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Berufseinstieg: Wo & WieKarriere-Tipps

Leidiges Geld

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WiWi Gast

Leidiges Geld

Hallo zusammen,

da wir in unserer UB gerade Studien über das Thema social media, Foren und deren Kommunikationsformen erarbeiten, bewege ich mich seit ein paar Wochen lesend in den Beiträgen hier.

Ein für alle wichtiges Thema, so scheint es mir, ist das Gehalt bei Einstieg, die Größe eines möglichen Dienstwagens und und und.....

Ich möchte mal auf etwas hinweisen, als 38jähriger mit etwas Erfahrung:
Wer in eine der sog. BIG4 möchte, der muss sicherlich ein hervorragendes Studium haben, sich abheben von der Masse usw.. Aber ich finde, hier wird zu oft die falsche Frage gestellt. Möchte man in einem renommierten Unternehmen beginnen, weil man später Europa- oder weltweit agieren will, weil man Ineresse an Prestige und Laufbahn hat - dann ist das sicher ein guter Weg.

Geht es aber rein um Gehalt, Sicherheit des Arbeitsplatzes und ähnliche Dinge, muss das nicht der richtige Weg sein. Ich möchte gerne mal dazu ein Beispiel bringen:

Ich habe nie studiert. Ich habe auf der Bankenakademie einen Fachwirt gemacht, nichts im Vergleich zu einem Studium. Durch interne Spezialisierung, harte Arbeit und richtige Unternehmenswechsel arbeite ich heute in der Genossenschaftlichen Consulting Einheit der Volksbanken.

Dazu zählt mit Ende 30. 120.000 Fix + ggf. 10% Provision, Dienstwagen A6 mit Tankkarte für privat, Diensthandy, Homeoffice, Lappi usw. Und reisen innerhalb Deutschlands so, dass ich im Schnitt 1x pro Woche im Hotel bin, effektiv 50h in der Woche arbeite aber auch oft zu Hause bin.

Und neben mir gibt es die Mehrzahl von Kollegen, den es ebenso geht.
Wir haben studierte, promovierte und eben solche wie mich - hält sich alles die Waage.

Aus dem Sparkassensektor, aus dem Bankensektor (bspw. Coba), den Landesbanken und und und habe ich viele Bekannte, ob privat oder aus dem Projektgeschehen heraus, von denen ich weiß dass es ähnlich ist.

Also: Ich finde hervorragend, wie viele hervorragende Abschlüsse hinbekommen, Deutschland braucht sicher Akademiker, keine Frage. Aber wenn es um das persönliche Ziel geht, ein gewisses Maß an Geld zu verdienen, nette Gimmicks dazu zu bekommen und trotzdem eine interessante Tätigkeit zu haben, der muss nicht immer über die großen gehen und der muss auch nicht den besten und schillernsten Abschluss haben.

P.S. Und ich hatte nicht mehr oder weniger Glück als andere, in den richtigen Nischen - insb. bei Beratungsfirmen - ist es wichtig, was man weiß und kann, nicht was man mal gelernt hat.

Und bevor hier jemand schreibt: "Da will jemand angeben" - ich bin natürlich immer stolz drauf gewesen, was ich jetzt verdiene und wie gut es mir geht. Aber am wichtisten sind mir meine Frau und meine Tochter, die sollen stolz auf mich sein - niemand anderes. Denn ehrlich? Das auch mal an all die, die hier in dem Forum nur über Geld, Geld, Geld reden. Mit Mitte 20 wollte ich auch immer mehr und mehr. Aber glücklich bin ich dann, wenn ich Sonntags Morgen das Frühstück für meine beiden mache - alte Weißheit, die aber stimmt.

Wie seht ihr das?

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Dass ich das noch erleben darf. Gänsehaut im wiwiforum.
Ein toller Beitrag zum Einstieg ins Wochenende!

Nena würde jetzt sagen: Ich danke dir, du hast mich sehr berührt! :-)

Euch allen ein schönes 1. Adventswochenende.
So, muss los zur Familie.
(41J mit Tochter + Sohn)

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ich bin übrigens immer samstags mit Brötchen und Frühstück dran.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Wie kommt man dahin wo du bist?

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Danke für deine Story, du machst leider einen Fehler:
du bist 38 JAHRE ALT!
Du hast deine wichtigen Karriereschritte in einer ganz anderen Zeit gemacht! Guckt dir doch mal die Akademiker-Quoten und Abiturienten-Quoten an. Alleine die Absolventenzahl im Wiwi-Bereich haben enorme Zuwächse. Du kannst deine Einsteigerzeit nicht mit der jetzigen Generation und der zukünftigen vergleichen. Das ist eine komplett andere Welt. Heutzutage studiert jeder Hans! Ohne Studium geht bald nix mehr!

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Cooler Beitrag. bezweifle aber, dass es solche "laufbahnen" oft gibt... :-)

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Stimmt nicht ganz. Mein Freund ist 28, verdient 50k im Jahr und wird demnächst befördert auf eine Stelle, die mittelfristig (also innerhalb der nächsten 5-7 Jahre 70k bringt. Ähnlicher Abschluss wie der TE und sogar im öffentlichen Dienst. Die 120k wird er mit 38 wahrscheinlich nicht schaffen, aber wenn er sich ranhält, sind 100k mit 45 nicht ausgeschlossen. Das ganze ohne Studium und NUR mit Leistung!

