Hallo zusammen,

nach meinem Diplom (Kfm.) bin ich direkt in den Beruf eingestiegen und habe mich sehr gefreut, dass ich gleich was gefunden habe (Dez 2010). Nach Gesprächen mit meinen ehemaligen Studienkollegen musste ich aber feststellen, dass ich weit unterdurchschnittlich verdiene.
Vllt. verdienen Sie aber auch überdurchschnittlich :)

Wie würdet Ihr den Einsteig beurteilen?

Stelle: Controller
Unternehmen: Einer der größten Elektronik-Konzerne der Welt mit Firmensitz in Deutschland
Schwerpunkte im Studium: Finanzwirtschaft, Steuern, Diplomarbeit über ein finanzwirtschaftliches Thema
Abschluss: 1 Semester über Regelstudienzeit unter top 5%
Erfahrung: 4 Praktika, davon 1 in einem DAX-Konzern (5 Monate) im Bereich Finanzen und Controlling und 1 in der UB im Bereich Treasury (2 Monate), 2 im Mittelstand im Controlling (je 2 Monate)
Auslandserfahrung: keine
Berufsausbildung: keine
Gehalt: 33.000 ?

Habe ich zu wenig verlangt?

Wenn du das Bruttogehalt angegeben hast, dann ist dein Verdienst in jedem Fall zu gering. Allerdings spricht die Angabe deines Arbeitgebers klar dagegen.Die werden doch wohl einen Tarifvertrag haben! Als AT wirst du niemals unter Tarif einsteigen können (Betriebsrat!).

ist das gehalt brutto bei vollzeit? dann haben die dich billig eingekauft.

ca. 3000 brutto mtl. /36.000 p.a sollten zum einstieg auf jeden fall zu bekommen sein.

Das ist ja ein Witz für deinen Hintergrund (Diplomer+gute Schwerpunkte+Praktika+Top 5%)
Oder hast du an einer FH studiert?

finde ich auch viel zu gering.
36.000 wäre imo die unterste Grenze...eher jedoch 40.000 - 42.000.

Frage: in welcher Stadt/Bundesland ist das denn?
die Frage mit dem Tarif ist auch interessant...

33.000 Euro sind immerhin 64.500 DM.

Das ist eine Menge Geld für jemanden der in Praktika nur mal über die Schulter geschaut hat.

Ob deine Studienkollegen die Wahrheit sagen sei mal dahingestellt.
33 Tsd brutto pro Jahr sind bei deinen Qualifikationen und dem großen Arbeitgeber ein Witz.

Hört sich eher nach einer 45k+ Stelle an. Warum hast das Angebot angenommen? Ich persönlich würde unter 40 nirgendwo einsteigen

Klar zu wenig. 40k sollten drin sein, eher mehr wenn du so gut bist wie die gegebenen Infos versprechen.

Oh je. Für Bruttogehalt ist es winzig, oder hast du dich vertippt.
Da bekommt schon einer mit ner Ausbildung und einigen Jahren Erfahrung mehr.
Verlangen solltest du bei so einem Unternehmen 43k

Die Frage ist schlicht und einfach: wo hast du studiert? Tut mir (für einige) leid das so offen zu sagen, aber es ist ein Unterschied ob ich an irgendeiner BA, Feldwaldwiesen oder einer privaten FH zu den Top5 mit 1,x-Schnitt gehöre oder der Uni Mannheim, Köln, Münster oder einer Top-Uni im Ausland.

Solltest du an einer Uni studiert haben, ist das Gehalt zu wenig. Hast du ein BA-Studium würde ich sagen, dass es normal bzw. angemessen ist. Bei einer FH hängt es davon ab, was für eine FH es war. Außerdem vergiss nicht, dass du keine Auslandserfahrung hast.

Btw: hast du damals nicht verglichen bzw. mal recherchiert?

