Roland Berger - T-1/2 & Stand der Dinge
Hallo zusammen,
ich befinde mich derzeit im Bewerbungsprozess für den Festeinstieg bei mehreren Beratungen, darunter auch Roland Berger. Würde dieses Forum hier gerne dazu nutzen wollen, eure Meinung über die aktuelle Position von Roland Berger in Deutschland zu erfahren und eine sachliche (!) Diskussion anzustoßen.
Grundsätzlich habe ich eigentlich einen sehr guten Eindruck von Roland Berger, allerdings hört man sehr oft, ohne weitere Begründung, den Spruch "Never Go Berger". Habe hier mal meine Überlegungen aufgelistet, da ich Berger immer als relativ weit oben im Tier-Ranking gesehen habe.
Meine Einschätzung für Deutschland (!!!), da ich in DE mittel-/langfristig arbeiten möchte:
Tier-1: McK > BCG >> Bain
Tier-2: RB = S& > OW > ATK
Pros:
- Roland Berger ist vom Umsatz her die dritt- oder viertgrößte Beratung (?) in Deutschland, noch vor Bain, und stark in Asien
- Sehr stark in Restrukturierung und Automotive,
- Die Projekte scheinen sich nicht von denen der direkten Konkurrenz zu unterscheiden, wie ich von Freunden dort erfahren habe. OW macht dagegen gut 40% der Umsätze mit Financial Services, ATK eher Operations-lastig, insofern scheint ja jede Beratung irgendwo ihre Schwachstelle zu haben.
- Sehe Roland Berger auf etwa einer Stufe mit Strategy& was die Qualität der Projekte angeht, eventuell Strategy& einen Tick vor Roland Berger, da deutlich höheres Einstiegsgehalt und eben ein wirklich internationales "Beraterleben" bei S& gegeben
- Die Krise scheint überstanden zu sein und es werden wieder neue Partner akquiriert, habe diese "Krise" als Außenstehender (da das alles zu Beginn meines Studiums ablief, eher ohne Emotionen) immer als "viel Wirbel um Nichts" aufgefasst. Stimmung scheint wieder sehr gut zu sein, wie ich von Mitarbeitern gesagt bekommen habe
- Glaube ehrlich gesagt nicht, dass Roland Berger zu klein ist, um zukünftig am Markt ohne Konzern im Rücken allein zu bestehen - halte das für sehr spekulativ... Oder zumindest in den nächsten 5 Jahren (=meine annehmbare Verweildauer bis zum Exit dort) nicht zu klein. Will dort ja kein Partner werden.
- Die Profile der Leute dort sind sehr ähnlich mit denen der direkten Wettbewerber (S&, OW, ATK)
- All-in-Gehalt scheint sich doch am Markt zu orientieren, wie man in anderen Forenbeiträgen liest, sprich keine Riesen Abweichung nach oben oder unten im Vergleich zu den restlichen Tier-2 UBs
Neutral:
- Aufteilung in Competence Centers bereits zu Beginn der Laufbahn. Finde ich persönlich nicht schlimm, da ich mich für eine Industrie/Funktion sehr interessiere und die Teams ja Cross-CC mit Beratern aus mehreren Competence Centern für verschiedene Projekte gestafft werden. Würde das also aus der Diskussion herauslassen, da wirklich Geschmacksfrage.
- Oftmals wird die negative/unfreundliche Arbeitsatmosphäre angeführt. Habe mit mehreren Beratern dort gesprochen und es waren allesamt sehr sympathische Menschen, konnte da keinen wesentlichen Unterschiede zu den Leuten von anderen Beratungen feststellen. Insofern vielleicht einfach eine Frage der Stichprobe, wie woanders eben auch? Klar, in Restructuring/Corporate Finance laufen vermutlich ein paar Unsympathen rum, aber das findet man sicher auch bei Bain auf CDDs.
- Exit-Optionen kann ich wirklich nicht einschätzen... Vergleichbar mit allen anderen T-2s?
Cons:
- sehr stark auf Europa bzw. hauptsächlich Deutschland fokussiert. Internationale Projekteinsätze über den deutschsprachigen Raum hinaus wird man hier wohl deutlich weniger oft finden, als bspw. bei den anderen Beratungen.
Was meint ihr zu meinem "Ranking" und den einzelnen Argumenten? Bitte nicht einfach "Never Go Berger" raushauen, sondern eine Begründung liefern, das nützt sonst niemandem etwas... Würde mich vor allem über aktuelle Erfahrungen bzw. Einschätzungen von Beratern freuen, den O-Ton und Hörensagen der Foren aus 2014 kenne ich bereits.
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