Lounge Gast schrieb:

Danke für deine Story, du machst leider einen Fehler:
du bist 38 JAHRE ALT!
Du hast deine wichtigen Karriereschritte in einer ganz
anderen Zeit gemacht! Guckt dir doch mal die
Akademiker-Quoten und Abiturienten-Quoten an. Alleine die
Absolventenzahl im Wiwi-Bereich haben enorme Zuwächse. Du
kannst deine Einsteigerzeit nicht mit der jetzigen Generation
und der zukünftigen vergleichen. Das ist eine komplett andere
Welt. Heutzutage studiert jeder Hans! Ohne Studium geht bald
nix mehr!

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Eine akademische Ausbildung in einem Forum für angehende Akademiker in Frage zu stellen, ist zumindest mutig. =)

Anyhow - Häme ist deplatziert.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Solche Werdegänge waren früher möglich. Das ist heute durch neue Anforderungen am Arbeitsmarkt nicht mehr möglich.

Du kannst froh sein, früher geboren zu sein. Wenn du heute mit deinem Fachwirt fertig geworden wärst, hättest vermutlich als "Firmenkundenberater" fungiert - wenn überhaupt.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Früher gabs auch nur drei Programme im Fernsehen.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Hier wurde alles gesagt.

Lounge Gast schrieb:

Danke für deine Story, du machst leider einen Fehler:
du bist 38 JAHRE ALT!
Du hast deine wichtigen Karriereschritte in einer ganz
anderen Zeit gemacht! Guckt dir doch mal die
Akademiker-Quoten und Abiturienten-Quoten an. Alleine die
Absolventenzahl im Wiwi-Bereich haben enorme Zuwächse. Du
kannst deine Einsteigerzeit nicht mit der jetzigen Generation
und der zukünftigen vergleichen. Das ist eine komplett andere
Welt. Heutzutage studiert jeder Hans! Ohne Studium geht bald
nix mehr!

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

NEEEEIIINNNN!!!

Also, kurz, ich bin der Autor dieses Threads. Herrlich. Jeder kann das. Beispiel?

Wir, wie gesagt UB für Bankensektor, brauchten Anfang 2013 dringend jemanden, der einer Fondsgesellschaft Unterstützung leistet. Nur ein Teilprojekt brauchte jemand mit einer speziellen Vertriebsausrichtung in einem sehr speziellen Bereich.

Also: Bankbetriebswirt (kein Studium) 25 Jahre, kommt aus einer genoss. Bank, EINGESTELLT, UNBEFRISTET.

Ich glaube Audi A4 +Tankkarte, sicher weiß ich 55.000 ? fix + 20% Provision.
Völlig normal bei uns.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Mann o Mann: Erstmal toller Beitrag des Autors.

Ich bin 26 Jahre alt und Bankfachwirt. Habe in der sog. Sparkassenakademie gelernt. Also kein Studium. War nach dem Abi in der Ausbilung bei einer Sparkasse, dann Kundenberater. Dann eben den genannten Fachwirt gemacht. Danach 6 Monate Filialleiter und dann zu einer auf den Sparkassenmarkt spezialisierten mittelständischen aber seit 30 Jahren etablierten UB nach Köln gegangen.

Heute: 66.000 ? fix + 6.000 ? Provision und "nur" Audi A3 und Samsung Smartphone/Lappi

Es gibt sie immer noch, diese Laufbahnen! Sorry! Und ich bin gut in meinem Job, aber bestimmt nicht der beste.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

OMG Er ist 38 Jahre alt. Eine ganz andere Generation... LOL

Ich: 33 Jahre alt
Beruf: Leiter Produktmanagement bei einem CRM / IT Beratungshaus
Gehalt: 91.000 ? ohne Provision - Dienstwagen ja, SKODA SUPERB (aber immerhin)

Studium: Versicherungskaufmann mit 3 im Abschluss!!!!!!!!!!!!!!!!!

Viel Spaß in der Uni!!!!!!!!

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ohhh... das freut mich hier aber alles. Endlich mal ein "Studium ist wichtig, aber nicht immer ein MUSS" Beitrag.

Meine Schwester ist 27 Jahre als und hat mit Qualitätskäufen bei Banken direkt nach der Ausbildung angefangen. Das Thema wird gerade immer wichtiger und als eine Expertin auf ihrem Gebiet hat sie jetzt eine Stelle bei Steria Mummert bekommen. Als Bankbetriebswirtin ohne Studium und mit einem Gehalt über dem Durchschnitt. ES GIBT ES IMMER NOCH,SOLCHE LAUFBAHNEN

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ich hasse immer diese harten Aussagen: IST HEUTE NICHT MEHR MÖGLICH

Doch, ist es. Habe in meinem Freundeskreis gleich 2, die nach einer kaufmännischen Ausbildung zu Spezialisten auf ihrem Gebiet geworden sind und dann zusammen zu einer Consultingfirma gegangen sind. Spezialrichtung Werbung RADIO/TV. Beide sechsstellig, beide erfolgreich. Beide unter 35.

Lounge Gast schrieb:

Eine akademische Ausbildung in einem Forum für angehende
Akademiker in Frage zu stellen, ist zumindest mutig. =)

Anyhow - Häme ist deplatziert.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Solche Werdegänge waren früher möglich. Das ist heute durch
neue Anforderungen am Arbeitsmarkt nicht mehr möglich.

Du kannst froh sein, früher geboren zu sein. Wenn du heute
mit deinem Fachwirt fertig geworden wärst, hättest vermutlich
als "Firmenkundenberater" fungiert - wenn überhaupt.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Wie schafft man das was ihr schafft?

