WiWi Gast schrieb am 24.01.2022:
Wir haben mit einem HH Einkommen von 115k brutto eine Immobilie (Reihenhaus) in einer der "großen" Städte im Speckgürtel einer der teuersten Städte gekauft und brechen uns finanziell keinen ab, aber hauen das Geld auch nicht im Unverstand raus. Eine schicke 4-Zimmer Wohnung zur Miete wäre jedenfalls teuerer.. wenn wir 175k brutto hätten sind das grob gerechnet 30k netto mehr pro Jahr - also der Unterschied zwischen Skoda Octavia fahren und Audi A6 fahren + 4 Sterne Hotel statt AirBnB + Putzhilfe + mehr Geld zur Seite legen...
Mit 200k brutto kann man auch im Speckgürtel der Großstädte (außer vllt München) wunderbar leben und eine Immobilie kaufen. Selbst in den meisten Großstädten kann man damit etwas kaufen. Halt nicht die 200 qm Villa...
Die Behauptung, dass 50k und 200k keinen nennenswerten Unterschied machen ist leider völliger Unsinn.
Mit "Großstadt" war immer München gemeint, auch wenn das natürlich nicht richtig ist da in anderen Großstädten eine Immobilie schon mit weniger Gehalt finanzierbar ist, wie du sagst.
Die Behauptung dass 50k und 200k Haushaltsbrutto keinen nennenswerten Unterschied machen, ist natürlich bewusst provokant formuliert.
Da müsste man dazuschreiben wie man "nennenswert" definiert. Ich definiere es so, dass ich in dieser Spanne zur Miete lebe, ein Auto fahre, in Urlaub fahre, in Restaurants gehe, zu Kultur gehe und mit Freunden was mache.
Für mich ist es zwar ein Unterschied aber KEIN nennenswerter Unterschied ob ich mit Partner auf 70qm oder 150qm wohne, ob ich einen Golf5 oder einen Porsche 911 fahre, ob ich an den Gardasee oder auf die Malediven fahre, ob ich bei der Pizzeria gegenüber oder im 1-Sterne Restaurant esse, ob ich ins einfache Theater oder in die Staatsoper gehe, ob ich mit Freunden zuhause einen Kaffee trinke oder dazu ins 4-Seasons gehe.
Für andere Menschen mag sowas ein wichtiges Statussymbol sein, ich bin aber jeweils mit beiden Optionen ca. gleich glücklich, da ich jeweils alles habe was ich will, also ein Platz zum wohnen, wo alles reinpasst was ich habe, unabhängige Mobilität, Urlaub zur Entspannung, Essen auswärts, Unterhaltung mit Kultur oder mit Freunden.
Der Sprung in der Lebensqualität kommt für mich erst mit der eigenen Immobilie (Unabhängigkeit vom Vermieter) und die sind mit 200k Haushaltsbrutto in München noch nicht erreicht.
Auch wenn sich das oben nach Gejammere anhört, will ich noch ergänzen dass ich sehr glücklich bin mit meiner Lebenslage ohne Immobilie, aber ich aus obengenannten Gründen für mich beschlossen habe, dass sich Karriere (das ist für mich alles ab Abteilungsleiter, also ca. 130k aufwärts) für mich nicht lohnt, weil die Jobs, wo sich meine Lebensqualität verbessert (ab 300k aufwärts im Konzern) erst ab Bereichsleiter und 50-55 Jahren aufwärts erreichbar sind. Da brauch ich dann auch kein Haus mehr, da sind die Kinder ja schon wieder ausgezogen. Ein Sachbearbeiterjob für 100k im Jahr und wenig Stress ist für mich in Ordnung.
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