Abermals Berufseinstieg: Grundsatzfragen
Liebe Gemeinde -
ich stehe nun mitten im Bewerbungsprozess (bald Master fertig in MA) und bin etwas ratlos:
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Big4 ist mir eigentlich zu flach, Gehalt mies, Arbeitszeiten nicht optimal, Exit eigentlich unspannend. Sind auch nicht die richtigen Leute, in der Busy Season nehmen die ja fast jeden, auch FH.
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MBB ist interessant, finde aber die WLB nicht gut, zudem kochen die dort auch nur mit Wasser. Habe Praktikum bei BCG gemacht, fand die dort alle zu eingebildet, Typ "Sohn". Keiner ist mal etwas länger dabei, keine langfristigen Kontakte zu Kollegen möglich. Überzogenes Leistungsprinzip a la "up or out".
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DAX: Traineeprogramme dauern mir zu lange - mindestens 2 Jahre bis man Verantwortung übernimmt. Bei Bachelors ists klar, aber als Master sollte man doch eigentlich gleich loslegen können?? Zudem taugen die Standorte alle nichts - entweder Provinz (Hannover, Bonn, Herzogen HAHA Aurach) oder München/FFM (unbezahlbare Lebenshaltungskosten, München zu bayuwarisch). Zudem "Industriebeamten"-Mentalität, und bei VW, BMW, Daimler kommt man nur rein, wenn man da schon verwandtschaftliche Vorbeziehungen hat. Und Tarifvertragsmentalität. Leute 15+ Jahre dabei. Überalterte Belegschaft, keine Performer. Betriebsrat schaltet emails ab 18h ab usw.
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Mittelstand: Hab das Gefühl, dass es gerade bei den produzierenden Unternehmen mehr um die Technik geht, oder den internationalen Export/Vertrieb, aber der normale BWLer macht da keine herausfordernden Dinge. Bei Xing sieht man auch, dass die viele Berufsakademieleute haben, keine Vollakademiker. Standorte gehen zudem gar nicht (Kleinstädte in BaWü). Gehälter für Master auch zu gering.
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IB: Habe ein paar Gespräche bei GS, DB und einigen kleineren M&A-Boutiquen geführt. Standort Frankfurt: kleine Stadt, kein Charme, geht nur um Geld. Nightlife nicht vorhanden. Immobilienmarkt schwierig (lebe nicht in WG als Master). Ellenbogenkultur.
- Startups: Freund von mir ist bei einem Rocket-Portfoliounternehmen in Berlin. Übertriebener Jugendlichkeitswahn, irre Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung, keine Garantie CEO zu werden/Anteile zu kriegen. Berlin ist eine Riesenstadt, keine Lebensqualität, Berge oder Wasser ewig entfernt. Hohe Kriminalität.
Ich hab überlegt, ins Ausland zu gehen, was aber nicht leicht ist: USA: greencard-Problematik, plus ganz anderer Status als Arbeitnehmer, UK keine Chance wg. Brexit, romanischsprachige Länder: Einstiegsgehälter 50% von D, zudem keine Offenheit was Englisch oder Deutsch als Arbeitssprache betrifft, Asien: Klima unzumutbar.
Hat noch jemand eine Idee? Müsste aber schon ein guter Vorschlag sein.
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