Cut-Off Test in der Wirtschaftsprüung
Kann mir bitte jemand sagen worauf ich bei diesem Test achten muss, und wie ich ihn praktisch durchführe ? Vielen Dank!
antwortenKann mir bitte jemand sagen worauf ich bei diesem Test achten muss, und wie ich ihn praktisch durchführe ? Vielen Dank!
antwortenDu lässt dir vom Mandanten die Umsatzrealisierungen vom Dezember und vom Januar geben und suchst dir eine Stichprobe aus. Für die entsprechenden Lieferungen an den Kunden suchst dir die Dokumente, welche den Gefahrenübergang dokumentieren. D.h. du müsstest ggbfs. vorher aus der Bestellung bzw. dem Vertrag die Incoterms ablesen (dokumentieren!). I.d.R. kannst du dir dann anhand der Lieferscheine, Exportgenehmigungen oder Frachtbriefe einen Beleg für den Gefahrenübergang einholen. D.h. du gibst dem Mandanten eine Liste der Belege, welche du haben willst und er soll dir diese als Kopie zur Verfügung stellen.
Evtl. wirst du dann feststellen, dass es Umsatzrealisierungen im Dezember gab, welche erst im Januar hätten festgestellt werden müssen. Damit hast du natürlich gleichzeitig auch den Cut-Off der Forderungen abgedeckt.
Danach gibt es noch den Cut-off für Verbindlichkeiten. Lass dir ein Rechnungseingangsbuch vom Mandanten geben für Rechnungen im Januar bzw. eine andere Übersicht, welche dir erlaubt, wesentliche Einbuchungen in die Verbindlichkeiten im neuen Jahr zu identifizieren. Zieh eine Stichprobe und lass dir zu den entsprechenden Kreditorenrechnungen diese in Kopie geben. Schau, ob der Sachverhalt ggbfs. zum Vorjahr gehört. Falls ja, schau ob die Rechnung abgegrenzt wurde, z.B. durch die Rst. für ausstehende Eingangsrechnungen oder über das WE/RE-Konto (SAP). Falls nicht, dann muss die Verbindlichkeit in das alte Jahr gebucht werden. Ist dann aber auch nur eine Bilanzverlängerung.
Dann gibt es noch den Cut-Off für liquide Mittel, aber da generell immer Bankbestätigungen eingeholt werden, ist dieser nicht praxisrelevant. Höchstens wenn es um die Abstimmung von Intercompany-Salden geht, kann es hier zu Problemen kommen.
Allerdings kann man über das Bankkonto analog zu dem Cut-Off für Verbindlichkeiten ebenfalls die Periodenabgrenzung von Verbindlichkeiten überprüfen. Lass dir sämtliche Kontoauszüge geben und lass dir zu allen wesentlichen Auszahlungen die Belege geben. Da können aber viele Überweisungen auf andere Konten, Tagesgeldkonten oder I/C-Transaktionen dabei sein, daher wird der Cut-Off für Verbindlichkeiten aus Effizienzgründen wenn möglich über die oben erläuterte Alternative geprüft.
Das war es soweit erstmal mit meinem Wissen über Cut-Offs, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Würde empfehlen, die Stichprobe möglichst früh in der Prüfung zu wählen und die Dokumente beim Mandanten anfordern und anschließend erstmal (nachdem du dir ein sinnvolles Template vorbereitet hast, wo du nur noch Häkchen setzt :) ) andere Prüfungshandlungen in Angriff zu nehmen. Dokumente kannst du, falls es keine Prüfungsfeststellungen gab, m.E. wieder vernichten, da du durch das Häkchen deine Prüfungshandlung dokumentierst hast. Ist ansonsten nur sinnfreies Paper-Pushing, aber beachte, dass du ggbfs. manche Dokuemte für andere Prüfungshandlung brauchst, z.B. Bestellungen für einen Detailprüfung der Umsätze. Der Cut-Off für Forderungen und Umsätze ist z.B. auch bei manchen Mandanten eine der wichtigsten Prüfungshandlungen (Maschinen- und Anlagenbauer) während sowas im Einzelhandel sinnfrei ist.
antwortenVielen Dank für die ausführliche Erklärung!!! Noch eine Frage am Rande.....
Wie genau sieht denn ein Rechnungseingangsbuch aus ??? Kenne dies nur von der THeorie, habe noch keins gesehen. Als ich neulich beim Mandanten war , und er mich fragte, was ich denn genu meine, war ich etwas verunsichert, denn ich konnte es gar nicht erklären. Wie sieht es denn i.d.R. aus ?
Praktisch werden dort ja alle Rechnunseingänge vermerkt , oder ? In welcher Form wird das geführt? In Papierform, oder digital, z.b. in Excel ???
antwortenWird nicht von jedem Mandanten geführt. Ein Rechnungseingangsbuch hat keine fest vorgegebene Form, aber wenn, dann sollten dort eben alle eingegangenen Rechnungen, mindestens mit Referenz, Datum und Betrag stehen.
Im Regelfall bekommt man so etwas auch aus SAP heraus, auch wenn es dort anders heißt (Anzeige der vorerfassten Belege m.W.). Da es um den Cut-Off geht und im speziellen darum, Rechnungen zu finden, welche im Berichtsjahr hätten erfasst werden müssen, kann man sich z.B. auch andere Übersichten geben lassen, wie beispielsweise alle Kreditorenbuchungen (sollte ja im Regelfall mit einer Rechnung verbunden sein) des folgenden Jahres. Immer am Prüfungsziel (Assertion: Completeness; Account: liabilities) orientieren.
antwortengenau
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