Hallo zusammen,
ich habe am Mittwoch ein drittes VG gehabt für eine Stelle als Sales Controller in Duisburg bei einem Stahlunternehmen (mittelstand). Komischerweise haben wir das Gehalt verhandelt ( war mein erstes Gehaltsgespräch). Ich bin davon ausgegangen, dass ich Tarif bekomme, was aber nicht unbedingt automatisch passiert.

zur firma:
Gehalt vereinbart (44 davon 2k var. wenn bestimmte Ziele erreicht werden)

• zunächst haben die mir 37k vorgeschlagen mit Staffelung nach oben was ich aber abgelehnt habe
• 1 Jahr Befristung
• 40h Woche, Entfernung zum Arbeitsort ok, 30 Tage Urlaub
• tolle Aufgaben
• chef menschlich und kompetent

mein Profil:

• Berufseinstieger
• viele Praktika und Werkstudententätigkeiten im Controlling(teilweise auch sehr bekannte Unternehmen)
• Master mit guten Abschluss
• bin jetzt 1 Monat auf Jobsuche und hatte mehrere VG aber kein noch nix festes bekommen bis dato.

Meine Fragen;
es ist kein "Traumarbeitgeber" aber als Berufseinstieg zu empfehlen? Ich würde dort 100% was lernen. Das Herz sagt mir "nein" der Kopf sagt "geh hin, verdiene Geld und wenns schei...sein sollte such dir was anderes. Lernen werde ich auf jedenfall dort etwas". Ich weiß ja nicht, ob ich in ein paar Monaten was finde... Dann ärgert man sich, dass man denen nicht zugesagt hat.

Gehalt ist für mich etwas gering. Wie sollte ich am besten eine Staffelung vorschlagen? oder "das beste daraus machen"?
Insbesondere bin ich etwas verärgert, weil das Unternehmen eigentlich Tarifvertrag hat, ich aber ein geringeres Gehalt bekomme!

Hmm...

ob das für einen Berufseinstieg zu empfehlen ist kann ich dir nicht sagen. Ich kenne ja die konkreten Umstände nicht. Insbesondere hängt das von den Alternativen ab.

Da du am Anfang der Jobsuche zu stehen scheinst muss man nicht das erst beste nehmen. Aber den Konflikt, dass du danache vielleicht nicht mehr so gute angebote bekommst kann man nicht auflösen.

Das Gehalt von ca. 44k finde ich ok. Was mich wirklich stören würde ist die Befristung von einem Jahr. Ich habe nicht grundsätzlich was gegen befristungen, aber ein Jahr ist schon recht knapp.

Das wichtigste ist, dass der Job in eine Richtung geht die dich interessiert und damit deinen Zielen näher bringt. Dann lernst du bestimmt auch viel. Nur dann würde ich es machen.

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen,
ich habe am Mittwoch ein drittes VG gehabt für eine Stelle
als Sales Controller in Duisburg bei einem Stahlunternehmen
(mittelstand). Komischerweise haben wir das Gehalt verhandelt
( war mein erstes Gehaltsgespräch). Ich bin davon
ausgegangen, dass ich Tarif bekomme, was aber nicht unbedingt
automatisch passiert.

zur firma:
Gehalt vereinbart (44 davon 2k var. wenn bestimmte Ziele
erreicht werden)

• zunächst haben die mir 37k vorgeschlagen mit Staffelung
  nach oben was ich aber abgelehnt habe
• 1 Jahr Befristung
• 40h Woche, Entfernung zum Arbeitsort ok, 30 Tage Urlaub
• tolle Aufgaben
• chef menschlich und kompetent

mein Profil:

• Berufseinstieger
• viele Praktika und Werkstudententätigkeiten im
  Controlling(teilweise auch sehr bekannte Unternehmen)
• Master mit guten Abschluss
• bin jetzt 1 Monat auf Jobsuche und hatte mehrere VG aber
  kein noch nix festes bekommen bis dato.

Meine Fragen;
es ist kein "Traumarbeitgeber" aber als
Berufseinstieg zu empfehlen? Ich würde dort 100% was lernen.
Das Herz sagt mir "nein" der Kopf sagt "geh
hin, verdiene Geld und wenns schei...sein sollte such dir was
anderes. Lernen werde ich auf jedenfall dort etwas". Ich
weiß ja nicht, ob ich in ein paar Monaten was finde... Dann
ärgert man sich, dass man denen nicht zugesagt hat.

Gehalt ist für mich etwas gering. Wie sollte ich am besten
eine Staffelung vorschlagen? oder "das beste daraus
machen"?
Insbesondere bin ich etwas verärgert, weil das Unternehmen
eigentlich Tarifvertrag hat, ich aber ein geringeres Gehalt
bekomme!

Das, was Dir passiert, ist wirklich eine Seltenheit. Da stimmt für den Einstieg alles. Auch, wenn es im Moment für Dich so aussieht, als ob es Stellen am Meer gibt; es kann Dir ganz schnell passieren, dass dann ein halbes Jahr überhaupt keine Einladungen mehr kommt. Trotz Deiner guten Unterlagen, trotz Deiner Qualifikation. Du hast ein Riesenglück, dass das Unternehmen noch Einsteigern eine Chance gibt, ohne das Gehalt brutal zu drücken. Der Markt ist überlaufen und die Tendenz wird immer schlechter. Ich würde an Deiner Stelle annehmen. Nach dem Jahr bist du zumindest kein Berufsanfänger mehr und die Karten werden neu gemischt. Das Angebot ist für die heutigen Absolventen ein 6er im Lotto.

