WiWi Gast schrieb am 29.07.2020:
Lol. Dann sind wahrscheinlich 95% aller Vorgesetzten schlechte Vorgesetzte.
An sich weiß der Chef natürlich, was man macht. Allerdings ist bei nahezu allen Tätigkeiten, die nicht klare Linie->Abarbeitung (BackOffice) und damit trackbar sind, die Intransparenz schon immer sehr hoch. Zudem schaufeln sich viele Vorgesetzte durch lange Deadlines ja am Ende selber die Termine frei.
Sind Konzerne effizient? Nein. Wird diese Trägheit noch weiter anhalten?
Ja, zumindest wird die Effizienzsteigerung sehr langsam voran gehen, da wie gesagt keine Messbarkeit für viele Tätigkeiten gegeben ist oder verzerrt wird. Am Ende ist es immer diese 50/50 Sache: Entweder es geht über übergreifendes Downsizing oder Abteilungen werden zusammengelegt. Letzten Endes gibt es dadurch zwar Einsparungen (die auch vorerst genügen) aber der Großteil wird weiterhin nur 3-4 Stunden effektiv arbeiten und die Nachvollziehbarkeit bleibt gleich schlecht.
Letzten Endes zeigt das Home-Office daher nur, wie wenig gerade in Linienjobs und Referentenjobs wirklich gemacht werden muss, wenn man nicht freiwillig Lust auf mehr hat. Da haben die Kollegen in Back-Office Abteilungen, über die so häufig geschmunzelt wird, oft viel mehr "Stress" und stärkere Auslastung..
Ich für meinen Teil "arbeite" im Home-Office viel weniger und bin auch nicht so motiviert, da für mich das Office einfach ein Teil der Arbeitsatmosphäre ist. Der fehlende Arbeitsweg und Kaffee mit Kollegen wird bei mir durch Netflix, lange Mittagspause und Ablenkungen egalisiert.
WiWi Gast schrieb am 29.07.2020:
Rechtlich gesehen sicherlich. Es kann nur niemand beweisen. Solange der AG nicht stutzig wird, ist das völlig irrelevant.
Mir geht's aber genau so. Arbeite maximal 50% der Arbeitszeit effektiv an irgendwelchen Themen. Ansonsten mache ich mal den Haushalt oder schaue netflix. Einer der Gründe, warum ich HO liebe.
Solange die Arbeit erledigt wird ist es doch völlig egal. Ich arbeite lieber 3-4h konzentriert und bin fertig, als den halben Tag im Büro so zu tun, als sei ich beschäftigt oder in dämlichen Meetings zu hängen.
Bei so etwas frage ich mich immer, warum da die Vorgesetzten nicht stutzig werden. Da gibt es ja anscheinend jemanden, dem man deutlich mehr zutrauen kann und der mehr Arbeit erledigen könnte - ich würde das sofort nutzen.
Im Konzern nornal. Da weiß keiner was der Kollege macht. Teilweise ist auch keine Arbeit da.
Es ging mir auch nicht um den Kollegen, sondern um den Vorgesetzten. Wenn der keine Übersicht über die Auslastung seiner unterstellten Mitarbeiter hat, scheint es kein sehr guter Vorgesetzter zu sein...
Sehe ich ähnlich. Sofern die Aufgaben nicht trackbar sind, hat man einfach einen sehr großen Spielraum. Ich denke man muss nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben, wenn man im Home Office einen nicht unerheblichen Teil der Arbeitszeit etwas anderes macht.
Im Büro habe ich unterm Strich auch nie mehr als 4h produktive Arbeit geleistet. Zig Kaffeepausen, Tratschen mit Kollegen, überzogene Mittagspause gehört im Konzern doch zum Alltag.
Dazu kommt dann wie oft Leerlauf, weil Kollege Müller im Urlaub ist und das Thema x deswegen still steht oder Thema y nicht begonnen werden kann, weil die Abstimmung mit dem Fachbereich auf nächste Woche verschoben wurde.
Nicht zu vergessen die etlichen unproduktiven Meetings, an denen man pro forma teilnehmen muss, die einem aber 0 Mehrwert für die eigene Arbeit geben.
antworten