Geldfixiertheit
WiWi Gast schrieb am 02.02.2021:
Deshalb bin ich auch allgemein kein Fan von riesigem Grundstück mit EFH.
Was hindert dich daran mit Mitte 40 eine schöne Immobilie zu kaufen als Altersvorsorge?
Denn das ist ja der eigentliche Sinn und nicht unbedingt die Kinder, nämlich in der Rente keine Miete zahlen zu müssen. Kinder sind nämlich vllt 20 Jahre im Haus und danach steht man allein mit dem riesigen EFH da. Das ist doch das Problem heute, dass so viele große familientaugliche Immobilien nur von 1 oder 2 Personen im hohen Alter bewohnt werden.
Die Rentner heutzutage bleiben darin wohnen, weil sie sich die große Immobilie und die Kosten eben noch leisten können.Aber wirklich zufrieden sind die mit steigendem Alter nicht. Zu Zweit 200 Quadratmeter zu bewohnen und alles instandzuhalten ist eine ziemliche Arbeit. Im hohen Alter nervt das nur noch und viele Häuser verrotten ja deswegen auch...das sind dann Häuser in denen eigentlich danach keiner wohnen will, weil sie so abgewohnt sind und ewig nichts saniert wurde. Das Haus wird dann komplett abgerissen und neu gebaut.
Ja, keine Miete als Rentner ist ein wichtiger Grund, aber ganz so einfach ist es dann auch nicht. Zum einen wenn ich kaufe, will ich auch die Nutzungsdauer maximieren, der Kaufpreis bleibt der gleiche, also spart jedes Jahr weniger mieten unter dem Strich Geld. Und zum anderen auch wenn ich mit Mitte 40 kaufe müssen die Kinder ja auch noch da wohnen.
Den größten Platzbedarf hast du mit Kindern, und das was mir da vorschwebt (mindestens 4 Schlafzimmer = 1 Eltern-, 2 Kinder-, 1 Arbeitszimmer) bekommst du fast nicht zu mieten. Also macht es Sinn das auch zu kaufen. Die Unterhaltskosten im Alter hängen dann gar nicht mehr so sehr von der Größe ab. Also wenn es eh abbezahlt ist, warum verkaufen. Und dass es wirklich zu groß ist hast du vielleicht in den allerletzten Jahren. Ich kenne viele Rentner die ihre Häuser noch sehr gut ausgefüllt bekommen. Da gibts dann ein Gästezimmer wenn die Kinder kommen, ein Bügelzimmer, eins für die Modelleisenbahn oder für Gymnastik/Yoga oder das 2. Fernsehzimmer.
Und mehrmals Kaufen und Verkaufen lohnt sich wegen der hohen Kaufnebenkosten in Deutschland nicht. Deshalb wäre ich auch dafür da anzusetzen um den Leuten mehr Flexibilität zu geben. D. h. Grunderwerbssteuer für Eigenbedarf abschaffen (wenn man auf die Einnahmen nicht verzichten kann dann über höhere Grundsteuer zurück hohlen) und Maklerprovision inkl. Notardienstleisung auf 1 - 2 % begrenzen (siehe AUS oder NL).
Dann würden sich vielleicht auch mehr Rentner überlegen noch mal in ein kleineres Haus zu ziehen.