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

"Früher" gab es nur 2 Fernsehprogramme. Haben beide erst am frühen Abend angefangen.

Lounge Gast schrieb:

Früher gabs auch nur drei Programme im Fernsehen.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

"Früher war alles besser" hat meine Oma auch immer gesagt ;-) Mal ehrlich, dass man nicht studieren muss, um ordentlich zu verdienen, ist auch heute noch so, siehe Mark Zuckerberg auf einem völlig anderen Niveau als der TE.

Die Chancen, mehr als 100k im Jahr zu verdienen, sind als Akademiker um ein vielfaches höher als als weitergebildeter. Was nicht heißt, dass es nicht möglich ist.

Hinzu kommt, dass mir ein gewisser Status wichtig ist. Ich hab BWL an der Uni Mannheim studiert, das bringt einfach mehr Reaktionen im Bewerbungsgespräch oder von Kollegen, als wenn ich an der FH Darmstadt gewesen wäre.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

tja, und was machen die Unternehmensberater / zeitarbeiter alle, wenn sie mal die 50 erreicht haben???

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

auch jemand ohne Ausbildung kann es schaffen, wenn er DIE EINE Geschäftsidee hat. Es kommt doch immer auf die Personen an. Die mit Köpfchen und Pfiff schaffen es ohne Studium, die ohne werden ewig Kundenberater mit 2k brutto im Monat sein. Die einen mit Studium werden reich und erfolgreich, die anderen mit Studium schaffen es trotzdem nicht. Aber "Das gibt es heute nicht mehr"-Aussagen sind totaler Bull****! Es geht immer alles, wenn man nur will.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Hier auch ein 40-jähriger (BA + alberne Zusatzqualifikationen)

Wie geht das? Mit so uncoolen Dingen wie "harte Arbeit", "Mund halten", "den Chef glücklich machen und respektieren", "durchhalten", "was können, was im Alltag gefragt ist" und mehr.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Endlich mal ein paar Leute, die es ähnlich sehen wie ich (und das, obwohl ich von zwei (!) laut FT Ranking Top 20 Uni in Europa komme):

Wer Konzernkarriere machen will, der braucht heute eigentlich ein entsprechendes Studium, auch, weil es die Fachbereiche erfordern. ABER: viele gute Berufe erfordern kein Studium! Auch als ausgebildeter Kaufmann, v.a. Bankkaufman oder Versicherungskaufmann, Immobilienmakler, etc. kann man gutes Geld machen. Und was sowieso vergessen wird: viele, die ihren eigenen Laden aufbauen, folgen einer Idee, die haben kein Studium!

Gerade erst fängt ein Bekannter von mir einen Job an, den könnte auch jemand mit entsprechender Bankausbildung und den internen Weiterbildungen machen, doch der Bekannte ist promoviert!

Allerdings, und das sehe ich bei mir nach Bachelor, Master, 2 Jahren Unternehmensberatung und nun einer Doktorarbeit, die Zeit im Studium würde ich nicht missen wollen, selbst wenn ich an einer Feld- und Wiesen-FH gewesen wäre, denn das ist eine Zeit, in der man sich weiterentwickeln kann, und auch die Allgemeinbildung ausbauen kann. Das ist aber genau der Punkt, der durch das Bachelor/Master-System meiner Meinung nach zu sehr eingeschränkt wird.

Und man darf nicht vergessen, dass eine gute Ausbildung die Chance erhöht erwerbstätig zu sein.

Also ja, Studium ist was gutes, aber nein, nur durch ein Studium wird man nicht reich, und nein, eine Ausbildung ist nichts schlechtes, sondern für manchen die bessere Lösung.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Das sind hier aber Extrembeispiele. Die meisten Bankkaufleute bleiben bei 2500 Euro Brutto hängen.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Für mich hat es einen intrinsischen Wert "Akademiker" zu sein. So wie es für andere einen Wert hat promoviert zu sein oder einen Prof. vorm Namen zu haben. Das lässt sich auch nicht in Geld messen und es muss mir auch keinen finanziellen Vorteil gegenüber Nicht-Akademikern geben. Es ist für mich einfach ein Wert an sich.

Ich mag das Wort nicht, aber vielleicht ist es schon eine Art Statussymbol. So wie ich hochwertige Kleidung trage oder schöne Urlaube mag. Da ist der Akademiker einfach ein Baustein in meinem Lebensstil. Aber das ist auch alles.

Dass viele Nichtakademiker mehr Geld verdienen, erzeugt in mir direkt keinen Neid, im Gegenteil, ich habe einen lockeren Job, in dem es mir gut geht, da dürfen andere auch gerne mehr verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

"das bringt mehr Reaktionen" hoffe das ist ironisch gemeint oder wen interessiert das, wenn er nicht gerade selber BWL studiert hat und selbst dann bist Du einer von vielen Hanseln....

Lounge Gast schrieb:

"Früher war alles besser" hat meine Oma auch immer
gesagt ;-) Mal ehrlich, dass man nicht studieren muss, um
ordentlich zu verdienen, ist auch heute noch so, siehe Mark
Zuckerberg auf einem völlig anderen Niveau als der TE.

Die Chancen, mehr als 100k im Jahr zu verdienen, sind als
Akademiker um ein vielfaches höher als als weitergebildeter.
Was nicht heißt, dass es nicht möglich ist.

