WiWi Gast schrieb am 09.02.2023:
Hallo,
hatte diesen Thread gelesen, ich arbeite momentan als Sachbearbeiter bzw "XY-Manager" bei E.ON seit 15 Jahren und trete karrieretechnisch etwas auf der Stelle, d.h. Kollegen die oft weniger lange im Unternehmen sind als ich werden auf Teamleiterpositionen gesetzt. Gehalt geht auch nicht wirklich mehr hoch, in den letzten 5 Jahren von 80k€ auf 90k€ inkl. Bonus.
Ich bin jetzt von einem HR Director und Bereichsleiter von Saudi Aramco über LinkedIn angeschrieben worden für eine Position als Leiter eines R&D Portfolios, passt sehr gut zu meinen jetzigen Erfahrungen. Die kämpfen richtig um mich gerade, Gehalt wären 170k€ tax free, es wird ein relocation package angeboten, also Umzug mit allen Sachen wird bezahlt, Unterkunft sieht richtig schnieke aus in einem Compound mit Villenwohnung 200m2 die ebenfalls von Aramco bezahlt wird, Firmenwagenstellung und Butler im Compound. Stelle wäre in der Zentrale in Dharhan, 20km von Bahrain entfernt. Habe meiner Frau noch nichts erzählt, könnte mir vorstellen, das das der Bottleneck wird, denn meine Frau wird sicherlich nicht scharf darauf sein nach SA zu ziehen und stark eingeschränkt in ihren Rechten, wobei ich auch nicht weiß ob dies im Compund so sein wird.
Wie seht ihr das, Abenteuer wagen oder besser die E.ON DAX Mühle weitermachen?
Die Sache mit der Frau - dazu kann ich nix sagen.
Ansonsten: Mach es. Punkt. Ich will jetzt nicht wie ein unüberlegter Mittzwanziger rüberkommen, der denkt es geht um einen Erasmusaufenthalt, aber trotzdem...
Ich hab jetzt schon einige berufliche Abenteuer (sabbatical hier, Expat dort, akademischer Ausflug, wieder Expat ganz woanders...) hinter mir. Und mit Abenteuer meine ich, dass da vorher nicht unbedingt ganz klar war, ob das karrieretechnisch sinnvoll ist. Oft hat sich einfach was aus Zufall ergeben - bisschen wie bei dir - ich hab nicht zu lange gefackelt und ja gesagt. Aber ich will nicht zu viel von mir reden. Die Lehre war immer die gleiche: Wenn sich so Chancen bieten muss man zugreifen. Et hätt noch immer jut jejange. Und wenn wenn Du nach zwei oder drei Jahren wieder nach D kommst wirst Du mit Sicherheit bei Deiner BE und Erfahrung wieder mit Kusshand im Konzern genommen.
Und ja, es hat einen Grund, warum ich das Gehalt in meinen Überlegungen nicht erwähnt habe.
Ich würde es machen - aber natürlich muss da Deine Frau hinter Dir stehen und so fort.
Check außerdem genau ab wie die Vertragsbedingungen sind. Also Befristung (hatte in KSA mal ein 3yr convertible Angebot, aber es wurde schnell klar, dass die nur mein Knowhow wollten und ich dann nicht verlängert worden wäre. Hätte ich trotzdem gemacht, hatte aber was anderes mit mehr Perspektive in einer netteren Gegend).
Schlussendlich und ohne zu wissen, wie bei euch der Laden läuft: Mir hat es auch schon mal geholfen in der Hierarchie informell in der Raucherpause durchblicken zu lassen, dass ich da über Angebote nachdenke... aus Gründen. Also zum Thema Deines stagnierenden Gehalts bei EON.
Wahr ist aber halt auch - ich denke aber das ist Dir klar, du hats ja auch ein gewisses Alter - man muss natürlich mit großem Respekt da ran gehen. Nicht nur wegen der kulturellen Unterschiede, sondern gerade in der Region wird verdammt viel erwartet für das Geld und die Ansprüche, die oft gerade an deutsche Ausländer, die man sich einkauft gestellt werden (wegen der Klischees) sind sehr hoch an Zuverlässigkeit, Leistung, Präzision etc.
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