WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:
WiWi Gast schrieb am 27.08.2018:
Ich stehe gerade erst am Anfang der Karriere, allerdings finde ich persönlich eine hohe Sparrate (für mich) wichtig. Was nicht heißen soll, dass ich schlecht lebe und mir nichts gönne. Aber ich setze eben Prioritäten (fahre noch das Auto aus Studienzeiten, dafür gebe ich im Jahr mehr für Urlaub aus). Aber ich will nicht bis ich 67 (oder 70?) bin arbeiten müssen. Das heißt nicht, dass ich es dann nicht mehr tue - aber ich möchte ab einem gewissen Alter (Mitte 40) die Möglichkeit haben jederzeit sagen zu können "that's it" und halt mal für ein Jahr eine Weltreise machen, ohne mir Sorgen machen zu müssen ob ich danach wieder einen Job finde und ob der gut bezahlt ist. Ich will mir sozusagen "Freiheit" leisten können - die man natürlich auch schon eher mal in Anspruch nehmen kann. Ein Job ist immer leichter gekündigt, wenn man eine finanzielle Reserve hat. Ebenso wenig will ich als Rentner mit den Öffis/Taxi fahren zu müssen (!) weil ich mir kein Auto leisten kann. Mit meinem derzeitigen Gehalt erarbeite ich mir 6 Monate "Freiheit" pro Jahr (mehr, wenn man den Zinseszins mit betrachtet). Ich hoffe, dass ich das Verhältnis in den nächsten Jahren auf mind. 1 Jahr/Arbeitsjahr ausweiten kann.
Taxi fahren ist der pure Luxus.
Prinzipiell eine nette Idee ich sehe aber immer die Gefahr das der Sparer der Dumme ist sobald man ohne Job dasteht und die Phase des von den Erträgen Lebens noch nicht erreicht hat.
Das Ganze kommt mir aktuell wie ein gehyptes Medien Phänomen vor um mehr Views auf Youtube etc.. zu bekommen "finanzielle Freiheit", "finanzielle Unabhängigkeit".
Mit was rechnest Du denn genau? Jahrzehnte lang den eigenen Lebensstil einzuschränken um sich dann weiter einen eingeschränkten Lebensstil zu leisten finde ich auch frustrierend.
Wieso ist der Sparer denn der Dumme, wenn er ohne Job - aber mit Ersparnissen - dasteht? Klar es ist immer blöd den Job zu verlieren, aber man befindet sich doch in einer wesentlich komfortableren Lage (man kann auch mal einen neuen Job ablehnen, wenn er nicht wirklich passt) wenn man ein finanzielles Polster hat und es keine große Rolle spielt, ob man 3 Monate oder 1.5 Jahre zu Hause arbeitslos ist. Das meine ich mit Freiheit - man muss ja nicht unbedingt mit 45 in Rente gehen, durch die finanziellen Reserven kann man sich auch zwischendurch mal Auszeiten gönnen (z.B. zwischen 2 Jobs) oder Durststrecken überbrücken (arbeitslos, Krankheit, etc.). Und wenn man dadurch insgesamt ein paar Jahre länger arbeiten "muss" ist das doch ok. 10 Jahre eher in Rente zu gehen wäre ja auch schon mal etwas ;) Ich kann mir prinzipiell auch vorstellen, selber mal etwas zu gründen - das fällt mit einem gewissen finanziellen Polster natürlich auch leichter, v.a. wenn man nicht mehr Anfang 20 ist.
Aktuell verdiene ich etwas mehr als 3k netto (excl. Bonus) und habe Ausgaben von ca. 2k (darin enthalten sind bereits monatliche Rücklagen von 300 Euro für Urlaub und 150 Euro fürs Hobby) und schränke mich keineswegs ein. Ich würde auch mit 1,8k noch gut auskommen. Ich esse gesund und gut, gehe regelmäßig in Restaurants, etc. Wüsste nicht, wofür ich noch Geld ausgeben sollte. Ich rechne daher (sehr vereinfacht) erstmal mit 2k/Monat - für mich alleine. Kann sein, dass meine Kosten über die Jahre steigen (v.a. durch Familiengründung), aber das Gehalt steigt ja auch, und ich wäre zum Glück kein Alleinverdiener, bzw. nur für einen relativ kurzen Zeitraum. Es macht schon etwas aus, ob man ein oder zwei Einkommen hat. Wir werden sicher irgendwann auch ein Haus bauen. Da zum Glück schon ein Grundstück vorhanden ist, sollte sich das durch die eingesparte Miete ganz gut finanzieren lassen.Davon abgesehen, fange ich gerade an mich mit Immobilien zu beschäftigen. Mal sehen, ob sich da etwas ergibt - der Plan ist, durch Mieteinnahmen mal die Rente aufzubessern. Ist heute nur nicht mehr ganz so einfach Objekte zu finden, die sich selber finanzieren.
Mein Ziel ist generell nicht, mal besonders viel zu vererben, was es natürlich leichter macht, da das Grundkapital verbraucht werden darf. Ich gehe außerdem nicht davon aus, dass ich mit 45 komplett das Handtuch schmeißen werde, sondern immer noch in irgendeiner Form Geld verdienen werde (wenn auch vielleicht nicht mehr so regelmäßig oder so viel). Wenn ich 18 Jahre lang (dann bin ich 45) jeden Monat 1500 Euro spare, komme ich bei einem Zinssatz von 5% auf eine ewige Rente von 3094 Euro, oder 4700 Euro bei der Entnahme über 22 Jahre (bis ich 67 bin). Wenn man sich dann entscheidet "kostendeckend" noch 10 Jahre weiterzuarbeiten, ohne etwas vom Kapital zu entnehmen (aber auch nichts mehr zu sparen), kommt man bei einer Entnahme über dann 12 Jahre (bis zur Rente) sogar auf 7755 Euro/Monat. Wenn der Partner auch ein bisschen was sparen kann, kommt da schon einiges zusammen. Finde die Zahlen nicht unbetrachtlich.
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