Hinzu kommt, dass mir ein gewisser Status wichtig ist. Ich
hab BWL an der Uni Mannheim studiert, das bringt einfach mehr
Reaktionen im Bewerbungsgespräch oder von Kollegen, als wenn
ich an der FH Darmstadt gewesen wäre.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ich denke Intelligenz, Leistungsbereitschaft und Engagement setzt sich durch - mit oder ohne Studium.

Ich habe beispielsweise eine Ausbildung abgeschlossen und danach 4 Jahre studiert. Die besten Leute aus unserer Ausbildung verdienen mehr/gleich viel wie ich als Akademiker mit 2 Jahren Berufserfahrung. Der Unterschied ist, dass diejenigen schon 7 Jahr denselben, langweiligen Job machen und ich mich durch die Uni geistig und persönlich weiterentwickeln konnte.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Geil! Im Mai saß ein Bewerber von der Uni Mannheim (BWL) bei mir, Note 1, irgendwas. Beworben als Senior Consultant. Haben ihn dann als Consultant eingestellt. Arbeitete in meinem Team und ich musste ihn leider, weil einfach nicht gut genug, am Ende der Probezeit "gehen lassen".

Tja. Auch übrigens: Bin Mitte 30 und habe ein poliges FH Studium.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

"Statussymbol" war früher mal richtig, als nur 10% eines Jahrgangs studiert haben. Heute ist das natürlich anders.

Lounge Gast schrieb:

Für mich hat es einen intrinsischen Wert
"Akademiker" zu sein. So wie es für andere einen
Wert hat promoviert zu sein oder einen Prof. vorm Namen zu
haben. Das lässt sich auch nicht in Geld messen und es muss
mir auch keinen finanziellen Vorteil gegenüber
Nicht-Akademikern geben. Es ist für mich einfach ein Wert an
sich.

Ich mag das Wort nicht, aber vielleicht ist es schon eine Art
Statussymbol. So wie ich hochwertige Kleidung trage oder
schöne Urlaube mag. Da ist der Akademiker einfach ein
Baustein in meinem Lebensstil. Aber das ist auch alles.

Dass viele Nichtakademiker mehr Geld verdienen, erzeugt in
mir direkt keinen Neid, im Gegenteil, ich habe einen lockeren
Job, in dem es mir gut geht, da dürfen andere auch gerne mehr
verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ich gehe jede Wette ein, dass man selbst bei den Big4 als junger Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter einsteigen kann. Ich kenne sogar jemanden, der ist mit einer einfachen Ausbildung zum Steuerfachangestellten dort untergekommen.

Was Arbeitgeber wie die Big4 wirklich suchen, sind junge, formbare, übermotivierte Leute, die ordentlich was wegarbeiten und auch mal Überstunden machen. Ob die ein Studium haben oder eine andere Ausbildung, ist da eher zweitrangig, sofern die Stelle keine speziellen Kenntnisse aus einem Studium unbedingt voraussetzt. Das ist bei BWLer-Stellen aber sowieso eher selten der Fall (was ist denn bitte das Spezielle an einem BWL Studium?) Klar, kriegen die keine Stelle, wo ein Jurist gesucht wir oder so.

Das BWL-Studium ist unwichtiger, als viele denken.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,

da wir in unserer UB gerade Studien über das Thema social
media, Foren und deren Kommunikationsformen erarbeiten,
bewege ich mich seit ein paar Wochen lesend in den Beiträgen
hier.

Ein für alle wichtiges Thema, so scheint es mir, ist das
Gehalt bei Einstieg, die Größe eines möglichen Dienstwagens
und und und.....

Ich möchte mal auf etwas hinweisen, als 38jähriger mit etwas
Erfahrung:
Wer in eine der sog. BIG4 möchte, der muss sicherlich ein
hervorragendes Studium haben, sich abheben von der Masse
usw.. Aber ich finde, hier wird zu oft die falsche Frage
gestellt. Möchte man in einem renommierten Unternehmen
beginnen, weil man später Europa- oder weltweit agieren will,
weil man Ineresse an Prestige und Laufbahn hat - dann ist das
sicher ein guter Weg.

Geht es aber rein um Gehalt, Sicherheit des Arbeitsplatzes
und ähnliche Dinge, muss das nicht der richtige Weg sein. Ich
möchte gerne mal dazu ein Beispiel bringen:

Ich habe nie studiert. Ich habe auf der Bankenakademie einen
Fachwirt gemacht, nichts im Vergleich zu einem Studium. Durch
interne Spezialisierung, harte Arbeit und richtige
Unternehmenswechsel arbeite ich heute in der
Genossenschaftlichen Consulting Einheit der Volksbanken.

Dazu zählt mit Ende 30. 120.000 Fix + ggf. 10% Provision,
Dienstwagen A6 mit Tankkarte für privat, Diensthandy,
Homeoffice, Lappi usw. Und reisen innerhalb Deutschlands so,
dass ich im Schnitt 1x pro Woche im Hotel bin, effektiv 50h
in der Woche arbeite aber auch oft zu Hause bin.

Und neben mir gibt es die Mehrzahl von Kollegen, den es
ebenso geht.
Wir haben studierte, promovierte und eben solche wie mich -
hält sich alles die Waage.

Aus dem Sparkassensektor, aus dem Bankensektor (bspw. Coba),
den Landesbanken und und und habe ich viele Bekannte, ob
privat oder aus dem Projektgeschehen heraus, von denen ich
weiß dass es ähnlich ist.