Hallo,

ich bin der Threaderöffner. Mit diesen Reaktionen hatte ich fast gerechnet. Vielen Dank für für die umfangreichen Antworten.
Zu den Fragen:

1. Tarifvertrag: Es existieren bei uns verschiedene TV für die verschiedenen Unternehmensressorts. Der für das Ressort in dem ich tätig bin ist noch nicht umgesetzt, da es sich um einen recht jungen Bereich handelt. Was ich nach dem TV verdiene kann mir noch keiner sagen. Da heisst es abwarten.
2. Hochschule: Studiert habe ich an einer Uni
3. Warum habe ich angenommen: Ich habe das damals für ein angemessenes Gehalt gehalten und war froh überhaupt ein Angebot zu bekommen. Vllt. hätte ich rationaler reagieren und nicht das erste Angebot annehmen sollen.
4. Region: Neue BL

neue BL erklärt einiges

Du solltest nach der Probezeit oder spätestens nach einem Jahr mehr verlangen. Etwa so, dass du auf ca. 40 k kommst.

Es ist durch aus üblich bei einem Direkteinstieg nach der Probezeit der Gehalt zu erhöhen. Ich schlage dir vor nicht um Prozent zu verhandeln (wären ca. 30 % mehr) und auch nciht "ich will 10 k mehr". Sondern: "Ich möchte Marktgerecht vergütet werden. Ich schlage daher eine Anhebung meines Gehalts auf 45 k vor." Beründung: Produktivitätssteigerung nach der Einarbeitungszeit, Gute Leistungen, neue Vergütung ist Deutschlandweit üblich für deine Qualifikation. Wenn du dann 40 k bekommst ist das doch ganz nett.

Die Region ist meiner Meinung nach nicht relevant.

Das ist so ziemlich das schwachsinnigste, was ich seit langem gelesenen habe

1. Es gibt seit über 9 Jahren keine DM mehr, d.h. es sind nicht 64.500 DM, sondern es währen 64.500 DM
2. Wenn Du tatsächlich immer noch in DM rechnest (wie lange willst Du das eigentlich noch tun?) solltest Du nicht vergessen, dass es sowas wie Inflation gibt, d.h. ein Gehalt von heute 33.000 EUR hätte 2001 einem Gehalt von ca. 55.000 DM entsprochen (was auch damals wenig war).
3. Falls es dir eigentlich nur darum geht eine möglichst höhe Zahl zu generieren würde ich die Umrechnung in vietnamesische Dong empfehlen ? "33.000 EUR ? das sind ja über eine Milliarde VDN" liest sich dich gleich viel dramatischer
4. Warum ist das viel für jemanden mit einem abgeschlossenen Uni-Studium?

Lounge Gast schrieb:

33.000 Euro sind immerhin 64.500 DM.

Das ist eine Menge Geld für jemanden der in Praktika nur mal
über die Schulter geschaut hat.

Lounge Gast schrieb:

4. Region: Neue BL

Das ist der Punkt, die Lebenshaltungskosten. Wenns nicht Berlin ist, absolut angemessen. Wie einer schon schrieb, 60 Tausend DM p.a.

Es soll da Absolventen geben die mit 25k Eur anfangen.

Dazu kommt die Freizügigkeit der EU-Arbeitnehmer, d.h. viele deutschsprachige Absolventen aus PL werden pendeln.

Troll!

Hättest du mir deine Qualif + U-Größe gesagt hätte ich dein Gehalt auf 50+x geschätzt .. Entweder du arbeitest im TIEFSTEN OSTEN oder du willst dir nur einen Spaß machen! :-)

ich habe einige jahre berufserfahrung. bekomme ca. 34 k. das sind ca. 22 % weniger als es lt. tarifvertrag sein müsste. mein AG ist nicht im arbeitgeberverband und ich nicht in der gewerkschaft. dafür aber wieder auf jobsuche. besser als arbeitslos....

für neue BL ist das Gehalt ok bzw in line mit lebenshaltungskosten!

