allerdings vor allem dividendenstarke Blue Chips. Mit einer Aktie hast du einen Teil des Unternehmens erworben und damit während der Lebensdauer des Unternehmens Ansprüche auf eine Gewinnbeteiligung. Und ich denke, langfristig kann dir mit einem gut diversifizierten Portfolio aus europäischen und US-amerikanischen Blue Chips kaum was passieren.
Zertifikate oder andere Produkte würde ich niemals kaufen, das sind Scheine für Zocker und im Fall der Bankpleite auch nichts mehr wert, da es lediglich Forderungen gegenüber dem ausgebenden Bank sind. Falls du Aktien hast und deine Depotbank pleite geht, passiert dir gar nichts, weil du als Aktionär Mit-Eigentümer des Unternehmens bist und die Bank das Depot lediglich verwaltet.
Gold oder Rohstoffe allgemein werfen keine Rendite ab, wozu also sowas halten. Und auch Unternehmen haben schon die widrigsten Krisen überstanden. Siemens gab es bereits vor dem WK2, vor dem WK1 und vor der großen Depression. Wer vorher einen Anteil an Siemens hatte und gehalten hat, der hat diesen auch heute noch (bzw. die Erben).
ETFs sind auch okay, aber ein Portfolio an Einzelaktien ist für mich trotzdem noch der bessere Weg. Ich möchte nicht den Index schlagen, aber es ist direkter und im Endeffekt wird die Kosten-Quote trotzdem noch niedriger sein. man sollte aufgrund der Ordergebühren keine Positionen unter 3-5k aufgeben.
Hauskauf, auch hier im Osten, habe ich schon oft durchgerechnet. Es lohnt sich nicht. Mit den aktuellen Anforderungen und wenn man nicht in einer Hütte leben will, dann rechne ich mit 400k. Am Grundstück sollte man nicht sparen, denn es ist der einzige Bestandteil des Hauses, welcher seinen Wert behält oder steigert.
Ein Haus oder eine ETW an sich sind Konsumgüter, wenn man diese neu kauft - ebenso wie ein Auto. Nach 20 - 30 Jahren muss vieles erneuert werden, außer der Gesetzgeber erzwingt in manchen Bereichen sogar frühzeitigere Wechsel, sobald es neue, energiesparende Techniken gibt.
Gerade wenn die Menschen in Rente gehen, habe sie ohne Kinder ein viel zu großes Eigentum, welches sie kaum pflegen können und dazu noch Instandhaltungsausgaben, welche vielen über den Kopf wachsen.
Für die besagten 400k müssten wir insgesamt mit Zinsen 700k zahlen, um das Haus in 35 Jahren unser eigen zu nennen. Instandhaltung rechne ich noch mal 100k, also insgesamt 800k ausgegeben um zur Rente dann ein altes und sanierungsbedürftiges Haus zu haben.Das ist heute etwa so, als würde man sich ein Haus aus den 60ern oder 70ern kaufen.
Die 800k statt in das Haus am Aktienmarkt investiert in ein breites Portfolio und wir sind zur Rente Multi-Millionäre statt Besitzer eines alten Hauses.
Wichtig ist wirklich, dass man vernünftig mit Geld umgeht, auch wenn man als Berufseinsteiger meint, dass man zu viel davon hat. :)
Viele Leute geben Geld aus, weil sie es haben. Die meisten dieser Ausgaben tragen nichts zur Lebenszufriedenheit bei, aber sorgen dafür, dass am Ende des Monats wieder nix mehr auf dem Konto ist.
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