Ich arbeite in der Steuerberatung, also nicht im Controlling. Ich denke aber, dass die Fächergruppe "Finanzen" durchaus viele Gemeinsamkeiten und Schnittmengen hat. Deswegen möchte ich auch was zu den bisherigen Beiträgen sagen.
Meine Erfahrung aus dem Studium war die, dass gerade jene Kommilitonen, die ins Controlling wollten, überhaupt nichts mit Steuern, Unternehmensrecht oder internationaler Rechnungslegung zu tun haben wollten. Dann dürfen die sich aber auch nicht beschweren, dass man sie in der Praxis nur Plus und Minus rechnen lässt. Die können ja nichts anderes! Die anspruchsvolleren Themen meiden die ja.
Und dann muss man auch noch sehen, dass Controlling im Konzern etwas anderes ist als Controlling in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Ich überfliege derzeit Stellenanzeigen und da sehe ich immer wieder, dass es in den KMUs diese hohe Arbeitsteilung wie im Konzern gar nicht gibt. Wenn da ein Controller gesucht wird, dann findet man in der Aufgabenbeschreibung auch Elemente der Jahresabschlussvorbereitung oder z. B. der Debitorenbuchhaltung, Steuerkenntnisse sind teilweise auch gerne gesehen. Das Aufgabengebiet ist viel breiter. Das ist sicherlich nicht die richtige Art von Stelle für Berufseinsteiger, zeigt aber, dass das Berufsfeld durchaus auch breiter ausgestaltet sein kann. Wen mann direkt von der Uni kommt, kann man im Konzern wahrscheinlich besser einsteigen, da arbeitsteiliger und daher kleineres Aufgabenspektrum. Nach einer gewissen Zeit könnt ihr euch ja weiterentwickeln.
Ich würde daher nichts darauf geben, wenn einer schreibt Controlling ist so oder so. Es gibt ganz verschiedene Stellen. Am besten machst du ein Praktikum und siehst selbst, ob es dir liegt. Evtl. kommen für dich auch Themen wie Rechnungslegung in Frage.
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