Wenn das Unternehmen nach Tarif bezahlt, dann gibt es eine tarifliche Eingruppierung der Stelle. Das Unternehmen kann den Tarifvertrag auch nicht einfach "umgehen", sondern lediglich eine geringere Eingruppierung vornehmen als Du haben willst. Dann wirst Du aber trotzdem "nach Tarif" bezahlt.

Nur ein Hinweis am Rande: Chefs können wechseln, die Unternehmenskultur bleibt. Passt die Kultur zu Dir, ist gut. Ein "netter" Chef ist ein "nice to have".

"es ist kein "Traumarbeitgeber" aber als Berufseinstieg zu empfehlen? Ich würde dort 100% was lernen. Das Herz sagt mir "nein" der Kopf sagt "geh hin, verdiene Geld und wenns schei...sein sollte such dir was anderes. Lernen werde ich auf jedenfall dort etwas". Ich weiß ja nicht, ob ich in ein paar Monaten was finde... Dann ärgert man sich, dass man denen nicht zugesagt hat."

Wie soll man Dir da einen Rat geben? So ist das doch immer im Leben.

Hallo an alle,
danke für die antworten....

Hallo DAX-Einkäufer
stimmt leider nicht ganz. Ich habe bei der angehörigen IGM-Stelle angerufen und die sagten mir, wenn ich kein Mitglied bin, kann der Vertrag auch "außertariflich" verhandelt werden und in diesem Fall das Gehalt nach unten gedrückt werden.

Hätte ich nie gedacht!

Viele Grüße
Robert

Erstmal vorweg, wenn du in der Ecke wohnst und sonst nichts in Aussicht hast würde ich die Stelle definitiv annehmen. Du kannst erstmal Erfahrung sammeln, wenn du schnell merkst das es doch nicht das wahre ist kannst du zur Not immer noch weiter sehen.

Was mich etwas stört: "Das Herz sagt mir "nein" der Kopf sagt "geh hin, verdiene Geld und wenns schei...sein sollte such dir was anderes."

Warum sagt dein Herz denn "nein"? Es hat ja meistens einen Grund!

Ich würde die Stelle annehmen, wenn Du im Moment keine Alternativen hast.

Die Befristung stört mich zwar auch, aber der Rest sieht gut aus. Auch das Gehalt ist für den Einstieg wirklich ok.

Sammle die erste Berufserfahrung. Das ist besser, als sich möglicherweise noch wochenlang weiter durch Gespräche zu hangeln.

Aus welchem Grund ist die Stelle denn befristet?
Ich habe mal in einem Unternehmen gearbeitet, die Absolventen ausschließlich befristet eingestellt haben (Vorgabe von Corparate) und dann nach einem Jahr aber auch alle Verträge in ein unbefristetes Verhältnis umgestellt haben.

Mit dem Gehalt von 44k als Absolvent kannst du dich wirklich nicht beschweren.

Hallo,
ich bins der Themenstarter (Robert)
ich habe weiterhin lfd. Vorstellungegespräche.

Deine Sorgen möchten viele haben.
Nimm's an. Als Berufseinsteiger komplett ohne Berufserfahrung so ein Angebot zu bekommen ist mehr als fair und vor allem Glück. Da können (gerade momentan, wo es der kaufmännische Bereich eher schwer hat) nur davon träumen.

Auch wenn Spott vorprogrammiert ist, so wahnsinnig toll ist das Angebot nicht. Gehalt ist ok, aber die Befristung ist für mich ein Warnschild. 1 Monat Jobsuche finde ich nicht viel. Schlauer wäre es gewesen, ein halbes Jahr vor Studienende damit anzufangen. Spielt aber jetzt keine Rolle, du kannst die Zeit nicht zurückdrehen. Mein Tipp: Setz dich nicht unter Druck, das erstbeste Angebot annehmen, kann man machen, muss man aber nicht. Spreche aus Erfahrung.

Das mit dem "nicht unter Druck setzen" ist immer gut. Allerdings würd ich die Befristung in Deinem Fall eher positiv sehen: Du hast ein ganzes Jahr Zeit, dir den Laden anzuschauen.WEnn Du Deinen Job gut machst und selber merkst, dass es Dir gefällt, dann wird man sicher auch eine weitere Verwendung finden. Wenn nicht - und das merkst du bis dahin - dann bewirbst du Dich. Und damit musst Du auch nicht 1 Jahr warten, sondern kannst dich nach 6 Monaten anfangen zu bewerben. das kann dir dort dann auch keiner verübeln!

Lounge Gast schrieb:

Auch wenn Spott vorprogrammiert ist, so wahnsinnig toll ist
das Angebot nicht. Gehalt ist ok, aber die Befristung ist für
mich ein Warnschild. 1 Monat Jobsuche finde ich nicht viel.
Schlauer wäre es gewesen, ein halbes Jahr vor Studienende
damit anzufangen. Spielt aber jetzt keine Rolle, du kannst
die Zeit nicht zurückdrehen. Mein Tipp: Setz dich nicht unter
Druck, das erstbeste Angebot annehmen, kann man machen, muss
man aber nicht. Spreche aus Erfahrung.