WiWi Gast schrieb am 27.01.2019:
WiWi Gast schrieb am 26.01.2019:
Ein Bekannter von mir ist nach seinem Bachelor (Fernstudium) Filialleiter bei einem Baumarkt geworden. Davor war er Abteilungsleiter bei einem Konkurrenten. In der rund 5 monatigen Einarbeitungszeit waren es natürlich eher 50-60 Stunden die Woche. Nach einem halben Jahr (als Marktleiter) sind es nun gut 40 Stunden pro Woche. Kommt halt auch viel auf das eigen Organisationstalent und die Fähigkeit der Mitarbeiter an.
Und finanziell ist das echt OK. Er hat 5800€ brutto pro Monat und kann für kleines Geld einen SUV von VW fahren. Dazu gibt es eine jährliche Gratifikation, welche je nach Zielerreichung unterschiedlich ausfallen kann. Ich glaube Faktor 1 sind knapp 20k. Und die Ziele sind erreichbar und realistisch.
Die Filiale die er leitet macht einen (Netto-) Umsatz im sehr niedrigen zweistelligen Millionenbereich und er führt weit über 100 Mitarbeiter
Die Story ist zudem erfunden. 5.800 Euro brutto bekommt keiner zum Einstieg. Das haben vielleicht ein paar wenige Marktleiter kurz vor der Pensionierung als Endgehalt durch Altverträge. Marktleiter starten heute mit einem Grundgehalt von 24k im Jahr. Mit Urlaubs, Weihnachtsgeld und Boni kommt man auf 30 bis 36k. Natürlich steigt das Gehalt Stück für Stück, aber trotzdem..
Ach Blödsinn. Hab ein Duales Studium bei der Konkurrenz gemacht und hätte beim Einstieg als Abteilungsleiter 2.900 bekommen. Dazu Quartalsprämien, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und Erfolgsbeteiligung. Da komm ich als einsteigender Abteilungsleiter schon auf über 36.000 p.a., welche man laut dir als Marktleiter erst kurz vor der Rente bekommt.
Für 30.000 Euro brutto im Jahr findest du keinen, der 100 Mitarbeiter führt.
Weiß auch nicht, warum man eine Verkaufsleiter-Stelle bei Lidl mit einer Marktleiter-Stelle bei Obi vergleichen sollte. Das sind zwei grundverschiedene Positionen. Nur, dass die Anzahl der untergesetzten Mitarbeiter in beiden Fällen ähnlich ist. Trotzdem kann man die Personalführung nicht vergleichen.
Ich für meinen Teil bin froh, dass ich nach dem Dualen Studium direkt raus bin aus dem Baumarkt: Vetternwirtschaft und Führungskräfte, die sich als Handwerker mit dementsprechender Ausbildung (No hate, aber „Schuster, bleib bei deinen Leisten“...) vom Verkäufer zum Marktleiter hocharbeiten. Respekt vor dieser Motivation, aber du hast (schätze ich) in der Marktleitung zu 75% Leute ohne Abitur (von Studium ganz zu schweigen). Und dann gleicht die Personalführung halt öfter mal der auf der Baustelle. Will sagen: Überlegt’s euch gut, dafür hättet ihr nicht studieren müssen. Und ihr werdet da auch nicht mehr so leicht rauskommen.
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