Gehälter in Deutschland steigen 2010 kaum
Die Gehälter in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich im Schnitt um 2,2 Prozent steigen. Das ergab eine aktuelle Studie der Managementberatung Kienbaum zur künftigen Entwicklung der Gehälter in 25 europäischen Ländern.
Gehälter in Deutschland steigen 2010 kaum
Gummersbach,
01.10.2009 (kb) - Die
Gehälter in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich im Schnitt um
2,2 Prozent steigen. Das ergab eine aktuelle Studie der Managementberatung
Kienbaum zur künftigen Entwicklung der Gehälter in 25 europäischen Ländern. Je
nach Hierarchiestufe und Branche verändert sich die Vergütungshöhe jedoch sehr
unterschiedlich: Die Gehälter außertariflich bezahlter und leitender
Angestellter können beispielsweise entweder noch moderat steigen oder stagnieren
auf dem Vorjahresniveau. Im Industriesektor, vor allem der Automobil- und
Chemiebranche, die besonders stark von der Krise betroffen ist, werden die
Bezüge der Vorstandsmitglieder und leitenden Angestellten 2010 sogar um 5 bis 15
Prozent sinken.
Generell zeichnet sich in ganz Europa der Trend ab, dass die
variablen Bezüge (Auszahlung für 2009) im nächsten Jahr im Schnitt um einen
zweistelligen Prozentsatz sinken werden. »Trotz Wirtschaftskrise dürfen sich die
Unternehmen nicht nur auf die Reduzierung der Personalkosten konzentrieren,
sondern müssen ihre Position auf dem Markt stärken. Ein Defizit in der
Wettbewerbsfähigkeit auf Grund mangelnder qualifizierter Arbeitskräfte wäre
langfristig schwerwiegend«, sagt Alexander v. Preen, Geschäftsführer und Partner
der Managementberatung Kienbaum.
Im deutschsprachigen Raum erhalten Spezialisten in
Österreich 2010 die größte Gehaltserhöhung: 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr
haben sie künftig voraussichtlich im Portmonee, während ihre deutschen Kollegen
2,3 Prozent und Schweizer Spezialisten lediglich 1,9 Prozent mehr verdienen. Im
Schnitt erhalten Führungskräfte und Angestellte in Österreich einen
Gehaltserhöhung von 3,3 Prozent, in Deutschland sind es 2,2 Prozent und in der
Schweiz 2,0 Prozent. Auch im Topmanagement streichen österreichische Manager die
größten Gehaltssteigerungen ein: 2010 verdienen sie 3,2 Prozent mehr; in der
Schweiz werden es voraussichtlich 2,5 Prozent mehr sein. Schlusslicht im
Dreiländervergleich ist das Topmanagement in Deutschland: Dort steigt die
Vergütung lediglich um 2,2 Prozent. »Die Gehälter in Österreich werden 2010 mit
rund einem Prozentpunkt signifikant stärker steigen als in Deutschland und der
Schweiz - und das, obwohl sie damit sogar durchschnittlich 0,5 bis ein
Prozentpunkt unter den ursprünglichen Erwartungen liegen. Eine der Ursachen für
die hohe Steigerungsrate ist die traditionell große Verhandlungsmacht der
österreichischen Arbeitnehmervertreter, weshalb die kollektivvertraglichen
Abschlüsse regelmäßig über der Inflationsrate liegen«, sagt v.
Preen.
Für Osteuropa prognostiziert Kienbaum
wesentlich höhere Steigerungsraten bei der Vergütung als in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Spitzenreiter ist Russland: Dort werden die Gehälter
durchschnittlich um 9,5 Prozent steigen. Allerdings beträgt die Inflationsrate
im kommenden Jahr rund zehn Prozent. Deshalb haben die Menschen in Russland
unter dem Strich sogar weniger Kaufkraft zur Verfügung als im Vorjahr. Auf Platz zwei im Ranking der
Gehaltssteigerungen in Europa liegt mit 6,7 Prozent Rumänien. Die
Steigerungsrate der Vergütung ist hier stark rückläufig: Von 2007 auf 2008
stiegen die Gehälter in Rumänien noch um mehr als 13 Prozent. Ursächlich für
diesen Trend sind rückläufige Investitionen westlicher Unternehmen, die wiederum
eine gesunkene Nachfrage nach Arbeitern und damit ein Ansteigen der
Arbeitslosenquote zur Folge haben. Das wirkt sich negativ auf die Entwicklung
der Gehälter aus.
Nach Bulgarien, wo mit 4,5 Prozent die
Gehälter am drittstärksten in Europa steigen, liegen gleichauf Polen und
Tschechien mit 3,9 Prozent. Zwar ist Polen das Land mit dem stärksten
Wirtschaftswachstum im osteuropäischen Raum und wirtschaftlich unabhängiger,
weil es im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern nicht so stark vom
Export abhängig ist, trotzdem hat sich die Steigerungsrate mehr als halbiert: Im
Vorjahr betrug sie noch knapp zehn Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich in
Tschechien, wo die Gehälter von 2007 auf 2008 noch um durchschnittlich 8,2
Prozent stiegen. Noch wesentlich moderater ist die
Entwicklung der Gehälter im restlichen Europa: Vorne liegen Finnland mit 3,5
Prozent, Österreich mit 3,3 Prozent sowie Griechenland und Norwegen mit drei
Prozent. Es folgen die Niederlande mit 2,7 Prozent, Dänemark mit 2,4 Prozent und
Schweden mit 2,2 Prozent. Die geringsten Gehaltssteigerungen in Europa wird es
2010 in Frankreich und Großbritannien geben: Dort steigt die Vergütung im
Schnitt nur um 1,4 Prozent.
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