Mal raus schadet nicht. Ohne Frage. Je nach Berufsfeld ist man eh oft unterwegs (bspw. UB). Es erweitert durch das Vertreiben aus der Komfortzone einfach auch den Horizont. Egal ob 3, 5 oder 10 Jahre woanders hin.
Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es für mich eine enorme Steigerung der Lebensqualität bedeutet hat, als ich dann wieder aus der großen Großstadt zurück in die Heimat gezogen bin. Von >1Mio. Einwohner wieder auf 200k Einwohner. Ist per definition zwar auch Großstadt aber für das Forum wohl ländlich ;-). Für mich war das nach 7 Jahren Großstadt & Ausland die perfekte Endstation und auch wenn ich die Erfahrungen niemals missen will, so ist für mich die Lebensqualität momentan im Vergleich auf dem höchsten Stand.
Insofern deine sehr engen Freunde nämlich eine ähnliche Strategie wählen, dann entfaltet sich ein tolles Lebenspotential. Es gibt in meinen Augen nichts besseres, als neben der Familie (für die Kinder) auch die wirklich engen Freunde um die Ecke zu haben. Einfach mal unter der Woche spontan ein Bier zusammen nehmen oder gemeinsam grillen. Das setzt natürlich auch die entsprechend langjährigen Freundschaften voraus. Und ja, das geht auch mit Pendeln oder funktioniert als Berater. Aber es sind Abstriche in der Lebensqualität. Für mich kann man Pendeln auch nicht schönreden. Klar, ich lese wieder mehr im Zug oder arbeite gar, aber es ist eine bestimmte Form der Belastung, die für mich die Lebensqualität mindert.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass sich nach dem Studium und der Schule nur seltenst innige und reflektierte Freundschaften entwickeln. Manche gehen vielleicht im Beruf dahingehend auf, aber der Vertrauensgrad zu einer Person, die ich seit über 20 Jahren kenne und die sich mit mir entwickelt hat, ist einfach enorm. Zumal da auch viele Leute in anderen Berufen tätig sind, was das ganze nochmal erfrischender macht. Diese Freunde und die Familie persönlich um die Ecke zu haben ist für mich etwas ganz besonders. Nichtsdestotrotz habe ich auch beruflich einige tolle Freundschaften schließen könne, aber die sind einfach (noch) auf einem anderen Level.
Wenn man darüber hinaus noch eine schönes Stadtbild und Natur zur Verfügung hat und dort in der Kindheit nicht nur grausige Erinnerung hatte, dann ist so eine Umgebung als Endstation (nach o.g. Zwischenstationen) für mich die höchste Form der Lebensqualität. Besonders schön ist das Ganze natürlich auch, wenn es eh eine (Groß)Stadt ist, die auch noch die entsprechenden Karriereperspektiven bietet.
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