Chancen am Arbeitsmarkt für Betriebswirte
Zahlen der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung dokumentieren eine leichte Erholung am Arbeitsmarkt für Betriebswirte - Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Betriebswirten - Controller und Verkaufsleiter besonders gefragt
Wirtschaftsberufe gefragt
Kein Zweifel, auch eine stagnierende Volkswirtschaft hat Bedarf an hoch qualifizierten Fach- und Führungskräften. Daran ändern auch die bis in das Frühjahr 2003 hinein gestiegenen Arbeitslosenzahlen bei Akademikern und die schwache Nachfrage nichts. Zum einen gilt es, ausscheidende Kräfte zu ersetzen. Zum anderen eröffnet gerade die gegenwärtige Krise der deutschen Wirtschaft den Besten eine Arbeitsmarktchance. So wundert es kaum, dass in einzelnen Fällen junge dynamische Heißsporne ihren CEO-Sessel räumen mussten. Jetzt nehmen deutlich ältere Manager (zum Teil wieder) deren Platz ein. Den gestandenen Fahrensmännern und -frauen trauen die Anteilseigner einfach mehr Krisenbewältigungspotential zu. Auch das Wachstum des Arbeitsmarktes für Interimsmanager, auf dem sich überwiegend Ältere bewegen, deutet darauf hin, dass Lebenserfahrung und Berufserfahrung zumindest für Top-Positionen ein interessantes Merkmal geworden sind.
Ein weiterer Trend betrifft das Qualitätsmanagement. Offenbar setzen die Unternehmen zunehmend mehr darauf, durch eine Optimierung ihrer Arbeitsprozesse Rationalisierungsreserven zu heben: eine in Krisenzeiten durchaus sinnvolle Reaktion. Im Fokus steht nämlich nicht mehr der Ausbau des Unternehmens, sondern der Versuch, der im früheren Wachstum wuchernden Prozesse wieder Herr zu werden. Das ist ein Grund dafür, dass erfahrene Controller nach wie vor von vergleichsweise guten Arbeitsmarktaussichten ausgehen können, besonders wenn sie im Qualitätsmanagement versiert sind. Aber auch für andere Berufe gab es im ersten Halbjahr Licht am Horizont. So stieg die Zahl der Stellenangebote für Verkaufsleiter mit Hochschulabschluss um fast ein Drittel. Die Notwendigkeit, bei zurückhaltender Konsum- und Investitionsneigung Marktanteile zu halten, zwingt die Unternehmen, in diesem Bereich mehr hoch qualifiziertes Personal einzusetzen als früher.