WiWi Gast schrieb am 09.08.2023:
Die Situation auf den Stellwerken wird nicht dadurch besser, dass man die Situation anderswo verschlechtert. Was ist das denn für eine Einstellung? Mir gehts schlecht, also soll's gefälligst auch allen anderen schlecht gehen?
Entschuldige, ich glaube Du missverstehst mich komplett. Ich habe nirgends geschrieben dass sich woanders was veschlechtern soll und habe auch keinerlei Gedanken in diese Richtung. Bei meinem Telefonat gestern haben wir lange hin und her überlegt wie man den Schichtdienst attraktiver machen kann und waren der Meinung, dass dazu vor allem die Schichtzulagen ordentlich angehoben werden sollten. Ich habe geschrieben es muss schmerzen dort wegzugehen, aber wie kommst Du darauf dass deswegen jemand anderes was abgeben soll?
So schade, ich habe hier schon mehrmals über die Situation der Fdl geschrieben und dies auch in Bezug gesetzt zu den höheren Gehaltsgruppen und dort habe ich mich sehr versöhnend geäussert und sicher nicht spaltend, im Gegenteil versuche ich hier mit meinen Beiträgen für das ganze zu sensibilisieren und wenn ich lese wenn einer als Lösung für die Sorgen der Fdl nur meint, dass die dann einen besser bezahlten Beruf ausüben sollen, ja dann komme ich da nicht mehr mit. Wer soll denn dann noch Fdl (oder analog Tf oder Kin usw) werden wenn man ihnen nur sagt wenn eurer Gehalt nicht reicht entwickelt euch weiter. Dies sind ehrenwerte Bahnberufe und die müssen genauso geschätzt werden wie die Tätigkeit im Büro. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass für uns die Deutsche Bahn als AG mehr oder weniger eine Monopolstellung hat was ja für den typischen Wiwi oder Ingenieur nicht zutrifft, der kann leicht wechseln wenn er unzufrieden ist aber als Fdl?
Versuche doch einfach mal positiv beizutragen wie man das Dilemman lösen kann statt mir Dinge zu unterstellen die ich nicht geschrieben habe. Im übrigen versuche ich auch auf eine neue Art der Spaltung durch AG/EVG hinzuweisen, nämlich durch die "strukturellen Entgelterhöhungen" für bestimmte Berufsgruppen und ich habe hieraus eine Zwischenbilanz gezogen, die sowohl für die operative Basis als auch für die oberen Gehaltsgruppen gleichermasen relevant ist. Auch deswegen habe ich grosses Verständnis für die oberen Gehaltsgruppen, scheint nur bisher kaum einer gelesen zu haben die neue Problematik bzw. es kam wohl noch nicht an was genau das für alle Gehaltsgruppen bedeutet (denn es erfolgten null Reaktionen darauf).
Ich versuche es mal auf einen Punkt zu bringen: die Linie zwischen operativer Basis und besseren Gehaltsgruppen verschiebt sich durch die strukturellen Entgelderhöhungen zum Ende der Vertragslaufzeit des neuen Tarifabschlusses weg von einer Linie zwischen den unterschiedlichen Gehaltsgruppen hin zu einer Linie quer durch die Gehaltsgruppen! Sprich ein Teil der am höchsten eingruppierten Fdl, Kin usw (ich bleibe beim Beispiel Fdl weil ich mich dort am besten auskenne) wird dann genauso behandelt wie die oberen Gehaltsgruppen. Dies hat enormen Sprengstoff, nicht nur innerhalb der betroffenen zerspaltenen Berufsgruppen denn ich erkenne hier eine Tendenz dass die Lohnunterschiede aller Bahnangestellten langsam immer weiter abgeschmolzen werden so dass sich Leistung kaum noch lohnt, weder für die oberen Gehaltsgruppen noch für die Fdl auf Knotenbahnhöfen. Ich hoffe es ist jetzt verständlich was ich meine und wo ich die Problematik sehe. Deswegen werde ich auch nicht müde dies hier im Wiwiforum zu schreiben in der Hoffnung eine Diskussion dazu anzuregen und auch um zu bitten der Schlichtung nicht zuzustimmen, denn wie gesagt auch die Fdl gewinnen dabei nicht. Es gewinnen nur die Fdl auf den kleinen Bahnhöfen die schon ewig dabei sind. Die motivierten jüngeren auf den anspruchsvollen Stellwerken sind genauso "Verlierer" wie die Gehaltsgruppen darüber - alles natürlich prozentual gesehen. Kann man nachlesen in der entsprechenden Gehaltstabelle zur Schlichtung. Wenn bei meiner Argumentation was unklar ist gerne fragen, für mich ist es klar aber ich weiss dass ich mich manchmal sehr umständlich ausdrücke, sorry dafür
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