Also: Ich finde hervorragend, wie viele hervorragende
Abschlüsse hinbekommen, Deutschland braucht sicher
Akademiker, keine Frage. Aber wenn es um das persönliche Ziel
geht, ein gewisses Maß an Geld zu verdienen, nette Gimmicks
dazu zu bekommen und trotzdem eine interessante Tätigkeit zu
haben, der muss nicht immer über die großen gehen und der
muss auch nicht den besten und schillernsten Abschluss haben.

P.S. Und ich hatte nicht mehr oder weniger Glück als andere,
in den richtigen Nischen - insb. bei Beratungsfirmen - ist es
wichtig, was man weiß und kann, nicht was man mal gelernt hat.

Und bevor hier jemand schreibt: "Da will jemand
angeben" - ich bin natürlich immer stolz drauf gewesen,
was ich jetzt verdiene und wie gut es mir geht. Aber am
wichtisten sind mir meine Frau und meine Tochter, die sollen
stolz auf mich sein - niemand anderes. Denn ehrlich? Das auch
mal an all die, die hier in dem Forum nur über Geld, Geld,
Geld reden. Mit Mitte 20 wollte ich auch immer mehr und mehr.
Aber glücklich bin ich dann, wenn ich Sonntags Morgen das
Frühstück für meine beiden mache - alte Weißheit, die aber
stimmt.

Wie seht ihr das?

Ich glaube dir das und freue mich mit dir, aber leider bist du auch keine 30 mehr. ;)

Die Zeiten haben sich leider inzwischen massiv gewandelt und ein Studium mit guten Noten hat heute fast jeder. Der Markt kann sie gar nicht mehr aufnehmen und weiß auch oft die Qualität nicht mehr abzuschätzen. Gibt auch einen krassen Niveauverlust. Das drückt die Preise/Gehälter extrem, besonders beim Einstieg.

Wenn man es natürlich geschafft hat, sich zu etablieren, also einige Jahre Berufserfahrung hat, sind Karrieren wie deine immer noch möglich. Nur wird ein Großteil der heute studierenden Massen hierfür niemals die Chance bekommen, denn man braucht sie nicht.

Es ist heute leider viel mehr Glück als Können, denn ob man den Absolventen mit 1,x oder die 600 anderen mit 1,x, die sich auch beworben haben, nimmt, ist oft Glück. Ist alles leider viel weniger planbar und und weniger berechenbarer.

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Solche Karriere sind immer noch möglich. Das Problem ist der Einstieg und die darauf folgenden Jahre, die einen zum Spezialisten/ Fachkraft mit Berufserfahrung machen. Der ist wesentlich schwerer als früher. Wir haben seit der Bacheloreinführung ein stetiges Wachstum und seit 2010 eine Explosion der Studentenzahlen. Inzwischen studieren sage und schreibe 55% (!!!!!!!!!!!!!!!!!) eines Jahrganges.

Für die sind einfach keine Stellen da. Die, die es packen, machen auch gute Karrieren, auch, wenn die ersten Jahre vielleicht sehr viel schlechter sind als früher. Die, die von Hartz 4 leben, sich von Job zu Job hangeln, und das ist eben eine immer größere Masse, stehen natürlich staunend vor solchen Beiträgen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Achja, die "gute" alte Versicherungs- und Bankenbranche. Hier wird noch ordentlich Geld "verdient", Paläste werden gebaut und mal die ein oder andere Lustreise finanziert. Die "Finanzintermediäre" mit ihren institutionell- und systembedingten Lizenz zum Geld drucken und Steuerzahler abzocken. Die Realwirtschaft kann diese Branche nur verächtlich abwinken, ebenso der Pöbel. Respekt oder Prestige genießt der Haufen aka Finanzbranche sowieso nicht mehr, vor allem, weil die schweren Autos, hohen Gehälter usw. von den "Zwangskunden" finanziert werden muss.

Das Thema "Leistungsgerechtigkeit" kann auch hier breitgetreten werden. Der Post macht Hoffnung, dass sich Leistung doch rentiert!!! Für mich allerdings noch eine bittere Illusion, habe ich doch oft Personen gesehen, die durch Frauenquote und Vitamin-B vor die Nase gesetzt wurden.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Steuerfachangestellter Big4:
Ganz wertvoller Beitrag deinerseits. Ja - Die Big4 stellen auch Steuerfachangestellte ein. Wieso auch nicht? Leidet darunter die Reputation? Gerade an den kleinen Standorten mit 30-60 MA gibt es Arbeit zu erledigen, die sich nicht unterscheidet von einer "normalen WPG". ESt, USt oder auch hier und da Buchhaltung.

Ich gehe übrigens jede Wette ein, dass Porsche Mechatroniker einstellt. Oh Gott - Da kommt bestimmt jeder rein.
Das ist so Banane und von Unerfahrenheit hinsichtlich der Arbeitswelt gezeugt.

"Was Arbeitgeber wie die Big4 wirklich suchen, sind junge, formbare, übermotivierte Leute, die ordentlich was wegarbeiten und auch mal Überstunden machen"

Willkommen in der Beratung als auch in der Arbeitswelt.
Mich hegt das Gefühl, dass du einfach keine Einladung bekommen hast oder im Interview versagt hast.
Wieso der innere Groll? :D

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Klar stellen die Big4 Steuerfachangestellte an, sie bilden ja sogar welche aus. Fragt sich nur für welche Laufbahn.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Geil! Im Mai saß ein Bewerber von der Uni Mannheim (BWL) bei mir, Note 1,
irgendwas. Beworben als Senior Consultant. Haben ihn dann als Consultant
eingestellt. Arbeitete in meinem Team und ich musste ihn leider, weil einfach
nicht gut genug, am Ende der Probezeit "gehen lassen".
Tja. Auch übrigens: Bin Mitte 30 und habe ein poliges FH Studium.