Ich war nach dem Studium selber eine ganze Weile arbeitssuchend, habe auch an einer Uni mit gutem Abschluss studiert. Das war direkt in der Krise. Kaum passende Angebote, insbes. nicht für Anfänger.
Habe mich mit kleineren Jobs + Fortbildungen über Wasser gehalten. Eins ist sicher: Lieber "zur Überbrückung" eine schlecht bezahlte Tätigkeit annehmen, als sich aus der (längeren) Arbeitslosigkeit heraus sich zu bewerben. Das ist verdammt schwer! So hat man wenigstens etwas Sicherheit + Einkommen und ganz andere Ausgangsposition. Allerdings sollte die Überbrückungs-Tätigkeit nicht Jahre umfassen.

Lounge Gast schrieb:

Die Frage ist schlicht und einfach: wo hast du studiert? Tut
mir (für einige) leid das so offen zu sagen, aber es ist ein
Unterschied ob ich an irgendeiner BA, Feldwaldwiesen oder
einer privaten FH zu den Top5 mit 1,x-Schnitt gehöre oder der
Uni Mannheim, Köln, Münster oder einer Top-Uni im Ausland.

Solltest du an einer Uni studiert haben, ist das Gehalt zu
wenig. Hast du ein BA-Studium würde ich sagen, dass es normal
bzw. angemessen ist. Bei einer FH hängt es davon ab, was für
eine FH es war. Außerdem vergiss nicht, dass du keine
Auslandserfahrung hast.

Btw: hast du damals nicht verglichen bzw. mal recherchiert?

das ist natürlich schwachsinn. das gehalt ist zu gering, egal von welcher hochschule man kommt....

Neue BL bedeutet natürlich einen Abschlag, aber trotzdem 40-45 müssen Minimum auch in den neuen BL für diese Position und deine Ausbildung drin sein!

"Ich war nach dem Studium selber eine ganze Weile arbeitssuchend ...Lieber "zur Überbrückung" eine schlecht bezahlte Tätigkeit annehmen, als sich aus der (längeren) Arbeitslosigkeit heraus sich zu bewerben...."

Das kommt darauf an. Ich war direkt nach dem Studium bei einer Klitsche eingestiegen, die nach wenigen Monaten pleite ging.
Danach ebenfalls Fortbildung, dann jetzt einen Jahresvertrag, der auslief, leider keine Verlängerung.
Somit "unverschuldet" 2 relativ kurze Beschäftigungen im CV, was natürlich in VGs immer Fragen aufwirft. Rückblickend betrachtet hätte ich die Sache bei der Klitsche mal lieber bleiben lassen...

Ähhhhm Leute. Wir reden hier von einem BWL-Absolventen? So weit ich weiß schlagen sich viele Absolventen sogar noch damit rum nicht in Arbeitslosenschiene zu geraten. Daher halte ich es für angemessen, dass jemand überhaupt eine Anstellung findet.

40-45 müssen nicht Minimum in neuen BL drin sein .. wach auf! Das ist in den alten BL drin! Maximum 50 für Einstiegsstelle .. -.-

Welcher große Elektronik-Konzern hat den einen Firmensitz in Deutschland? Meinst du Elektrontechnik / Industrie wie z.B. Siemens? Vielleicht arbeitest du nicht im "Konzern" unter gemütlichen TV/AT-Konditionen, sondern in einer Shared Service-Firma, die den TV unterläuft? Dann sind 33k ok, gerade in neuen BL.

Wobei du dich mit den Qualifikationen dann - Mobilität vorausgesetzt - unter Wert verkauft hast, was das Gehalt betrifft - als (guter / glücklicher) Uniabsolvent in entsprechender Stelle (selbst Trainee) sind um die 45k drin.

Noten, Studienzeit oder Praktika spielen dabei dann kaum eine Rolle, sondern sind eher die Eintrittskarte zum Bewerbungsgespraech.