Keiner von denen hat so wie ich studiert, sondern zuerst eine Ausbildung gemacht. Es geht allen ausnahmslos wesentlich besser als mir.
Dann hast du aber wirklich was falsch gemacht.
Insbesondere wenn man hört das mancher jetzt dual bei vollem Gehalt im eigenen UN ein BWL Studium "nachholt" oder ein anderer bis kurzem zwar Vorarbeiter war aber jetzt 120 MA unter sich hat und die Qualitätssicherung leitet kann ich nur jedem vom reinen BWL Studium abraten.
Sagen wir es mal anders: Ich rate jedem, der vor hat, einfach nur Durchschnitt zu sein, von einem BWL Studium ab. Wenn man aber gut ist, dann kann man sich auch wirklich auf Stellen bewerben, die auch einen akademischen Abschluss erfordern. Als Beispiel sei hier nur mal Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung genannt. Dein Einstiegsgehalt in den genannten Bereichen ist höher, als es viele Ausgebildete jemals erreichen werden und deine Job- und Gehaltsperspektive ist exzellent.
Außerdem sollte man sich hier nochmal Relationen klar machen. Die allermeisten Ausgebildeten bleiben bis ans Karriereende Sachbearbeiter mit einem Gehalt zwischen 25-35k. Deine Freunde haben anscheinend wirklich was aus sich gemacht.
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für BWL-Absolventen ist 40k. Wer dann dran bleibt und in der Firma aufsteigt, oder eben um bei meinem Beispiel zu bleiben, sein Steuerberaterexamen ablegt, wird relativ schnell auf 60k kommen und hat dann seinen Job auch relativ sicher.
Der Fehler ist wohl: "Ich mach mal Abi, dann mal schaun. Hmmm - BWL klingt gut. Mittelmäßiger Abschluss nach 11 Semestern, was soll's - ich hab doch studiert. Warum nimmt mich keine Firma?".
Man sollte das Studium nicht als Freifahrtschein für ein sorgenfreies Leben auf gehobenem Niveau sehen. Die Auslese ist nicht so hart, wie beispielsweise nach der Ausbildung, aber auch nach dem Studium gibt es einen Darwinismus, welcher dafür sorgt, dass die wirklich schlechten auf der Strecke bleiben. Gleichwohl muss ich mal sagen, kann ich ÜBERHAUPT NICHT verstehen, wie man ein BWL-Studium mit 3,x abschließen kann. Ein Studium sollte eine bewusste Wahlentscheidung sein, welche eigene Interssen widerspiegelt. Wie kann man trotz Interesses auf einen 3,x-Schnitt kommen? Ich habe BWL bewusst gewählt, weil es eben meinen Interessen entspricht und ein 1,x-Schnitt ist daher auch kein Problem. Engagiere mich noch hier und da in stud. Vereinen und mach mir um meine Zukunft ehrlich gesagt überhaupt keine Sorgen.
Und jedem wirtschaftlich interessierten Abiturienten, der auch den akademischen Anspruch eines Studiums schätzt und sich bewusst für BWL entscheidet, kann ich wirklich nur zu diesem Studium raten.
Wer gut ist, der findet auch einen angemessen Job.
Wer dagegen BWL nur aus der Not studiert, keine anderen Interessen zu haben, der sollte es sich noch zweimal überlegen. Die Welt braucht einfach nicht noch einen weiteren mittelmäßigen BWL-Absolventen.
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