Hi,

bin Absolvent und auf der Jobsuche. Hab ab und zu Vorstellungsgespräche.

Ich habe aber keinerlei Erfahrungen wie ist es mit dem Vertrag unterschreiben, Gehaltsverhandlungen und s.w.

Wie kann man geschickt vorgehen, wenn man mehrere Angebote hat? Wann über den Gehalt verhandeln?

Ich schreibe in der Bewerbung meine Gehaltsvorstellungen (falls gefragt wird) oder nenne es bei dem Vorstellungsgespräch. Da gibt es aber noch weiteres wie Arbeitszeiten, Urlaubstage, Job-Ticket usw. Man will aber auch Zeit (wie lange ist OK?) zum Überlegen haben/Abwarten auf Antworten zu andere Bewerbungen. Soll man es erwähnen? Wie ist es mit der mündlichen Zusage (meinerseits)? Wann kann man immer noch korrekt absagen?

Wie läuft der Einstellungsprozess eigentlich ab?

Danke

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Du solltest deinem Gegenüber stets ehrlich sein - denn das velangst du doch von anderen auch. Unternehmen wissen, dass man sich parallel auch wo anders beworben hat - schließlich laden diese ja auch mehrere für ein Vorstellungsgespräch ein. Du kannst ruhig nach ein paar Tagen Gedenkzeit fragen. Das ist meist auch ok. Was den Vetrag anbelangt so wird er grundsätzlich in doppelter Ausführung per Post zugeschickt. Ein Exemplar für das Unternehmen und ein für deine Unterlagen. Nach einem Jobtickt bzw. freiwilligen Leistungen kannst du im Vorstellungsgespräch fragen.

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Seriös ist m.E. folgende Vorgehenweise:

1. Erstes Vorstellungsgespräch mit Personal. Wer bin ich, was kann ich, was will ich (fachlich / menschlich), ab wann stehe ich zur Verfügung.

2. Zweites Vorstellungsgespräch mit höherem Rang und/oder Fachabteilung. Konkrete Aufgaben, Ziele etc.
   Irgendwann im Laufe dieser Gespräche spricht der Unternehmensvertreter (!) eventuell die Gehaltsfrage an und/oder fragt nach den Erwartungen des Bewerbers.

3. Unternehmen meldet sich und gibt mündlich Zusage bekannt. Beide Seiten bedanken sich für die bisherigen Gespräche.

Normalerweise fragt der Unternehmensvertreter dann auch, ob man selbst das Angebot annehmen wird. Dies ist ein wichtiger Moment, v.a. wenn Du mehrere Angebote hast oder nicht genau weißt, wieviel man Dir zahlen will. Außerdem zieren sich viele Firmen, irgendwelche Verträge an Kandidaten abzusenden, die selbst noch gar nicht zugesagt haben, weil das ja Arbeit bedeutet und außerdem werden vertraulich Arbeitsverträge ungern in der Welt herumverteilt, denn da stehen Daten drin, die nicht jeden etwas angehen.

Wenn Du in dieser Situation professionell bleiben willst, dann solltest Du v.a. ehrlich und fair sein. Dem Unternehmen ein Gefühl dafür geben, was als nächstes passieren wird, wie Du entscheiden wirst und wieviel Zeit Du dafür brauchst. Wenn es konkrete Kriterien für die Entscheidung gibt, dann sollte man diese Kriterien auch offen mitteilen (Gehalt? Arbeitszeit? Startzeitpunkt? Aufgaben? Andere Themen?).

"Die besprochene Position ist sehr attraktiv für mich und ich freue mich über die Zusage. Mir sind vor allem abwechslungsreiche Aufgaben wichtig. Ich möchte ehrlich sein: Ich habe auch ein Angebot einer anderen Firma vor mir liegen, welches ebenfalls interessante Aufgaben verspricht. Können wir nochmal konkret besprechen, was ich genau tun werde? Denn anhand dieses Kriteriums werde ich entscheiden."

Auch das Gehaltsthema kann man in diesem Zusammenhang ansprechen, jedoch sollte man es konkret handhaben und nicht einfach sagen "jetzt legen Sie erstmal noch eine Schippe drauf, vorher brauchen wir gar nicht erst weiter zu verhandeln." Viele Firmen haben hier konkrete Maximalbedingungen, v.a. für Berufseinsteiger. Oft auch Tarifverträge.

4. Am Ende bekommst Du einen Vertrag zugesendet und hast normalerweise ca. 2 Wochen, um diesen unterschrieben zurückzusenden.

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Lounge Gast schrieb:

Wie kann man geschickt vorgehen, wenn man mehrere Angebote
hat? Wann über den Gehalt verhandeln?

Das Gehalt verhandelt man im Vorstellungsgespräch. Wenn erst einmal ein Vertrag vorliegt ist es schlechter Stil, sich eine Woch später zu melden "Firma B zahlt aber X mehr".

Ich schreibe in der Bewerbung meine Gehaltsvorstellungen
(falls gefragt wird) oder nenne es bei dem
Vorstellungsgespräch. Da gibt es aber noch weiteres wie
Arbeitszeiten, Urlaubstage, Job-Ticket usw.

Das gehört ebenfalls ins VG.

Man will aber
auch Zeit (wie lange ist OK?) zum Überlegen haben/Abwarten
auf Antworten zu andere Bewerbungen. Soll man es erwähnen?

Bedenkzeit bis zu einer Woche sollte immer möglich sein, aber unbedingt mit der Firma abstimmen ("Ist es okay, wenn ich mich bis zum xx.xx. bei Ihnen melde?"). Andere Bewerbungen erwähnt man natürlich nicht.

Wie ist es mit der mündlichen Zusage (meinerseits)? Wann kann
man immer noch korrekt absagen?

Alle Zusagen sollte man vermeiden, solange man sich nicht wirklich für ein Angebot entschieden hat. Natürlich kann man auch nach einer mündlichen Zusage noch absagen, aber auch im Berufsleben läuft man sich oft mehrfach über den Weg. Evtl. gefällt dir auch dein erster Job nicht und du bist froh, wenn du bei einem anderen Unternehmen nachfragen kannst, ob deren Angebot noch gültig ist? Mit Rumeiern und erst zusagen, dann aber nicht unterschreiben, verbaut man sich diese Möglichkeiten völlig.

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Meistens: 1 - 2 Vorstellungsgespräche, evtl. andere Auswahlverfahren, wenn Du übrig bleibst: Vertragskonditionen, nähere Vorstellung der Position, Gehalt usw.

Bei mir liefen die VGs/ACs separat, erst danach war ein Extratermin, wo der Arbeitsvertrag und evtl. erste Planungen zur Einarbeitung besprochen wurden.

Möglichst nicht den Arbeitsvertrag nicht erst am 1. Arbeitstag unterschreiben, dann bist Du Zeitdruck und kannst nicht mehr viel machen.

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