Lieber den Mitarbeiter rausschmeißen, bevor er zur Konkurrenz wird?!
Seh das ständig bei Kunden: schwache Chefs ziehen schwache Mitarbeiter an.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Die Big4 haben nur eine Laufbahn. Die Steuerfachangestellten/Bibus/Steuerfachwirte werden genauso als Associate eingestellt wie die Studienabsolventen und sie haben genau die gleichen Chancen, Manager zu werden, wenn sie das Berufsexamen schaffen.

Ich habe keinen Groll gegen die Big4. Mir fällt nur auf, dass sehr viel Blödsinn zu den Big4 geschrieben wird. Viele glauben ja, dass das ganz tolle Läden sind, wo es schwer ist reinzukommen. Das stimmt so aber nicht. Es ist nur sehr geschicktes Personalmarketing, das diese Gesellschaften betreiben.

Bei einer Big4 im Audit anzufangen, ist so ziemlich das Durchschnittlichste, was man nur machen kann. Geschätzte 50% der Mitarbeiter in der Steuerberatungs/Rewe-Branch haben dort angefangen. Die meisten bleiben auch nicht lange. Das ist wie eine Drehtür dort. Es ist nicht selten, dass schon nach 6-12 Monaten gewechselt wird. Glaubt mir, ich habe schon viele Lebensläufe gesehen. In Tax anzufangen, ist jetzt auch nicht wirklich schwer, da kommt es halt darauf an, dass man Vorkenntnisse hat.

Ich habe auch ein Uni-Studium. Aber viele hier denken, dass sie dadurch besonders qualifiziert sind. Das ist Quatsch. Ihr werdet am Anfang eures Berufslebens die gleichen Fleißarbeiten erledigen wie nichtstudierte Associates. Tendenziell sind Hochschulabsolventen fleißiger, motivierter und intelligenter. Deshalb sind sie im Schnitt erfolgreicher. Aber die Ursache liegt in den aufgezählten Eigenschaften und nicht in der Tatsache, dass sie einen Hochschulabschluss haben. Wenn ein Steuerfachangestellter genauso fleißig, motiviert und intelligent ist, kann er es genauso weit bringen. Ich kenne viele, die später Steuerberater bei einer größeren Gesellschaft geworden sind.

Und genau darum geht es in dem Thread hier. Ein Studium ist weder notwendig noch überhaupt entscheidend, um Karriere zu machen. Es ist lediglich ein Trend, dass die motivierteren Leute eben zum Studium tendieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Im Bankenbereich hatte es schon richtig eingeschlagen. Habe schon einige ehemals sehr gut verdienende Banker kennengelernt, die mit Ü50 ihre Stelle verloren haben. Danach kamen dann prekariäre Hilfsjobs. Irgendwann sind Eigentumswohnung und Auto weg. Am Ende steht HartzIV bis zur Rente. Die ist dann oft aber gut, weil die Bankenversorgung als Zusatzrente wirklich sehr ordentlich ist.

Lounge Gast schrieb:

Achja, die "gute" alte Versicherungs- und
Bankenbranche. Hier wird noch ordentlich Geld
"verdient", Paläste werden gebaut und mal die ein
oder andere Lustreise finanziert. Die
"Finanzintermediäre" mit ihren institutionell- und
systembedingten Lizenz zum Geld drucken und Steuerzahler
abzocken. Die Realwirtschaft kann diese Branche nur
verächtlich abwinken, ebenso der Pöbel. Respekt oder Prestige
genießt der Haufen aka Finanzbranche sowieso nicht mehr, vor
allem, weil die schweren Autos, hohen Gehälter usw. von den
"Zwangskunden" finanziert werden muss.

Das Thema "Leistungsgerechtigkeit" kann auch hier
breitgetreten werden. Der Post macht Hoffnung, dass sich
Leistung doch rentiert!!! Für mich allerdings noch eine
bittere Illusion, habe ich doch oft Personen gesehen, die
durch Frauenquote und Vitamin-B vor die Nase gesetzt wurden.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

"Die Big4 haben nur eine Laufbahn. Die Steuerfachangestellten/Bibus/Steuerfachwirte werden genauso als Associate eingestellt..."

Selten hat jemand im wiwiforum einen derart geistigen Erguß kundgetan.

"Ein Studium ist weder notwendig noch überhaupt entscheidend, um Karriere zu machen. Es ist lediglich ein Trend, dass die motivierteren Leute eben zum Studium tendieren."

Diese Aussage zeigt meines Erachtens ganz gut auf, welches geistes Kind du bist bzw. wie stark du mit der Lebenswirklichkeit verwurzelt bist. Der sogenannte Trend ist in Wahrheit die Verschiebung der Anforderungen im Rahmen der Globalisierung.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Dann glaub es eben nicht, dass Steuerfachangestellte bei größeren Gesellschaften (auch bei den Big4) dieselben Arbeiten erledigen wie Hochschulabsolventen. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht und auch ganz vielen anderen Leuten von anderen Gesellschaften geredet - es wird definitiv kein Unterschied zwischen studierten und nicht studierten Associates gemacht (wenn beide aus der BWL-Schiene kommen).

