Arbeitgeberwechsel nach dualem Studium trotz fester Zukunftsplanung
Hallo zusammen,
ich bitte um eure Meinung zu folgender Situation:
Ich absolviere momentan noch ein duales FH-Studium bei einem Unternehmen, welches ich im Herbst beenden werde. Im letzten Jahr wurde bereits eine weitere Planung mit mir besprochen für die Zeit nach Ende des Studiums, sprich Schulungen/ Seminare abgesprochen und eine Zielposition für mich bestimmt, also eine Art Traineeprogramm. Dem habe ich auch zugestimmt und wollte dies damals unbedingt wahrnehmen, da diese Perspektive sehr selten für Leute im Unternehmen geboten wird, die frisch aus dem Studium kommen.
Nun haben sich für mich allerdings anderweitig Chancen ergeben und ich habe eine neue Position in einem Konzern zugesagt, da diese weitaus bessere Entwicklungsperspektiven für mich ermöglicht und noch vielmehr meinen Interessen entspricht (und ja, auch 10T? Gehaltsunterschied Brutto). Hinzu kommt noch, dass das jetzige Unternehmen sich nicht sonderlich um mich bemüht hat, die Absprachen / Termine wurden teilweise nicht eingehalten, Besprechungen über meinen Entwicklungsstand haben nicht stattgefunden usw.
Andererseits hat mir mein Vorgesetzter auch immer wieder mitgeteilt, dass er sich sehr auf die Zusammenarbeit freut und ich bin für die Zeit nach dem Studium praktisch fest von ihm einge-/verplant und habe dies ja auch bis vor kurzem selbst so gewollt, bis sich die neue Stelle ergeben hat. Deshalb kam ich mir während des Bewerbungsprozesses bzw. komme ich mir immer noch ein wenig "asozial" vor, da ich mich hinterrücks entgegen der Absprachen wegbeworben habe.
Jetzt ist es so, dass in zwei Wochen ein Gespräch über die weitere Entwicklung stattfindet (den Termin habe ich z.B. von mir aus gemacht, obwohl mein Chef sich bei mir melden wollte...) und ich dort meinen Weggang mitteilen möchte/ werde.
Meine Frage an euch: Wie würdet ihr den Weggang aus meinen Angaben heraus begründen? Ich habe mir überlegt, dass ich offen sage, was mir nicht passt und was meine Beweggründe sind, zu gehen (bessere Perspektiven, schlechte Betreuung, Gehalt). Mir fällt es allerdings sehr schwer zu begründen, warum ich mich doch "so plötzlich und hinterrücks" wegbeworben habe, obwohl alles anders abgesprochen war und die fest mit mir rechnen.
Alternative B ist, erst einmal gar nichts zu sagen und dann irgendwann den mir auch noch nicht vorliegenden Arbeitsvertrag einfach nicht zu unterzeichnen. Dies wäre allerdings noch unrühmlicher als erstere Variante, wobei auch dabei mein Ruf im Unternehmen irreparabel geschädigt sein wird. Diese Variante fällt aus meiner Sicht raus.
Ich freue mich über jeden Hinweis und Denkanstoß!
Vielleicht habt ihr ja auch Lust mir zu schreiben, ob ihr meine Vorgehensweise so legitim findet (also das Wegbewerben).
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