Verstehe das Problem nicht so richtig. Wenn du berufliche Ziele hast, bilde dich in der freien Zeit fort und mach Zertifikate, dann haste einen Vorsprung vor den Leuten aus anderen Firmen, die 8h einfache Aufgaben haben, anstatt 4h wie bei dir. Nach 2 Jahren solltest du dich sehr gut wegbewerben können mit deutlich mehr Know-How als jetzt. Wenn du keine hohen Ambitionen hast und ewig in der Firma bleiben willst, ists aus meiner Sicht doch auch ok.
Das mit dem Selbstwertgefühl ist auch ein Trugschluss (finde ich). Die Erde ist doch auch nur ein winziger Planet unter vielen, der Mensch ein Tier mit zwei Beinen. Mach das, was dir Spaß macht. Wenn dein jetziger Job dich erfüllt, aber nur mit 8h anstatt 4h, klingt es für mich so, als hättest du in deiner Freizeit keine Aktivitäten, die den Tag füllen. Was machst du denn im Urlaub, wenn du nicht gerade verreist? Dann musst du doch auch den Tag rumkriegen. Wenn du dich schlecht fühlst, Geld fürs Nichtstun zu bekommen, kann dir keiner helfen, 99,9999% der Welt beneiden dich darum.
Ich selbst hatte 6 Monate lang quasi bezahlten Urlaub, weil nichts zu tun war. Das war eine herrliche Zeit, weil ich mich sehr gut beschäftigen kann. Wenn ich 56 wäre und keine Hobbies hätte, wäre ich auch depressiv geworden. Kauf dir mal das Buch "Bullshit Jobs", da denkt man erst einmal darüber nach, was die Arbeit der Menschen auf der Erde eigentlich ausmacht. Außer Arbeit, die der Gemeinschaft helfen, geht es doch nur darum, irgend eine Scheiße an die Menschen zu verkaufen, die man nicht braucht.
Ohne deinen Job zu kennen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch du so einen hast. Such dir ein Ehrenamt, lies viel, schau Serien, mach Sport, hilf anderen. Das ist jetzt das Millionärsproblem: Du hast unendlich Freizeit weil du nicht arbeiten musst, wie verbringst du deinen Tag, ohne depressiv zu werden?
WiWi Gast schrieb am 22.08.2021:
Hallo zusammen
Seit über einem Jahr sind sind wir in unserer Abteilung zu viele Leute. Schätzungsweise ist man vielleicht max. 50% ausgelastet. Durch eine Akquisition hat man neue Mitarbeiter übernommen. Zudem wurde das Geschäftsmodell überarbeitet, das uns weniger Arbeit beschert. Leider bin ich erst vor zwei Jahren nach Jobwechsln in diese Firma gewechselt und kann nicht gleich wieder wechseln. Das Herumsitzen im HO bei totaler Unterforderung und wenig Arbeit ist auf Dauer kein Zustand. Lohn und Leute sind ganz ok. Habe bereits darüber nachgedacht auf Teilzeit zu wechseln, da ich mir das nicht länger antun kann und der Selbstwert leidet. Ich halte auch nach einem neuen Job Ausschau, doch man kann immer vom Regen in die Traufe fallen. Das war mir auch in der Vergangenheit passiert. Aber nur zuhause rumzusitzen und Geld zu kassieren ist auf Dauer auch kein Zustand. Bei den Vorgesetzten heisst es aber, das viel zu tun ist und demnächst wieder neue Projekte anstehen - reine Augenwischerei. Leider gibt es wirklich nicht mehr und anspruchsvollere Arbeit. Mir wurden auch schon Aufgabengebiete im Rahmen eine Reorganisation weggenommen, damit Kollegen wenigstens eine Minimalauslastung haben. Grosse Entlassungen sind auch gar nicht in Sicht und daa Unternehmen generell etwas zu aufgebläht.
Kennt jemand diese Situation und wie könnte man da als "Mid-Performer" weiterkommen?
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