Im Gegensatz zu Hochschulabsolventen haben Steuerachangestellte/Bibus/Steuerfachwirte mehr Ahnung als Studienabsolventen im gleichen Alter, da sie viel mehr Praxiserfahrung haben und speziell im Fachgebiet ausgebildet wurden. Entscheidend für die Karriere sind nur die Berufsexamen, die man nach einigen Jahren machen sollte. Und hier gibt es wirklich eine ganze Menge Hochschulabsolventen, die nie diese Examen bestehen, während dual ausgebildete Leute die Examen bestehen und vorbeiziehen.

Ich glaube auch, dass du den Wert eines Studiums stark überbewertest. Ja, die Anforderungen haben sich durch die zunehmende Globalisierung geändert. Aber nicht jeder dual ausgebildete Kandidat ist ein kleiner Idiot. Er kann genauso Abitur haben, mehrere Sprachen gelernt haben und intelligent und ambitioniert sein. Während du aber mit irgendwelchen VWL-Kurven und einem viel zu breit und allgemein angelegten BWL-Stoff herumgekalbert hast, kann der dual ausgebildete Kandidat mit Weiterbildung schon 50% des Stoffs der Berufsexamen :=)

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Nette Geschichte, aber die Wahrscheinlichkeit mit Studium ein dickes Gehalt zu verdienen ist doch weitaus größer als ohne Studium.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Ich (m, 35) verdiene als Dipl. Kaufmann ca. 45.000 Euro im Rechnungswesen.

Also, was soll mir jetzt Deine "Erfolgsgeschichte" bringen?

Boris Becker hat auch nicht studiert, verdient aber viel mehr als ich. Und - Werden wir jetzt alle Tennisspieler?

Man kann auch viele Handwerker anführen, die sich selbstständig gemacht haben und jetzt noch viel mehr verdienen. Es liegt doch völlig auf der Hand, dass Studium und Verdienst nicht 100% korrelieren.

Soll ich mich deshalb als Sparkassen-Azubi bewerben?

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Datev-Gisela bist du es???

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Aus der Geschichte kann man meiner Meinung nach lernen, dass es sich oft lohnt, nach Nischen Ausschau zu halten. Auch wenn diese Nische nicht die coolste ist, kann man es hier relativ gesehen evtl. weiter bringen, als wenn man sich wie 90% der Konkurrenten auf wenige bekannte Firmen und Stellen beschränkt.

Außerdem kommt es auf ein Studium weniger an, als viele glauben. Jemanden mit Studium zu finden, ist mittlerweile schon leichter als jemanden mit Ausbildung zu finden. Worauf es Arbeitgebern daher wirklich ankommt, ist, mit ganz speziellen Fachkenntnissen zu finden. Vieles, was da an Studiengängen angeboten wird, orientiert sich aber gar nicht am Bedarf der Wirtschaft. Die Hochschulen säuseln den Schulabgängern irgendwas von Internationalität, Interdisziplinarität und exzellenten Berufsaussichten vor. Erst später merken die Studenten dann, dass die Nachfrage nach Hochschulabsolventen mit solchen allgemeinen Skills tatsächlich sehr gering, wenn nicht nicht existent ist. Lustig finde ich auch grundständige BWL-Studiengänge, die "Management" im Namen haben. Was bitte soll ein Grünschnabel, der noch nie operativ tätig war, denn bitte managen?

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Hey, ich habe vor meinem Studium eine stinknormale IHK-Ausbildung (Fachinformatik) gemacht... die müssten mich ja mit Kusshand nehmen... eigentlich :-O

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Danke - ähnlich hätte ich es auch beschrieben. Ich bin 38.

Lounge Gast schrieb:

Die Big4 haben nur eine Laufbahn. Die
Steuerfachangestellten/Bibus/Steuerfachwirte werden genauso
als Associate eingestellt wie die Studienabsolventen und sie
haben genau die gleichen Chancen, Manager zu werden, wenn sie
das Berufsexamen schaffen.

Ich habe keinen Groll gegen die Big4. Mir fällt nur auf, dass
sehr viel Blödsinn zu den Big4 geschrieben wird. Viele
glauben ja, dass das ganz tolle Läden sind, wo es schwer ist
reinzukommen. Das stimmt so aber nicht. Es ist nur sehr
geschicktes Personalmarketing, das diese Gesellschaften
betreiben.

Bei einer Big4 im Audit anzufangen, ist so ziemlich das
Durchschnittlichste, was man nur machen kann. Geschätzte 50%
der Mitarbeiter in der Steuerberatungs/Rewe-Branch haben dort
angefangen. Die meisten bleiben auch nicht lange. Das ist wie
eine Drehtür dort. Es ist nicht selten, dass schon nach 6-12
Monaten gewechselt wird. Glaubt mir, ich habe schon viele
Lebensläufe gesehen. In Tax anzufangen, ist jetzt auch nicht
wirklich schwer, da kommt es halt darauf an, dass man
Vorkenntnisse hat.

Ich habe auch ein Uni-Studium. Aber viele hier denken, dass
sie dadurch besonders qualifiziert sind. Das ist Quatsch. Ihr
werdet am Anfang eures Berufslebens die gleichen
Fleißarbeiten erledigen wie nichtstudierte Associates.
Tendenziell sind Hochschulabsolventen fleißiger, motivierter
und intelligenter. Deshalb sind sie im Schnitt erfolgreicher.
Aber die Ursache liegt in den aufgezählten Eigenschaften und
nicht in der Tatsache, dass sie einen Hochschulabschluss
haben. Wenn ein Steuerfachangestellter genauso fleißig,
motiviert und intelligent ist, kann er es genauso weit
bringen. Ich kenne viele, die später Steuerberater bei einer
größeren Gesellschaft geworden sind.

Und genau darum geht es in dem Thread hier. Ein Studium ist
weder notwendig noch überhaupt entscheidend, um Karriere zu
machen. Es ist lediglich ein Trend, dass die motivierteren
Leute eben zum Studium tendieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Immer diese Storys kurz vor der Weihnachtszeit, wo alle sich zu Hause einkuscheln sich auf die Adventszeit freuen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Es ist halt wie beim Pokern: Man kann von Anfang ein gutes Blatt haben und doch durch den geschlagen werden, der sein schlechteres Kartenbild 10x besser einsetzt.

Mein Bruder hat sich nach 5 Jahren Spezialistenarbeit OHNE Studium aus einer Bank heraus als UB selbstständig gemacht, ein wenig Informatik Know How und mittlerweile 20 Angestellte später hat er eine UB/Software GmbH im Bankensektor - die gerade für 3,6 Millionen an die Rechenzentren der Volksbanken verkauft wurde.

Er ist jetzt "Privatier" und überlegt, was er so anfängt - mit 33 - assoziierter Berater seiner alten Firma ist ihm zu langweilig ;)

Und ja, wir Family haben was abbekommen.......schöne Weihnachtszeit....aber ich in meinem BWL Studium muss schon sagen, ob ich mal sooo viel Geld verdiene - glaube ich nicht

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WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Bravo. Vollkommen richtig.

Dazu kommt der grundlegende Fehler dieses Forums: bei diesen ganzen Diskussionen wird immer ein Einzelschicksal herangezogen und versucht,daraus eine Regel abzuleiten.

Wer darauf reinfällt, sollte sein Abi eigentlich zurückgeben. Einzig allgemeingültiger Fakt: Ein akademisches
Studium sorgt statistisch für ein höheres Einkommen und ein geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko. End of story.

Lounge Gast schrieb:

Immer diese Storys kurz vor der Weihnachtszeit, wo alle sich
zu Hause einkuscheln sich auf die Adventszeit freuen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Das sind alles rückwärts gerichtete Betrachtungen. Also muss es eigentlich richtig formuliert heißen: "Ein akademisches
Studium hat bisher statistisch gesehen für ein höheres Einkommen und ein geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko gesorgt. End of story."

Lounge Gast schrieb:

Bravo. Vollkommen richtig.

Dazu kommt der grundlegende Fehler dieses Forums: bei diesen
ganzen Diskussionen wird immer ein Einzelschicksal
herangezogen und versucht,daraus eine Regel abzuleiten.

Wer darauf reinfällt, sollte sein Abi eigentlich zurückgeben.
Einzig allgemeingültiger Fakt: Ein akademisches
Studium sorgt statistisch für ein höheres Einkommen und ein
geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko. End of story.

Lounge Gast schrieb:

Immer diese Storys kurz vor der Weihnachtszeit, wo alle
sich
zu Hause einkuscheln sich auf die Adventszeit freuen.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Von einem Unternehmensberater erwarte ich eigentlich eine gewisse intellektuelle Reife und bei Leuten, die es nicht durch ein Hochschulstudium schaffen habe ich da so meine Zweifel. Es mag sicherlich immer Ausnahmen geben, d.h. Leute die "es drauf haben", aber aufgrund familiärer/sozialer Umstände eben nicht studieren konnten. Aber von diesen verbiesterten Typen, die sich hochgearbeitet haben und nun jedem erzählen müssen wie toll sie sind und sogar eine A6 als Dienstwagen bekommen, würde ich mich nicht beraten lassen. Wer ein Studium als Belastung und nicht als intellektuelle Bereicherung sieht, ist meines Erachtens als Berater ungeeignet.

antworten
WiWi Gast

Re: Leidiges Geld

Gut. Wir kommen der Sache näher. Dann sollten wir aber so schreiben:

"Ein akademisches Studium hat bisher statistisch gesehen für ein höheres Einkommen und ein geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko gesorgt. Daraus kann abgeleitet werden, dass mit einiger Wahrscheindlichkeit auch zukünftig ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen und ein geringes Arbeitslosigkeits-Risiko begünstigt. End of story."

Lounge Gast schrieb:

Das sind alles rückwärts gerichtete Betrachtungen. Also muss
es eigentlich richtig formuliert heißen: "Ein akademisches
Studium hat bisher statistisch gesehen für ein höheres
Einkommen und ein geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko
gesorgt. End of story."

Lounge Gast schrieb:

Bravo. Vollkommen richtig.

Dazu kommt der grundlegende Fehler dieses Forums: bei
diesen
ganzen Diskussionen wird immer ein Einzelschicksal
herangezogen und versucht,daraus eine Regel abzuleiten.

Wer darauf reinfällt, sollte sein Abi eigentlich
zurückgeben.
Einzig allgemeingültiger Fakt: Ein akademisches
Studium sorgt statistisch für ein höheres Einkommen und
ein
geringeres Arbeitslosigkeits-Risiko. End of story.

Lounge Gast schrieb:

Immer diese Storys kurz vor der Weihnachtszeit, wo
alle
sich
zu Hause einkuscheln sich auf die Adventszeit freuen.

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